Teutonicus

Teutonicus

Johannes Teutonicus (auch Johannes Teutonikus oder Johannes von Wildeshausen; * um 1180 in Wildeshausen bei Oldenburg; † 4. November 1252 in Straßburg) war Ordensmeister der Dominikaner und förderte die Vereinheitlichung der dominikanischen Liturgie sowie Veränderungen der Generalkapitel.

Leben

Johannes Teutonicus wurde um 1180 in Wildeshausen bei Oldenburg geboren. Vermutlich wurde er vom Heiligen Dominikus in Bologna in den Orden aufgenommen. Seit dem Jahr 1224 begleitete Johannes Teutonicus den päpstlichen Legaten durch Deutschland und trat als Kreuzzugprediger in Süddeutschland in Erscheinung. Er vermittelte im Konflikt zwischen den Stedingern und dem Erzbischof von Bremen (Stedingerkrieg). Von 1231 bis 1233 war er Provinzial in Ungarn und von 1233 bis 1237 Bischof von Bosnien in Diakovar. Danach ging er als Gesandter Gregors IX. zu Iwan Asen II.. Von 1238 bis 1240 war Johannes Teutonicus Provinzial der Lombardei. Im folgenden Jahr, 1241, wurde er in Paris zum Ordensmeister gewählt ("Frater magister episcopus"). In der Folge predigte Johannes Teutonicus in fünf Sprachen und unterhielt gute Beziehungen zur römischen Kurie. Er veranlasste zwei wichtige Änderungen der Konstitutionen (Satzung) durch die Generalkapitel. Die Generalkapitel finden nicht mehr abwechselnd in Bologna und Paris statt (1245 in Köln, 1247 in Montpellier, 1249 in Trier, 1250 in London). Paris verlor zudem sein Hochschulmonopol. Es wurden 1248 neue Generalstudien in Montpellier, Bologna, Köln und Oxford errichtet. Die besondere Bedeutung Johannes Teutonicus' liegt jedoch auf dem Gebiet des Ordenslebens. Er vereinheitlichte nicht nur die dominikanische Liturgie, sondern gab der Ordensgesetzgebung eine festere Struktur. Predigt, Missionen und Studium wurden von ihm gefördert.

Literatur

  • Hans Friedl u.a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, Oldenburg 1992, S. 363 f. - ISBN 3-89442-135-5

Weblinks


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