Technikmuseum Freudenberg

Motorradsammlung Technikmuseum Freudenberg

Das Technikmuseum Freudenberg ist eine Ausstellung von Maschinen und technischen Geräten. Die Exponate vermitteln einen Überblick zur Arbeitswelt und technischen Ausstattung aus vergangenen Zeiten.

Geschichte

Historische Tankstelle

Am 5. Januar 1991 gründeten 25 Personen den Verein "Der Freunde historischer Fahrzeuge Freudenberg e.V.", der heute etwa 250 Mitglieder umfasst. Provisorisch wurde zunächst eine Halle angemietet und Anfang Juni 1991 eine Oldtimerschau gezeigt, zu der rund 1.000 Besucher kamen. In den folgenden Jahren wurden weitere Oldtimerfeste organisiert.

Als der Gedanke entstand, ein Museum zu bauen, schenkte ein Unternehmer aus dem Freudenberger Umland dem Verein eine in seinem Besitz befindliche Fachwerkhalle. Die Vereinsmitglieder mussten sie selbst abbauen und in Einzelteile zerlegen, so dass diese nach Freudenberg transportiert werden konnten. Drei Jahre später war der Aufbau nach über 20.000 Arbeitsstunden in Eigenleistung beendet. Neben der Eigenleistung beteiligten sich auch Sponsoren finanziell an diesem Projekt. Im Juni 2002 wurde das Technikmuseum, verbunden mit einem Oldtimertreffen eröffnet.

Museum

Fahrzeug- und Traktorensammlung

Das Gebäude des Museums besteht aus drei miteinander verbundenen Bauteilen, einem gemauerten Anbau mit Schleppdach für die Dampfmaschine, einer großen Fachwerkhalle und einem alten Feuerwehr-Spritzenhaus. Die Fachwerkhalle stammt aus dem 10 km entfernten Steeg bei Friesenhagen, die 1952 von der Fürstlich-Hatzfeld'schen Verwaltung als Sägewerk errichtet worden war. Sie hat eine Grundfläche von 40 x 20 Metern und ist 12 Meter hoch. Während dieses Gebäudeteil in typisch Siegerländer Fachwerkbauweise erstellt wurde, ist das angebaute Spritzenhaus im norddeutschen Fachwerkstil errichtet worden. Der Bau dieses ehemaligen städtischen Spritzenhauses auf der Sieghütte in Siegen wurde um 1900 vom damaligen Stadtbaumeister errichtet, der aus Norddeutschland stammte. Das alte Sägewerk wurde an seinem ehemaligen Standort abgebaut und nach Freudenberg transportiert, das Spritzenhaus war bereits zerlegt.

Der Eingangsbereich des Museums verbindet die große Halle mit dem „Spritzenhaus“. Dieses circa 100 Jahre alte Feuerwehrhaus wurde in den 1980er Jahren nach dem Abbruch von einem Liebhaber eingelagert. Die Balkenkonstruktion musste beim Wiederaufbau nach alten Plänen neu gezimmert werden. In diesem Gebäude befindet sich das „Schrauberstübchen“.

Der Verein besitzt etwa 60 historische Nutzfahrzeuge, darunter vorwiegend Traktoren und Lastkraftwagen. Er ist bemüht, diese Sammlung zu erweitern. Die Freunde historischer Fahrzeuge stellen ihre Stücke auch bei öffentlichen Veranstaltungen aus. So waren einige der alten Fahrzeuge bei dem Weltjubiläum 100 Jahre erster Motor-Omnibus der Welt in Siegen zu sehen. Ausgestellt werden historische Nutzfahrzeuge und landwirtschaftliche Geräte, historische Feuerwehren, sowie eine historische Tankstelle.

Ausstellung

Möller-Dampfmaschine aus der ehemaligen Leimfabrik Nöll, Baujahr 1904

In der alten Sägewerkshalle werden neben Dampfmaschine und mechanischer Werkstatt Nutzfahrzeuge (vor allem Traktoren und Motorrädern sowie kleinere landwirtschaftliche Maschinen und Geräte gezeigt, die auf der Empore im Dachgeschoss der Halle ihren Platz haben. Das älteste Exponat des Museums ist eine selbstfahrende Bandsäge aus dem Jahre 1923, das jüngste ein Hanomag-Traktor aus den 1960er Jahren. Das Spritzenhaus beherbergt als Dauerleihgabe eine Dampfmaschinen-Modellausstellung und wird zudem für Sonderausstellungen genutzt.

Eine alte Möller-Dampfmaschine der Leimfabrik Nöll, die als letzter Betrieb dieses traditionellen Industriezweiges im Jahre 1972 geschlossen wurde, bildet das Kernstück des Technikmuseums. Sie stammt aus dem Jahre 1904 und wurde zunächst im Bergbau eingesetzt. Heute treibt sie über eine Transmission mit großen Gelenkwellen eine komplette mechanische Werkstatt an, die das Technikmuseum von der Firma Döring aus Hagen übernommen hat.

Direkt neben der Dampfmaschine und der mechanischen Werkstatt betreibt das Museum auch eine Schmiede. Im Erdgeschoss der großen Halle sind außerdem eine Dreschmaschine, eine Lokomobile sowie Standmotoren und eine wechselnde Ausstellung alter Traktoren und Oldtimer LKW zu sehen. Eine Münzpresse und eine Heidelberg - Druckmaschine ergänzen diesen Bereich.

Landmaschinensammlung

Die 300 m² große Empore beherbergt kleinere landwirtschaftliche Maschinen und Geräte sowie eine Sammlung von Kummets, Sätteln und Fahrgeschirren, eine Dauerleihgabe des Sammlers Werner Wilhelm. Auf dieser Ebene sind außerdem historische Motorräder zu sehen, darunter die Adler-Rennmaschine, auf welcher der Freudenberger Dieter Falk 1956 die 250 cm³ - Deutsche Meisterschaft errang. Seit 2005 steht auf der Empore ein 250 Jahre alter Webstuhl, weiterhin gibt es eine Ausstellung zur Geschichte der Freudenberger Leim-, Leder- und Filzindustrie.

Im Obergeschoss des Spritzenhauses befinden sich außerdem zwei Modellausstellungen: 1000 Oldtimermodellautos und 15 große Dampfmaschinenmodelle, die bei Gruppenführungen in Betrieb gesetzt werden. In diesem Raum wird außerdem in einer Dauerschleife Film über den Aufbau des Museums vorgeführt. Im Außengelände stehen eine Lanz-Lokomobile sowie ein großer Dampfhammer, außerdem ein Kautschuk-Kneter der Freudenberger Firma Harburg-Freudenberger.

Weblinks

 Commons: Technikmuseum Freudenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Internetauftritt des Technikmuseums Freudenberg
• NRW-Stiftung Webseite der NRW-Stiftung mit Beschreibung von Projekten des Technikmuseums
• Kettenkrad als Dauerleihgabe, RWE-Pressemitteilung

50.903157.8841

Koordinaten: 50° 54′ 11″ N, 7° 53′ 3″ O