- Theater Rudolstadt
-
Das Theater Rudolstadt ist ein Theater in Rudolstadt in Thüringen. Es führt seine Tradition auf das 1792/93 gegründete fürstliche Sommertheater zurück. Das Thüringer Landestheater Rudolstadt ist gleichzeitig Hauptwirkungsstätte der Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt. Aus diesem Grund lautet die vollständige Bezeichnung Thüringer Landestheater Rudolstadt – Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt GmbH. Träger des Theaters ist ein Zweckverband, dem der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt (50 Prozent) sowie die Städte Rudolstadt (38 Prozent) und Saalfeld/Saale (12 Prozent) angehören.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Theater wurde auf Veranlassung der regierenden Fürsten in Rudolstadt als Sommertheater auf dem Anger erbaut. Von 1794 bis 1803 wurde das Theater von der Weimarischen Schauspieltruppe bespielt. Goethe unterzeichnete den Vertrag dafür am 12. Mai 1794. Der letzte Punkt war dabei besonders umstritten, denn er gewährte nicht nur der Hofgesellschaft, sondern auch deren Gästen freien Eintritt. Goethe stimmte zu, aber es ist bekannt, dass die Gastspiele in Bad Lauchstädt und Rudolstadt ein „brillantes Geschäft“ waren und der Kämmerer „schmunzelte mit dem ganzen Gesicht“ bei der Abrechnung.
Das Theater steht noch heute wie damals auf dem Anger, der als Festplatz für das Schützenfest, das Rudolstädter Vogelschießen, benutzt wurde. Dazu kamen Menschen aus ganz Thüringen und als Gäste des Fürsten der Adel aus Weimar, Sondershausen, Greiz, Schleiz und Lobenstein. Die Herrschaften mischten sich unter das Volk und „diese Herablassung gewann ihnen auch die Herzen aller“. Nur in dieser Zeit wurde (bis 1871) gespielt, unter anderem auch die Stücke Friedrich Schillers, der zweimal dabei selbst anwesend war. Gespielt wurde in einer verbretterten Balkenkonstruktion, die von den Weimarischen Schauspielern als „Bratwurstbude“ bezeichnet wurde. Innen bedeckten Laufbretter den bleichen Rasen. Im abgetrennten Teil der Stehplätze verursachten die Bauern und Lehrlinge mit ihrem Schnaps und Käsebroten Ausdünstungen, die in der darüberliegenden Hofloge den heftigen Gebrauch der Fächer nötig machten.
Das Theater wurde im Laufe der Geschichte mehrfach umgebaut. Der Umbau von 1848 wurde unterbrochen, weil der Fürst seinen Landeskindern die revolutionären Forderungen nicht verzieh. Weitere Umbauten erfolgten 1868 und 1956, bis 1983 die historische Fachwerkkonstruktion abgerissen wurde und eine Neugestaltung des Zuschauer- und Bühnenhauses erfolgte.
Mitte der 1970er Jahre wurde das Theater unter der Leitung des Schauspieldirektors Klaus Fiedler politischer: Er brachte kritische Themen auf die Bühne, die zeitgemäß inszeniert wurden. [2] Nach einer Fusion mit dem Thüringer Landestheater Eisenach im Jahr 1995 arbeitet man seit 2003 als Thüringer Landestheater wieder eigenständig.
Seit 2004 tauschen sich die Theater Rudolstadt und Theater Nordhausen ihre jeweiligen Produktionen aus. So bringt das Theater Nordhausen Musiktheater und Ballett nach Rudolstadt und empfängt von Rudolstadt Schauspielinszenierungen.[3]
Spartentheater
2008 ist das Theater in drei Sparten unterteilt:[4]
- das Große Haus, in welchem alle Klassiker sowie Oper, Musical und zeitgenössische Stücke aufgeführt werden. Die Zuschauer sitzen wie in einem Amphitheater.
- der Schminkkasten, in welchem eher musikalische Unterhaltung und Komödien gezeigt werden. Hier sitzen die Zuschauer an Tischen und können während des Stückes der Gastronomie zusprechen und auch nach der Vorstellung verweilen.
- seit 2003 das theater tumult, das junge Zuschauer ansprechen soll. Die Zuschauer platzieren sich auf einem mehrstufigen Podest auf Sitzkissen.
Leitung
Die Geschäftsführung des Theaters besteht aus dem Intendanten Steffen Mensching und dem Verwaltungsdirektor Mathias Moersch.
Einzelnachweise
- ↑ Kurzprofil des Thüringer Landestheaters Rudolstadt auf der Website des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt, abgerufen am 9. Oktober 2010
- ↑ broadview.tv: Theater Rudolstadt
- ↑ http://www.rudolstadt.de/cms/website.php?id=/de/kultur_tourismus/freizeit/theater.htm
- ↑ http://www.theater-rudolstadt.com/www/theater/repertoire/
Weblinks
Theater: Altenburg/Gera | Arnstadt | Eisenach | Erfurt • Waidspeicher | Greiz | Jena | Meiningen | Nordhausen | Rudolstadt | Weimar
Orchester: Landeskapelle Eisenach | Philharmonisches Orchester Erfurt | Thüringen Philharmonie Gotha | Vogtlandphilharmonie Greiz/Reichenbach | Jenaer Philharmonie | Meininger Hofkapelle | Thüringer Sinfoniker Rudolstadt-Saalfeld | Loh-Orchester Sondershausen | Staatskapelle Weimar
Wikimedia Foundation.