- The Wall
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The Wall
Studioalbum von Pink Floyd Veröffentlichung 30. November 1979 Label ursprünglich: - Harvest Records (Europa)
- Columbia Records (USA)
Neuauflagen:
- EMI (Europa)
- Capitol Records (USA)
Format CD, LP Genre Artrock Anzahl der Titel 26 Laufzeit 81 Min 20 Sek Besetzung
- David Gilmour – Gitarre, Gesang
- Nick Mason – Schlagzeug, Percussion
- Roger Waters – Bass, Gesang
- Richard Wright – Keyboard, Gesang
Produktion Bob Ezrin, David Gilmour und Roger Waters Studios
- Super Bear Studios – Miravel, France
- Britannia Recording Studios, Islington[1]
- CBS - New York
- Producers Workshop – Los Angeles
Chronologie Animals
(1977)The Wall The Final Cut
(1983)The Wall ist ein Konzeptalbum der britischen Rockband Pink Floyd. Das Album wurde am 30. November 1979 in Großbritannien veröffentlicht. The Wall stellte nach den Vorgängeralben Wish You Were Here und Animals eine neue Ausrichtung der Musik der Band dar. Die Verkaufszahl beträgt 30 Millionen Stück.[2][3] The Wall ist das weltweit meistverkaufte Doppelalbum.[4][5]
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
The Wall erzählt die Geschichte von Pink, einem jungen als Musiker erfolgreichen Mann, der aufgrund der Überbehütung durch seine Mutter (Mother), der Abwesenheit seines im Krieg gefallenen Vaters (When the Tigers Broke Free), Liebesaffären (Young Lust), dem Umstand von seiner Frau betrogen zu sein (Young Lust, Don´t Leave me Now) und der Grausamkeit der Lehrer in der Kindheit (The Happiest Days of Our Lives) eine imaginäre Mauer um sich errichtet, die ihn vor äußeren emotionalen Einflüssen schützen soll. Nachdem er die Mauer aufgebaut hat, verzweifelt der junge Mann an seiner Existenz, weil er durch sie von sozialen Kontakten weitgehend abgeschirmt ist.
Unfähig, die Mauer einzureißen, verabschiedet sich der Protagonist von der für ihn grausamen Welt (Good Bye, cruel World). Anstatt sich jedoch umzubringen, versucht er, die letzten verbleibenden Gefühle zu unterdrücken, wird zum hasszerfressenen Mitläufer der Gesellschaft. Er ist drogenabhängig und verbringt die meiste Zeit reglos und allein vor dem Fernseher (Nobody Home). Als er für einen Auftritt von einem Arzt mit Beruhigungsmitteln behandelt wird (Comfortably Numb) nehmen seine Drogenfantasien die Überhand: In seinen Vorstellungen wird er zu einem totalitären Agitator der in seiner Wut auf die Welt gegen Minderheiten hetzt.
Am Ende seines Wahns ist er nicht mehr in der Lage, alle Emotionen zu unterdrücken, und klagt sich selbst des Vergehens, Gefühle gezeigt zu haben, vor einem imaginären Gericht an. Das Gericht nimmt die Zeugenaussagen von Lehrer, Ex-Frau und Mutter entgegen und verurteilt den Angeklagten. Als Strafe wird die Mauer eingerissen (The Trial). Der verletzliche Pink ist freigegeben und ein neues Leben bahnt sich an (Outside the Wall).
Hintergrund
Die Person des als Soldat verstorbenen Vaters trägt autobiografische Züge, da Roger Waters' Vater Eric Fletcher Waters im Zweiten Weltkrieg fiel. Besonders im Stück When the tigers broke free verarbeitet Waters den Verlust seines eigenen Vaters, der als Soldat der „Royal Fusiliers Company C“ am 16. Februar 1944 bei der Verteidigung eines Brückenkopfes in Anzio (Italien) getötet wurde, als deutsche Kampfpanzer vom Typ Tiger die alliierten Stellungen durchbrachen. Dieser Titel ist nicht auf dem Album enthalten, Waters schrieb ihn extra für eine entsprechende Szene im Film.
Das Stück Vera ist eine Anspielung auf Vera Lynn, eine im Zweiten Weltkrieg für ihre vor allem bei britischen Soldaten beliebten Lieder bekannte Sängerin. Pink Floyd nimmt in diesem Stück Bezug auf Lynns Song We'll Meet Again aus dem Jahr 1942.
Konzert
Bedingt durch die aufwändige und teure Bühnenkonstruktion wurde The Wall in den Jahren 1980 und 1981 lediglich in New York, Los Angeles, London und Dortmund an jeweils mehreren Abenden in Hallen aufgeführt. Die Uraufführung fand am 7. Februar 1980 in Los Angeles statt.
