- Sudan (Großlandschaft)
-
Die Großlandschaft Sudan (arabisch بلاد السودان Bilad as-Sudan, „Länder der Schwarzen“) liegt in Nordafrika südlich der Sahara, reicht bis an die Regenwaldzone der Guineaküste und des Kongobeckens heran. Sie erstreckt sich von der Atlantikküste Nordafrikas über eine Strecke von rund 5.500 km bis zum äthiopischen Hochland im Osten.
Die Großlandschaft Sudan kennzeichnet der Übergang zwischen Trockenzone und Regenwald mit der Vegetationsform Savanne.
Die Großlandschaft Sudan, zumeist hügelig, wird von Bergzügen in drei Becken gegliedert: Das Westsaharische Becken, vom Oberlauf des Niger und dem Senegal entwässert, das Becken des Weißen Nils im Osten und dazwischen das abflusslose Tschadbecken mit dem Logone.
Geschichte
Im westlichen Bereich der Großlandschaft Sudan entwickelten sich sehr früh (etwa seit dem 4. Jahrhundert) Staatswesen (Songhai) und mächtige Königreiche (Mandingo), die im 16. Jahrhundert ihre größte Blütezeit erreichten. Im mittleren Bereich lagen Staaten der Hausa (Gobir, Katsina, Daura, Kano), sowie Bornu und Kanem. Im östlichen Bereich schloss sich Darfur an und ermöglichte über Sannar Handelskontakte mit Nubien und Ägypten. Mehrere wichtige Transsahararouten führten nach Norden. Eine führte von Kanem (im Bereich des Tschadsees) über Bilma und Murzuq bis Tripolis. Von den Handelszentren der Haussa (Katsina, Zinder) verlief ein wichtiger Weg über Agadéz nordwärts; andere Routen verbanden die am Nigerknie gelegen Handelstädte (Gao, Timbuktu) mit dem Maghreb (Agadir).
Als Kulturkreis hat ihn in Deutschland erstmals der Ethnologe Leo Frobenius erschlossen (Von der Herrlichkeit des Sudans).
Siehe auch
Literatur
- Wittig, Hahn-Hadjali, König, Schmidt, Szarzynski, Thiombiano: Dynamik von Flora und Vegetation in der westafrikanischen Sudanzone am Beispiel von Burkina Faso. In: Berichte der Reinhold-Tüxen-Gesellschaft 18. 2006, S. 57-68.
Wikimedia Foundation.