- Miosis
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Klassifikation nach ICD-10 H57.0 Pupillenfunktionsstörungen ICD-10 online (WHO-Version 2011) Miosis (zu griechisch meiōsis μείωσις ‚Verkleinerung‘) oder Stenokorie (zu gr. stenos στενός ‚eng‘ und korē κόρη ‚Pupille‘) ist der medizinische Begriff für eine Verengung der Pupille durch die Kontraktion des Musculus sphincter pupillae, einem Ringmuskel in der Iris des Auges. Die Miosis wird parasympathisch bei Lichteinfall, aber auch bei der Naheinstellungsreaktion ausgelöst und kann durch ein Mydriatikum (z. B. Atropin bzw. Hyoscyamin) gehemmt werden. Sie gehört zu einem neurophysiologischen Regelkreis, zu dem neben der Akkommodation auch die Konvergenz gehört, und der sich Naheinstellungstrias nennt.
Eine Miosis kann auch durch die Wirkung von Opiaten oder Opioiden ausgelöst werden. Zudem wird sie mit pharmakologischen Mitteln (Miotika wie etwa Pilocarpin) gezielt zu therapeutischen Zwecken herbeigeführt (Glaukom), sowie zur differentialdiagnostischen Abklärung bei der pharmakodynamischen Untersuchung einer Pupillotonie.
Weitere Ursachen einer Miosis können Schädigungen der Sympathikusbahn beim Horner-Syndrom (meist einseitig) sein, sowie eine beidseitige reflektorische Pupillenstarre beim Argyll-Robertson-Syndrom, meist durch eine Neurolues verursacht.
Eine ausgeprägte Miosis (um 2,0 mm) kann, selbst bei linsenlosen (aphaken) Menschen, zu einer gewissen Verbesserung der Sehschärfe führen. Dieses Phänomen ist bekannt durch die, die Schärfentiefe erhöhende, Blendenwirkung beim Fotografieren und ähnlich der Wirkungsweise einer Lochkamera (Camera obscura). Es basiert auf dem Prinzip der stenopäischen Lücke.
Siehe auch
Literatur
- Axenfeld/Pau: Lehrbuch und Atlas der Augenheilkunde. Unter Mitarbeit von R. Sachsenweger u. a., Stuttgart: Gustav Fischer Verlag, 1980, ISBN 3-437-00255-4
- Herbert Kaufmann: Strabismus. Unter Mitarbeit von W. de Decker u. a., Stuttgart: Enke, 1986, ISBN 3-432-95391-7
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