Während der ersten Konzerthälfte wurde quer über die Bühne eine Mauer, bestehend aus quaderförmigen Bausteinen aus Pappe, errichtet. Mit jedem weiteren Lied kamen neue Steine hinzu, so dass sie mit dem letzten Ton des letzten Liedes (Goodbye Cruel World) geschlossen wurde. Anschließend fand eine rund dreißigminütige Pause statt.
In der zweiten Konzerthälfte spielten Pink Floyd hinter der Bühne, während vorne eine „Ersatzband“ agierte. Im Stück In The Flesh propagiert der Protagonist dieser „Surrogate band“ (Andy Bown, Snowy White, Willie Wilson und Peter Woods) in einer Rede seine faschistische Entschlossenheit. Bei der Uraufführung wurden willkürlich Zuschauer zu bestimmten Textpassagen ausgewählt und mit einem Spotlicht angeleuchtet, so zum Beispiel bei „Are there any queers in the theatre tonight?“ („Sind heute abend Schwule in diesem Saal anwesend?“) oder „This one looks Jewish, and this one's a coon!“ („Der hier sieht jüdisch aus, und der hier ist ein Neger!“), schließlich kommentiert mit „If I had my way, I'd have all of you shot!“ („Wenn es nach mir ginge - ich würde euch alle erschießen lassen!“). Zum Finale seiner Rede fielen an den Wänden Banner mit den gekreuzten Hämmern herunter, in den Farben schwarz, weiß und rot.
Nur in einzelnen Szenen, wie beispielsweise der Hotelzimmerszene, in der Roger Waters als Pink vor dem Fernseher sitzt, waren einzelne Bandmitglieder zu sehen. David Gilmour wurde z. B. auch bei einem seiner Gitarrensoli (Comfortably Numb) mittels einer Hebebühne auf Mauerhöhe gehoben, so dass er von den Zuschauern zu sehen war. Auf die Mauer wurden im Laufe des Konzerts mehrfach Trickfilmszenen projiziert. Am Schluss wird diese in einer gewaltigen Explosion zerstört.
Spektakulär waren auch die riesengroßen Marionetten, die während der Show als Lehrer oder Richter zu sehen waren.
Film
1982 wurde das Album von Alan Parker mit dem Musiker Bob Geldof in der Hauptrolle verfilmt. Der Film enthält ein neues Lied (When the Tigers Broke Free) sowie Neueinspielungen von älteren Liedern wie Mother und Empty Spaces.
Der Film The Wall ist zusammengesetzt aus Realfilm- und Zeichentricksequenzen. In den Zeichentrickteilen wird insbesondere die Mauer visualisiert.
Geschichte
Nach dem Fall der Berliner Mauer im Jahre 1989 wurde „The Wall“ am 21. Juli 1990 auf dem Potsdamer Platz nochmals aufgeführt. Das Konzert wurde von Roger Waters geleitet, der über die Rechte an „The Wall“ verfügt. Alle Mitwirkenden (u. a. Paul Carrack, Cyndi Lauper, Sinéad O’Connor, Joni Mitchell, Jerry Hall, Bryan Adams, The Hooters, Scorpions, Van Morrison) verzichteten auf die Gage. Der Erlös in Höhe von sechs Millionen DM wurde an die Stiftung World War Memorial Fund for Disaster Relief gespendet.
Die Lieder wurden teilweise anders interpretiert als auf dem Album. Einige Arrangements waren sehr aufwändig, so kreisten zu den Hubschraubereffekten, die auf dem Album zu hören sind, echte Helikopter seitlich über den Zuschauern. Als Finale gab es mit „The Tide is Turning“ einen Song, den Roger Waters auch zuvor auf dem Studioalbum Radio K.A.O.S. (1987) veröffentlicht hat. Der Song ist nicht auf „The Wall“ enthalten.
Für dieses Konzert wurden etwa 200.000 Karten verkauft, unmittelbar vor dem Konzert wurden die Tore aber aus Sicherheitsgründen geöffnet, weil noch viel mehr Menschen ohne Eintrittskarte auf das Festivalgelände drängten. Während des Konzertes kam es durch Probleme in der Stromversorgung zum zeitweiligen Ausfall eines Großteils der Beschallungsanlage, wodurch Anwesende, die weiter entfernt standen, weite Teile des Konzerts kaum hören konnten. Mit 7 Megawatt war die Beschallungsanlage die größte, die je für ein einzelnes Konzert gebaut worden war.
