- Sufentanil
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Strukturformel Allgemeines Freiname Sufentanil Andere Namen N-[4-(Methoxymethyl)-1-(2-thiophen-2-
ylethyl)-4-piperidyl]-
N-phenyl-propanamidSummenformel C22H30N2O2S CAS-Nummer 56030-54-7 PubChem 41693 ATC-Code N01AH03
DrugBank DB00708 Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Opioid-Analgetikum
Verschreibungspflichtig: BtMG Eigenschaften Molare Masse 386,55 g·mol−1 Schmelzpunkt 97 °C [1]
Löslichkeit 76 mg·l−1 in Wasser (bei 25 °C) [1]
Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Keine Einstufung verfügbarR- und S-Sätze R: siehe oben S: siehe oben Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Sufentanil ist ein synthetisches Opioid, das als stärkstes in der Humanmedizin zugelassenes Schmerzmittel vor allem in der Anästhesie angewendet wird und mit Fentanyl strukturell verwandt ist.
Inhaltsverzeichnis
Wirkung
Sufentanil vermittelt seine Wirkung über Opioidrezeptoren, die vor allem im zentralen Nervensystem zu finden sind. Als Opioid mit rein agonistischer Wirkung bindet Sufentanil mit hoher Affinität an µ-Opioidrezeptoren, jedoch auch an κ-Rezeptoren und führt so zu den typischen Opioidwirkungen wie Analgesie, Atemdepression, Euphorie und Miosis. Es besitzt die 7-10fache relative analgetische Potenz von Fentanyl und die 700-1000fache von Morphin (Referenz-Opioid).[3] Damit ist es von allen klinisch angewendeten Opioiden das potenteste. Nach intravenöser Gabe verteilt sich Sufentanil aufgrund seiner Lipophilie rasch in fetthaltigen Geweben. Die Wirkdauer beträgt ca. 30 Minuten. Der Abbau findet vorwiegend in der Leber statt, ein kleiner Anteil wird unverändert über die Niere ausgeschieden.
Anwendung
Sufentanil wird hauptsächlich in der Anästhesie und in der Intensivmedizin als Schmerzmittel angewendet. Es kann repetitiv oder kontinuierlich mittels einer Spritzenpumpe zugeführt werden. Auch eine transdermale Applikationsform steht kurz vor der Zulassung. Aufgrund seiner hohen analgetischen Potenz sollte es nur unter Überwachung verabreicht werden, um eine eventuelle Atemdepression nicht zu übersehen. In der Intensivmedizin wird Sufentanil bevorzugt zur kontinuierlichen Analogsedierung benutzt, da es besser steuerbar ist als Fentanyl, gleichzeitig aber auch eine stärkere sedierende Wirkung besitzt und seltener zu Atemdepression führt.
Unerwünschte Wirkungen
Wie alle Opioide kann auch Sufentanil die typischen Opioid-Nebenwirkungen erzeugen. Zu diesen zählen Atemdepression bis zur Apnoe, Euphorie, Verstopfung sowie Übelkeit und Erbrechen.
Rechtsstatus in Deutschland
Sufentanil ist in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund seiner Aufführung in der Anlage 3 BtMG ein verkehrsfähiges und verschreibungsfähiges Betäubungsmittel. Der Umgang ohne Erlaubnis oder Verschreibung ist grundsätzlich strafbar. Weitere Informationen sind im Hauptartikel Betäubungsmittelrecht in Deutschland zu finden.
Handelsnamen
Sufenta (D, A, CH), diverse Generika (D, A)
Referenzen
- ↑ a b Sufentanil bei ChemIDplus (abgerufen 3. November 2011)
- ↑ In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ Karow, Lang-Roth: allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie (2005)
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