Tanga (Tansania)

Tanga (Tansania)
Tanga
Tanga (Tansania)
Tanga
Tanga
Basisdaten
Staat Tansania
Region Tanga
Fläche 536 km²
Einwohner 224.891 (2005)
Dichte 419,6 Ew./km²
ISO 3166-2 TZ-25
Webauftritt www.tanga.go.tz
Politik
Bürgermeister Omari Guledi
Im Zentrum von Tanga. (2003)
Im Zentrum von Tanga. (2003)
-5.073333333333339.103333333333
Postkarte von Tanga (1914) mit einem Porträt von Hermann von Wissmann
Kaiserstraße in Tanga (1906)

Tanga ist die nördlichste Hafenstadt Tansanias mit 224.891 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005) sowie der Name der Region, die die Stadt umgibt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die genaue Entstehung Tangas ist nicht nachvollziehbar, da es keine archäologischen oder schriftlichen Quellen für die Zeit vor dem 15. Jahrhundert gibt. Erste Funde (Porzellan), die auf die Existenz eines Handelsortes schließen lassen, konnten auf das 15./16. Jahrhundert datieren werden. Tanga war in jedem Falle Teil der Swahili-Küstenkultur, die durch den jahrhundertelangen Austausch zwischen arabischen Händlern und afrikanischen Fischern und Bauern entstand. Von großer Bedeutung für die Entwicklung Tangas war der Sultan von Sansibar. Als dieser 1837 die Oberhoheit über Tanga übernahm, siedeten sich verstärkt Händler und Kaufleute dort an. Tanga war - neben anderen Städten an der ostafrikanischen Küste, wie z. B. Mombasa, Bagamoyo oder Kilwa - End- bzw. Anfangspunkt einer Karawanenroute und war somit Umschlagsplatz vor allem für Elfenbein und Sklaven. Die Entwicklung beschleunigte sich etwa ab der Mitte des 19. Jahrhunderts nachdem Said ibn Sultan seine Hauptstadt endgültig von Maskat im Oman nach Sansibar verlegt hatte. Tanga wurde regiert durch einen Statthalter des Sultans. Nachdem dem Sultan nach 1862 die Herrschaft über den gesamten Küstenstreifen zwischen Vanga und Pangani zufiel, verlor Tanga als Handelszentrum zugunsten des weiter südlich gelegenen Pangani an Bedeutung.[1]

1888 wurden zwei Beamte der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft (DOAG) nach Tanga entsandt. Im August 1888 folgte ein Bezirkschef der DOAG. Am 9. April 1891 wurde Tanga Sitz des Bezirksamtes des gleichnamigen Bezirks. Durch die städtebaulichen Maßnahmen der deutschen Kolonialmacht, wurden die alten Ansiedlungen der Schwarzen, Inder und Araber weitgehend zerstört. Die Straßen wurden einer schachbrettartigen Geometrie folgend angelegt, und es wurden Häuser aus Stein gebaut.[2]

Die Stadt war 1893 der Ausgangspunkt der Usambarabahn, die heute bis Arusha führt und einen Abzweig zur Tanganjikabahn aufweist.

Am 1. April 1914 wurde Tanga das Stadtrecht verliehen. Noch zur deutschen Kolonialzeit wurde daher ein Stadtwappen entworfen, das ein Dreieckssegel einer Dau sowie eine Mauerkrone zeigt. Es war eines der wenigen kommunalen Symbole in den deutschen Kolonien. Aufgrund des Kriegsausbruchs im August 1914 war es nicht mehr in Gebrauch. Das Emblem der Dau ist jedoch auch heute noch anzutreffen.

Vom 3. bis 5. November 1914 schlug hier in der Schlacht bei Tanga die deutsche Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika unter Paul von Lettow-Vorbeck den Landungsversuch einer weit überlegenen britisch-indischen Streitmacht unter dem Kommando Arthur Aitkens zurück.

Mit dem Hotel Kaiserhof stand hier lange Zeit das einzige Hotel Ostafrikas. 1913 bestanden in Tanga 4 Gasthöfe.

Seit 1963 ist Eckernförde Patenstadt Tangas. Eine Straße in Tanga trägt den Namen Eckernförde Avenue.[3]

Das örtliche URITHI-Museum zur Stadtgeschichte Tangas wurde mit Finanzmitteln der deutschen Bundesregierung bei der Restaurierung des Gebäudes und der Sammlung von Exponaten unterstützt.[4]

Partnerstädte

Siehe auch

Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jürgen Becher: Dar es Salaam, Tanga und Tabora - Stadtentwicklung in Tansania unter deutscher Kolonialherrschaft (1885-1914). Franz Steiner. Stuttgart 1997. S. 59-62.
  2. Jürgen Becher: Dar es Salaam, Tanga und Tabora - Stadtentwicklung in Tansania unter deutscher Kolonialherrschaft (1885-1914). Franz Steiner. Stuttgart 1997. S. 65.
  3. Städtepartnerschaft Eckernförde-Tanga
  4. Auswärtiges Amt: URITHI-Museum Tanga, Tansania
-5.073333333333339.103333333333

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