Bis heute ist The Wall das einzige Konzert, das auf einer Bühne in zwei Staaten stattgefunden hat.
Einzelne Lieder der Produktion waren auch auf den folgenden Pink-Floyd-Tourneen und den weltweiten Konzerten von Roger Waters und auch David Gilmour zu hören.
In den Jahren 2010 und 2011 brachte Roger Waters The Wall zum ersten Mal seit 1990 wieder in kompletter Länge auf die Bühne. Die Tour startete am 15. September 2010 in Toronto, Kanada, durchquerte daraufhin die USA und schloss den Nordamerika-Teil der Tour am 21. Dezember in Mexiko Stadt ab. Am 21. März 2011 kam die Tour daraufhin nach Europa, wo sie in Lissabon, Portugal, startete und am 12. Juli in Athen, Griechenland, ihren Abschluss fand.[6]
Das opus magnum von Waters und Pink Floyd ist mittlerweile das Werk der Rockgeschichte, über welches die meisten akademischen Arbeiten verfasst worden sind. Diese reichen von der Musikwissenschaft über die Soziologie bis hin zur Anglistik und zur Theologie. Weitere offizielle Veröffentlichungen:
- The Wall (DVD des Films von 1982)
- Is there Anybody Out There? - The Wall Live 1980–81 (Doppel-CD)
- Roger Waters – The Wall: Live In Berlin (Doppel-CD)
- Roger Waters – The Wall: Live In Berlin (DVD des Konzerts inklusive 5.1-Kanal-Raumklang, auch als Special Edition mit DTS-5.1-Sound erhältlich)
Titel
(CD 1):
- In the Flesh? (Waters) - 3:18 min
- The Thin Ice (Waters) - 2:28 min
- Another Brick in the Wall (Part One) (Waters) - 3:21 min
- The Happiest Days of Our Lives (Waters) - 1:46 min
- Another Brick in the Wall (Part Two) (Waters) - 3:56 min
- Mother (Waters) - 5:32 min
- Goodbye Blue Sky (Waters) - 2:48 min
- Empty Spaces (Waters) - 2:06 min
- Young Lust (Waters/Gilmour) - 3:29 min
- One of My Turns (Waters) - 3:37 min
- Don't Leave Me Now (Waters) - 4:22 min
- Another Brick in the Wall (Part Three) (Waters) - 1:17 min
- Goodbye Cruel World (Waters) - 1:05 min
(CD 2):
- Hey You (Waters) - 4:41 min
- Is There Anybody Out There? (Waters) - 2:40 min
- Nobody Home (Waters) - 3:25 min
- Vera (Waters) - 1:39 min
- Bring the Boys Back Home (Waters) - 0:51 min
- Comfortably Numb (Waters/Gilmour) - 6:49 min
- The Show Must Go On (Waters) - 1:37 min
- In the Flesh (Waters) - 4:17 min
- Run Like Hell (Waters/Gilmour) - 4:23 min
- Waiting for the Worms (Waters) - 3:56 min
- Stop (Waters) - 0:32 min
- The Trial (Waters/Ezrin) - 5:18 min
- Outside the Wall (Waters) - 1:42 min
Trivia
Neben The Dark Side of the Moon ist es das kommerziell erfolgreichste Werk der Band. Das Stück Another Brick in the Wall (Part 2) wurde als Single und Musikvideo weltbekannt. Das Album The Wall wurde zum meistverkauften Doppelalbum der Welt. Eine „Fortsetzung“ von The Wall ist das Album The Final Cut von 1983. The Wall stammt nahezu vollständig aus der Feder von Roger Waters. Das Design des Plattencovers sowie die Animationen des Films stammen von Gerald Scarfe.
Einzelnachweise
- ↑ thisislondon.co.uk
- ↑ Metro, On this day in entertainment, November 30, 2006. Retrieved August 15, 2009
- ↑ The Indepedent, The dark side of The Wall, Retrieved August 15, 2009
- ↑ Magazine Guitarist and Bass, Retrieved August 12, 2009
- ↑ Kevin Whitlock, Record Collector, Retrieved August 12, 2009
- ↑ http://tour.rogerwaters.com/
Weblinks
- A Complete Analysis of Pink Floyd's „The Wall“ sehr ausführliche Interpretation von „The Wall“ (engl.)
- „The Wall“ aus „Bruder Franziskus präsentiert PINK FLOYD“ englische Texte und deutsche Übersetzung der Songs und viele Hintergrundinformationen
- Rezensionen zu The Wall auf den Babyblauen Seiten
- Pink Floyd The Wall in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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