- Tagebau Nochten
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51.45710914.574709Koordinaten: 51° 27′ 26″ N, 14° 34′ 29″ O
Der Tagebau Nochten ist ein Braunkohletagebau in der nördlichen Oberlausitz, der von der Vattenfall Europe Mining AG betrieben wird. Im Tagebau Nochten werden bis zu 18 Millionen Tonnen Braunkohle im Jahr gefördert.
Inhaltsverzeichnis
Geologie
Das 1. und das 2. Lausitzer Flöz (MFK – Miozäner Flözkomplex) wird von einer mächtigen Deckschicht aus Sanden und Schluffen aus der Zeit des höheren Mittelmiozän überlagert.[1] Deshalb müssen für eine Tonne Braunkohle sieben Kubikmeter Abraum bewegt werden.
Geografie
Der Tagebau befindet sich im Nordosten des Freistaates Sachsen im sorbischen Siedlungsgebiet. Im Westen wird er durch die Spree begrenzt, im Süden reicht er bis an den namensgebenden Ort Nochten und im Osten an die Stadt Weißwasser. Durch den Tagebau Nochten wird der Truppenübungsplatz Oberlausitz zweigeteilt.
Geschichte
1960 wurde mit der Entwässerung des Abbaufeldes begonnen. Der Aufschluss erfolgte 1968, schon ab 1966 erfolgte die erste Teilortsumsiedlung von Mühlrose. Durch den steigenden Energiebedarf der DDR und der Tatsache, dass Braunkohle der einzig in größeren Mengen verfügbare Rohstoff ist, wurden die Förderkapazitäten wie die Leistung des Kraftwerkes Boxberg ständig erhöht. Ab 1974 kam deswegen eine Abraumförderbrücke F60 zum Einsatz. 1979 musste das Kirchdorf Tzschelln dem Tagebau weichen. Im 1994 genehmigten Abbaugebiet sind rund 70 Einwohner aus Rohne und Mulkwitz sowie etwa 180 in Trebendorf-Hinterberg und den Mühlroser Ausbauten (Am Damm und Kohlebahnweg) von einer Umsiedlung betroffen, zum Teil erfolgte diese bereits. Ende 2006 beantragte Vattenfall Europe beim Regionalen Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien die Inanspruchnahme des Vorranggebietes, was bei einer Genehmigung eine partielle Überbaggerung von Klein Trebendorf und Schleife Siedlung sowie eine vollständige Überbaggerung von Rohne und Mulkwitz vorsieht. Damit einher geht die Umsiedlung aller Einwohner von Klein Trebendorf, Mulkwitz Rohne und Schleife westlich der Bahnstrecke Berlin–Görlitz. Die Entscheidung über die Genehmigung wurde mehrfach verschoben und wird im Frühjahr 2013 erwartet.
Technik
Im Tagebau Nochten werden verschiedene Abbaugeräte und -techniken zur Freilegung und Gewinnung der Rohbraunkohle eingesetzt. Hierbei sind im Einsatz:[2]
Geräte im Vorschnittbetrieb
- Schaufelradbagger 1510 SRs 6300
- Schaufelradbagger 1571 SRs 2000
- Absetzer 1102 A2Rs-B 15400
Geräte im Brückenbetrieb
- Abraumförderbrücke 33F60
- Eimerkettenbagger 1286 Es 3150 (Hauptarbeitsebene)
- Eimerkettenbagger 1287 Es 3150 (Hauptarbeitsebene)
- Eimerkettenbagger 1288 Es 3150 (Obere Arbeitsebene/Zubringer)
Geräte im Grubenbetrieb
- Eimerkettenbagger 340 ERs 710 (Oberflöz)
- Eimerkettenbagger 360 ERs 710
- Eimerkettenbagger 361 ERs 710
- Schaufelradbagger 1531 SRs 1301
- Schaufelradbagger 1535 SRs 1301
Geräte auf dem Kohlelagerplatz (zusammen mit Tagebau Reichwalde)
- Kombiniertes Schütt- & Schaufel-Gerät 1815 KSs 8800
- Kombiniertes Schütt- & Schaufel-Gerät 1825 KSs 12000
- Rückladegerät 2003 RE 1800
- Rückladegerät 2004 RE 1800
Sonstige Großgeräte
- Bandwagen 733 BRs 1400 (z. Zt. abgestellt)
- Absetzer 2001 A2s 1120 (Gips-Deponie)
Wirtschaft
Der Tagebau Nochten ist der Hauptversorger für das Kraftwerk Boxberg, sowie für die Brikettfabrik Schwarze Pumpe.[3]
Einzelnachweise
- ↑ W. Pälchen / H. Walter (Hrsg.): Geologie von Sachsen. Geologischer Bau und Entwicklungsgeschichte. Stuttgart (Schweizerbart) 2008, S. 399-400
- ↑ http://www.ostkohle.de/html/nochtengerate.html
- ↑ Tagebau Nochten / Reichwalde. Abgerufen am 18. August 2011.
Weblinks
Commons: Tagebau Nochten – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Landkreis Görlitz
- Tagebau im Lausitzer Braunkohlerevier
- Vattenfall
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