Sumba (Indonesien)

Sumba (Indonesien)
Sumba
Blick auf Waingapu
Blick auf Waingapu
Gewässer Indischer Ozean
Inselgruppe Kleine Sunda-Inseln
Geographische Lage 9° 40′ 0″ S, 120° 0′ 0″ O-9.66666666666671201225Koordinaten: 9° 40′ 0″ S, 120° 0′ 0″ O
Lage von Sumba
Fläche 11.150 km²
Höchste Erhebung Palindi Wanggameti
1.225 m
Einwohner 611.422
55 Einw./km²
Hauptort Waingapu
Sumba Topography.png
Pulau Sumba M 1:250.000
Traditionelle Häuser neben Bondokodi, West-Sumba

Sumba ist eine 11.150 km² große Insel der Kleinen Sunda-Inseln und gehört zu der indonesischen Provinz Nusa Tenggara Timur. Sie hat 611.422 Einwohner. Die Inselhauptstadt mit Hafen ist Waingapu. Die Insel teilt sich seit 2007 administrativ in vier Regierungsbezirk (Kabupaten) mit Ihren jeweiligen Verwaltungssitzen a) Ostsumba, Waingapu b) Zentralsumba, Waibakul c) Westsumba, Waikabubak d) Südwestsumba, Tambolaka. Es existieren zwei Flughäfen, einer in Ost-Sumba (Waingapu) und einer in Nord-West-Sumba (Tambolaka) mit regelmäßigen Verbindungen nach Denpasar, Bali und Kupang, Timor (jeweils 4 mal pro Woche). Der Seetransport läuft über die Hafenstädte Waikelo und Waingapu. Die Landverbindung zwischen den wichtigsten Siedlungen (die zentrale West-Ost-Achse) funktioniert durch eine vergleichsweise gut ausgebaute asphaltierte Landstraße. Der Rest der Insel, vor allem die Nord- und Südküste sind infrastrukturell schwach erschlossen. Weite Teile der Bevölkerung Sumbas haben unzureichenden Zugang zu Trinkwasser und medizinischer Versorgung.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Im Norden befinden sich die Inseln Sumbawa, Komodo und Flores, im Osten Sawu und Timor und im Süden ist der Indische Ozean. Die Insel wird in West-Ost-Richtung durch eine etwa 150 km lange und bis zu 40 km breite Region mit Bergen durchzogen, die das Klima in zwei Gebiete unterteilt. In der Süd-Westhälfte fällt mehr Regen (bis zu 1600 mm/Jahr) und das Land eignet sich in Gunstlagen zum Reisanbau. Cashew ist hier eine wichtige Verkaufsfrucht. Im sehr trockenen Nord-Osten (zum Teil unter 600 mm/Jahr) wird Mais und Erdnuss, vor allem zur Subsistenzsicherung, angebaut sowie Weidewirtschaft für den Binnenexport betrieben, vor allem Rinder und Pferde. Regelmäßiges Abbrennen der Flächen hat zur Degradation der Vegetation in weiten Teilen Sumbas geführt, so dass heute vielfach nur noch eine savannenartige Landschaft auf erodierten Karstflächen übrig geblieben ist. Die Waldfläche Sumbas liegt heute bei unter 10% der Gesamtfläche der Insel.

Bevölkerung

Die Einwohner sind eine Mischung von Malaien und Melanesiern. Durch erst im 20. Jahrhundert stattgefundene Missionierung sind heute etwa 65 % der Bevölkerung zumindest nach außen hin Christen, weitere 25- 30 % praktizieren die traditionelle Marapu-Religion. Auch heute noch gibt es ausgeprägte soziale Schichten (Kasten) in der Bevölkerung mit feudalistisch anmutenden Strukturen. Ahnenkult hat für die Sumbanesen große Bedeutung. Das rituelle Schlachten von Tieren zu Hochzeiten, Beerdigungen und anderen kulturellen Anlässen ist fester Bestandteil des Lebens. Jeden Februar findet das Pasola-Festival statt, welches eines der bekanntesten traditionellen Feste Indonesiens ist und die größte Touristenattraktion der Insel darstellt. Die Lebensweise der Bewohner Sumbas ist von traditionellen Riten geprägt und ist für den Besucher durch die beeindruckenden Megalithgräber sowie die alten Clansiedlungen mit ihrer speziellen Architektur gut sichtbar. Traditionell spielt die Herstellung von gewebten Stoffen mit der Ikat-Webtechnik eine große Rolle und diese Stoffe sind bei Kennern weltberühmt. Es gibt muslimische Minderheiten, vor allem buginesischer Herkunft, die an der Küste und in den großen Siedlungen vor allem in Waingapu und in Waikabubak leben.

Fauna

Orangehaubenkakadu

Der Orangehaubenkakadu, eine Unterart des Gelbwangenkakadus kommt nur auf Sumba vor.

Geschichte

Vor der Kolonialzeit gehörte die Insel zum Majapahit-Imperium. Sie war in kleine Königreiche unterteilt, mit Raja als Könige. 1522 wurde Sumba von den ersten Europäern besucht und durch das Sandelholz bekannt, welches ausgebeutet wurde und heute keine Rolle mehr spielt. Ab 1866 gehörte die Insel zu Niederländisch-Indien, nach dem Zweiten Weltkrieg zu Indonesien. Aufgrund der Zersplitterung in verschiedene Königreiche und Clans, gab es bis in die jüngere Vergangenheit Sumbas (1990) immer wieder interne kriegerische Auseinandersetzungen. Diese beschränken sich heute jedoch auf die nur noch in manchen Teilen der Insel verübte Selbstjustiz gegenüber Viehdieben.

Weblinks

 Commons: Sumba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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