- Tanja Dückers
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Tanja Dückers (* 25. September 1968 in West-Berlin) ist eine deutsche Schriftstellerin und Journalistin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Aufgewachsen in West-Berlin, studierte sie im Hauptfach Germanistik und Nordamerika-Studien sowie zusätzlich Kunstgeschichte. Ihre Magisterarbeit handelte von der Ästhetik des Erhabenen in der modernen Malerei – eine interdisziplinäre Arbeit zwischen Amerikanistik, Kunstgeschichte und Philosophie. Im Jahr 1996 erfand sie die Geheimschrift Autumnisch, von der Proben auf ihrer Website zu lesen sind. Im Zeitraum 1995-1998 arbeitete sie neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit bei der Deutsche Welle TV in Berlin, für die sie Kurznachrichten und Wetterberichttexte schrieb. Letztere inspirierten sie später unter anderem zu ihrem Roman „Himmelskörper“ (2003). Sie schreibt jedoch auch Reisereportagen. Bis vor wenigen Jahren verstand sie sich außerdem als Teilhaberin der Berliner Poetry Slam-Szene - Lesebühnen mit starker Live-Atmosphäre, an der sie sich aktiv beteiligt hat.[1] Von 1998-2000 lebte Tanja Dückers über ein Stipendium des Berliner Senats in Barcelona. Tanja Dückers hat viele Aufenthaltsstipendien für Schriftsteller und Einladungen an ausländische Bildungseinrichtungen erhalten, die sie unter anderem nach Kalifornien (Villa Aurora), Pennsylvania (Allegheny-College, Meadville), Prag (Stiftung Brandenburger Tor), Krakau (Villa Decius), Gotland (Baltic Centre for Writers and Translators), Bristol (University of Bristol), Belgien (Het-Beschrijf-Literaturverein in Brüssel), Sylt (Syltquelle-Stipendiatin) und Siebenbürgen (Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung) führten. Tanja Dückers ist mit dem Soziologen und Journalisten Anton Landgraf verheiratet und lebt weiterhin in ihrer Heimatstadt Berlin.
Tanja Dückers ist ebenfalls als Journalistin tätig. Als Essayistin nimmt sie häufig zu Themen der zeitgenössischen Debatten Stellung.[2] Sie schreibt jedoch auch Reisereportagen. Viele ihrer verstreut gedruckt erschienenen Texte sind auf ihrer Autoren-Homepage online verfügbar gemacht.
Ihre frühesten Veröffentlichungen fanden wie bei vielen ihrer Berufskollegen in Kleinverlagen statt. Es waren schmale Lyrik-Bände (bonsai typ-Art Verlag). Als ausgebildete Literaturwissenschaftlerin arbeitete sie Mitte der neunziger Jahre auch als Lektorats-Angestellte in zwei Berliner Verlagen, um auch diese Perspektive genauer kennenzulernen. Auch als Förderin von Nachwuchs-Autoren, deren Arbeiten ihr durch die gemeinsame Teilnahme an Lesebühnen positiv aufgefallen waren, ist sie in Erscheinung getreten. In den letzten Jahren verstärkte sich ihr Engagement für politische und soziale Themen. Sie organisiert eine jährliche Lesung im „Roten Salon“ der Berliner Volksbühne, deren Gelder bisher der „Berliner Kältehilfe“, einer Einrichtung, die sich für Obdachlose engagiert, zugute gekommen sind. Es traten viele bekannte Autoren bei diesen Soli-Lesungen auf, unter anderem Terézia Mora, Kathrin Röggla, Jakob Hein, Bodo Mrozek, Maike Wetzel, Annett Gröschner, Katja Lange-Müller, Jens Sparschuh, Norbert Kron, Jörg-Uwe Albig, Corinna Waffender, Anne Hahn und viele andere.
Die Zeitschrift Cicero führt sie als eine "der 500 führenden deutschsprachigen Intellektuellen".[3]
Werke (Auswahl)
Der Roman-Autorin Dückers werfen ihre Rezensenten relativ häufig vor, sie schreibe zu gefühlig ins Sentimentale abgleitend.[4] Die dem Volk aufs Maul geschaute gut abgebildete schnodderige Sprache der Berliner Subkulturen und der Riecher für skurrile Geschichten werden gelobt, die Unmassen farbgebender Adjektive als eigenartig additive Ästhetik getadelt.[5] Die Kritik an „Himmelskörper“ fiel stark polarisierend aus. Während die Schweizer „Weltwoche“ den Roman als „perfektes Buch“ feierte und andere schwärmten, dass eine junge Autorin sich eines politischen Stoffes annimmt, trauten andere der jungen Autorin in ihren – oft deutlich mit sexistischen Untertönen durchsetzten – Rezensionen nicht zu, ein Thema zu bewältigen, dessen sich zeitgleich Günter Grass angenommen hat (Untergang der Wilhelm Gustloff). Ähnlich ambivalent fielen die Reaktionen auf die Anthologie „Stadt.Land.Krieg“ aus, in der die Autorin Kurzgeschichten von anderen Vertretern der jüngeren Generation zur NS-Thematik versammelt und veröffentlicht hat.
- 2010 Hausers Zimmer, Roman, Frankfurt am Main: Schöffling & Co., ISBN 978-3-89561-010-3
- 2007 Morgen nach Utopia. Essays und Reportagen. ISBN 978-3-7466-2297-2
- 2006 Der längste Tag des Jahres, Roman, Aufbau Verlag, Berlin 2006 ISBN 3-351-03068-1
- 2006 Das Harmonium
- 2005 Schulweg
- 2004 Mehrsprachige Tomaten: Reisen im Kopf Hörbuch-CD (gemeinsam mit Bertram Denzel) ISBN 3-9809989-0-8
- Stadt.Land.Krieg. Anthologie
- 2003 Himmelskörper Roman
- 2003 Die Badekappe
- 2001 Café Brazil Erzählungen
- 2001 Luftpost - Gedichte Berlin - Barcelona
- 1999 Spielzone Debütroman
- 1996 Fireman, englische Lyrik
- Morsezeichen, Lyrik
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2004 - 2. Preis der Polnischen Botschaft und des Polnischen Kulturinstituts Berlin
- 2002 - 1. Preis des Wettbewerbs Kargo Europa (Autorinnenforum e.V.)
- 2000 - Förderpreis des Literaturpreises Ruhrgebiet
Weblinks
Commons: Tanja Dückers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Tanja Dückers im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographische Angaben, Werke und Hörproben von Tanja Dückers bei Literaturport
- Offizielle Website von Tanja Dückers
- Gedichte von Tanja Dückers (Glarean Magazin 2009)
- Rezensionen zu Werken von Tanja Dückers bei perlentaucher.de
- Linksammlung der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin
Quellen
- ↑ http://www.epoet.de/spokenwordberlin/autoren/dueckers.htm Lyrik- und Kurzprosa-Texte und Foto von ihr bei Spoken Word Berlin
- ↑ Beispiel: Die Literatur ist politischer als ihr Ruf, in: Süddeutsche Zeitung v. 24. März 2004
- ↑ http://www.cicero.de/97.php?ress_id=9&item=1806
- ↑ http://www.poetenladen.de/dgilde-tanja-dueckers.html Am 28. Februar 2006 die Rezensentin Dorothea Gilde über das neueste Romanwerk
- ↑ http://www.freitag.de/1999/40/99401603.htm Rezension von Tanja Dückers Roman Spielzone 1999 in der Wochenzeitung Freitag
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