Tambow

Tambow
Stadt
Tambow
Тамбов
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/AltFöderationskreis Zentralrussland
Oblast Tambow
Bürgermeister Pjotr Tschernoiwanow
Gegründet 1636
Stadt seit 1636
Fläche 91 km²
Höhe des Zentrums 130 m
Bevölkerung 281.800 Einw. (Stand: 2007)
Bevölkerungsdichte 3.097 Ew./km²
Zeitzone UTC+4
Telefonvorwahl (+7)4752
Postleitzahl 392000–392038
Kfz-Kennzeichen 68
OKATO 68 401
Website http://cityadm.tambov.ru/
Geographische Lage
Koordinaten 52° 43′ N, 41° 26′ O52.71666666666741.433333333333130Koordinaten: 52° 43′ 0″ N, 41° 26′ 0″ O
Tambow (Russland)
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Tambow (Oblast Tambow)
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Oblast Tambow
Liste der Städte in Russland

Tambow (russisch Тамбо́в) ist eine Stadt in Russland und Hauptstadt der Oblast Tambow. Sie liegt im fruchtbaren Oka-Don-Becken am schmalen Fluss Zna, rund 420 km südöstlich von Moskau. Tambow hat 281.800 Einwohner (Stand: 2007).

Tambow
Klimadiagramm (Erklärung)
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Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: Roshydromet
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Tambow
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) −6,7 −5,3 0,2 12,1 20,6 23,9 25,1 24,1 18,0 9,2 1,3 −3,7 Ø 9,9
Min. Temperatur (°C) −13,5 −12,7 −6,7 2,6 9,0 12,7 14,4 12,9 7,7 1,7 −3,7 −9,4 Ø 1,3
Niederschlag (mm) 36 30 31 32 48 53 80 46 51 43 55 51 Σ 556
Regentage (d) 9 7 8 7 7 8 9 7 8 9 10 11 Σ 100
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Quelle: Roshydromet

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Blick über Tambow

Die Stadt wurde 1636 als Teil des Festungsgürtels gegründet, der Moskau im Süden und Südosten vor Angriffen der Tataren schützen sollte. Als sich das Russische Reich nach Süden ausdehnte, verlor die Festung ihre Bedeutung, und Tambow wurde Handels- und Verwaltungszentrum eines landwirtschaftlichen Gebietes. Infolge der Verwaltungsreform des Jahres 1775 wurde 1780 die Statthalterschaft Tambow eröffnet, die man 1796 in ein Gouvernement umbenannt hat. Bis 1918 blieb Tambow das Zentrum eines Gouvernements, das aus 12 Kreisen bestand: Borisoglebsk, Elatjma, Kirssanow, Kozlow, Lebedjanj, Lipezk, Morschansk, Spassk, Tambow, Temnikow, Usmanj und Schazk.

Die Industrie entwickelte sich in größerem Ausmaß erst in der Zeit nach der Oktoberrevolution 1917. Im August 1920 kam es dann zu einem großen Bauernaufstand, dessen Zentrum Tambow war. Er wurde jedoch schon bald von der Roten Armee niedergeschlagen. Zu den wichtigsten Industriezweigen zählen heute die chemische und die elektrische Industrie.

Während des Zweiten Weltkrieges entstand in Tambow ein spezielles Kriegsgefangenenlager für Elsässer, Lothringer und Luxemburger, die – meist gezwungenermaßen, sog. Malgré-nous – als Soldaten in der deutschen Wehrmacht gedient hatten und gefangen genommen worden waren. Von den rund 18.000 Mann kam dabei mindestens ein Drittel ums Leben. Die letzten Gefangenen wurden 1955 entlassen.

Darüber hinaus bestand in der Stadt das Kriegsgefangenenlager 188 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[1] Es war ein großes Durchgangslager, das bereits kurz nach dem Krieg geschlossen wurde.

Sehenswürdigkeiten

Die Verklärungskathedrale

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die 1694 erbaute Verklärungskathedrale sowie mehrere andere Klöster und Kirchen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die auf Tambows Vergangenheit als spirituelles Zentrum hinweisen. Nennenswert sind auch die Kirche der Gottesmutter-Ikone von Kasan und die Lazarus-Kirche.

Die Altstadt ist ein Konglomerat verschiedener Stile, die trotzdem ein sehr harmonisches Ganzes ergeben. Tambow hat außerdem ein großes Opernhaus.

Auf dem Kriegsgefangenenfriedhof Tambow-Rada liegen 24.000 umgekommene Gefangene des Zweiten Weltkriegs. Er wurde 1998 wiederhergestellt. In dessen Mitte befindet sich ein 4,5 m hohes Holzkreuz.

Kunstgalerie

Ganz besondere Aufmerksamkeit verdient die Kunstgalerie, die mit tausenden von Exponaten und Bildern von russischen, sowjetischen und europäischen Künstlern eine weltweite Bedeutung genießt. Darunter sind Werke von Lorenzo Bartolini, Nicolaes Pietersz. Berchem, Ferdinand Bol, Karl Brjullow, Jean-Honoré Fragonard, Jan van Goyen, Jacopo Palma dem Jüngeren, Andrei Rjabuschkin, Giulio Romano, Jan van Scorel, David Teniers dem Jüngeren, Francesco Trevisani, Salvator Rosa und vielen anderen.

Infrastruktur

Der Hauptbahnhof von Tambow

Nördlich von Tambow befindet sich bei 52° 46′ 51″ N, 41° 24′ 52″ O52.78083333333341.414444444444 seit 1991 mit 360 m einer der höchsten Sendemasten zur Verbreitung von UKW- und Fernsehprogrammen.

Weiterführende Bildungseinrichtungen

  • Staatliche Universität Tambow (TGU)
  • Staatliche Technische Universität Tambow (TGTU)
  • Filiale der Militäruniversität für biologischen, chemischen und Strahlenschutz
  • Filiale des Instituts für Infrastruktur des Unternehmertums
  • Filiale des Neuen Juristischen Instituts Moskau
  • Staatliches Pädagogisches S.-W.-Rachmaninow-Musikinstitut Tambow
  • Technisches Militärinstitut für Luftfahrt Tambow

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977.

Weblinks


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