Textilfabrik Elbers

Textilfabrik Elbers

Die Textilfabrik Elbers ist ein ehemaliges Unternehmen in Hagen. Im Zentrum Hagens gelegen war das Firmengelände der Baumwolltextilfabrik Elbers für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt von großer Bedeutung.

Bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts widmete sich die Firma Elbers der Wohnungsfürorge für ihre Werksangehörigen. Die 1906 von Richard Riemerschmid entworfenen Textilarbeitersiedlung Walddorfstraße ist ein letztes Zeugnis dieses Werkswohnungsbaus.

Im Jahre 1996 musste die Gesellschaft für Elbers-Drucke, und somit der letzte Großbetrieb in der Hagener Innenstadt, den Betrieb schließen.

Gebäude

Die erhaltenen Betriebsgebäude der Textilfabrik Elbers dokumentieren auf engstem Raum ein breites Spektrum von zeittypischen Architekturen aus der Zeit zwischen 1850 und 1960.

Nachdem bereits im Jahre 2001 das Verwaltungsgebäude an der Dödter Straße in die Denkmalliste der Stadt Hagen eingetragen wurde, sollen nun auch die übrigen Betriebsgebäude unter Denkmalschutz gestellt werden.

Das um 1910 entstandene Büro- und Verwaltungsgebäude wurde in Anlehnung an die italienische Renaissance erbaut. Der Sitzungssaal wurde von Henry van de Velde gestaltet. Heute dient das ehemalige Verwaltungsgebäude der Städtischen Musikschule Hagen als Unterkunft.

Ebenfalls in Anlehnung an die florentinische Renaissance entstand im Jahre 1906 das Turbinenhaus an der Volme. Seit dem Umbau 1982 dient das Turbinenhaus der Großen Hagener Karnevalsgesellschaft als Vereinsheim. Sehenswert ist das Maschinenhaus der einstigen Weberei und Spinnerei, das in den Jahren 1862 bis 1864 in neugotischer Formensprache errichtet worden ist. Der Backsteinbau mit chorähnlichem Abschluss wird aufgrund eines sakralartigen Äußeren auch Kapelle genannt.

Der 1861 errichtete Kamin des Kesselhauses ist einer der ältesten erhaltenen Westfalens und galt mit seinen 85 Metern Höhe lange Zeit als einer der höchsten Schornsteine Deutschlands.

Heutige Nutzung

An diesem Ort entwickelte sich, ausgehend vom Markttreiben fahrender Händler, das Zentrum des sozialen Lebens in Hagen. Bis zu seiner Zerstörung im 2. Weltkrieg, befand sich hier der soziokulturelle Mittelpunkt der Stadt. Später gewann das Gebiet um das heutige Rathaus durch den Bau zahlreicher Verwaltungsbauten zunehmend an Bedeutung. Diese Entwicklung grenzte damals auch den Fluss Volme aus dem städtischen Kontext aus.

Im Rahmen der Revitalisierung der Elbershallen wurden erste Schritte zu Wiederherstellung der Uferbereiche unternommen. Das Gelände der Elbershallen ist jedoch nicht nur in diesem Zusammenhang als ein wichtiger Baustein im städtischen Gesamtkontext zu sehen. Der Stadt Hagen ist es im Zuge der Revitalisierung bereits gelungen, gemeinsam mit den Investoren und den Betreibern neue, kulturrelevante Institutionen im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu etablieren und Kultur- und Freizeitfunktionen in der Stadt Hagen zu verknüpfen. Neben temporären Nutzungen wie Konzerten und anderen Veranstaltungen, haben sich in den Elbershallen ausgesuchte Gastronomien und Freizeitangebote angesiedelt. Zu ihnen gehören der Funpark, eine neue Großraumdiskothek, wie auch andere Einrichtungen wie das Tohuwabohu, ein Indoor-Spielplatz. Seit 2007 befindet sich der Fabrikverkauf der Firma Elbersdrucke in den Räumlichkeiten.

Weblinks


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