Thomas Bauer (Arabist)

Thomas Bauer (Arabist)

Thomas Jürgen Bauer (* 27. September 1961 in Nürnberg) ist ein deutscher Arabist und Islamwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Thomas Bauer legte 1980 sein Abitur am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Oberasbach ab und studierte anschließend von 1980 bis 1987 Islamwissenschaft, Semitische Philologie und Sprachwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Mit der Arbeit Altarabische Dichtkunst wurde er 1989 promoviert. Danach arbeitete er ein Jahr als Wissenschaftlicher Assistent an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und anschließend von 1991 bis 2000 wieder an der Universität Erlangen-Nürnberg, wo er 1997 mit der Arbeit Liebe und Liebesdichtung in der arabischen Welt des 9. und 10. Jahrhundert habilitiert wurde.

Im Jahr 2000 wurde Thomas Bauer als Professor für Islamwissenschaft und Arabistik an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster berufen. Im selben Jahr wurde er Direktor des Instituts für Arabistik und Islamwissenschaft. Von 2002 bis 2005 war er Direktor des „Centrums für Religiöse Studien“ an der Universität Münster. Im akademischen Jahr 2006/2007 war Bauer Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin im Projekt „Die Kultur der Ambiguität“.[1]

Die Seebestattung von Osama bin Laden am 2. Mai 2011 kritisierte Bauer als „kaum mit dem islamischen Recht in Deckung zu bringen“, und er vermutete, „dass die USA den Leichnam einfach schnellstmöglich verschwinden lassen wollten“.[2]

Schriften

Thomas Bauer veröffentlichte über 40 Publikationen in Fachzeitschriften. Schwerpunkte sind historische und sprachwissenschaftliche Untersuchungen.

  • Das Pflanzenbuch des Abū Ḥanīfa ad-Dīnawarī. Harrassowitz, Wiesbaden 1988, ISBN 3-447-02822-X.
  • Altarabische Dichtkunst. Harrassowitz, Wiesbaden 1989, ISBN 3-447-03289-8.
  • Liebe und Liebesdichtung in der arabischen Welt des 9. und 10. Jahrhunderts. Harrassowitz, Wiesbaden 1998, ISBN 3-447-04104-8.
  • (Hrsg.): Alltagsleben und materielle Kultur in der arabischen Sprache und Literatur. Harrassowitz, Wiesbaden 2005, ISBN 3-447-05009-8.
  • mit Angelika Neuwirth (Hrsg.): Ghazal as world literature. Ergon, Würzburg.
    Teil 1: Transformations of a literary genre. 2005, ISBN 3-89913-406-0.
    Teil 2: From a literary genre to a great tradition. 2006, ISBN 3-89913-479-6.
  • Die Kultur der Ambiguität. Eine andere Geschichte des Islams. Verlag der Weltreligionen, Berlin 2011, ISBN 978-3-458-71033-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung, Informationsdienst Wissenschaft, 4. August 2006.
  2. Sein Körper glitt ins Wasser, Spiegel Online, 2. Mai 2011.

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