Baotit

Baotit
Baotit
Chemische Formel Ba4(Ti,Nb)8Si4O28Cl
Mineralklasse Ringsilikate (Cyclosilikate)
9.CE.15 (nach Strunz)
60.01.02.01 (nach Dana)
Kristallsystem tetragonal
Kristallklasse tetragonal-dipyramidal (4/m\ )
Farbe hellbraun, schwarz
Strichfarbe
Mohshärte 6
Dichte (g/cm3) 4,42 – 4,72; im Durchschnitt 4,57
Glanz glasartig
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch
Spaltbarkeit {110} gut
Habitus

Baotit (chinesisch 包头矿 Baotoukuang) ist ein seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Ringsilikate (Cyclosilikate). Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Ba4(Ti,Nb)8Si4O28Cl, und entwickelt vorwiegend hellbraune und schwarze Kristalle mit einer Größe von bis zu zehn Zentimetern.

Inhaltsverzeichnis

Besondere Eigenschaften

Das Mineral ist optisch uniaxial mit den Brechungsindizes nω = 2,16 und nε = 1,94; die Doppelbrechung δ beträgt 0,220. Es ist stark pleochroitisch zwischen farblos und hell grünlich gelb.

Etymologie und Geschichte

Peng Qirui 彭琪瑞 (1917-1985) hat 1959 in der Fachzeitschrift Scientia Geologica Sinica (Dizhi kexue) zuerst über Baotit publiziert. Das Mineral wurde in der Bayan-Obo-Mine entdeckt, die auf dem Gebiet des Stadtbezirks Shiguai (Xiguit) der bezirksfreien Stadt Baotou in der Inneren Mongolei, Volksrepublik China liegt.

Klassifikation

Baotit gehört in der Klasse der Ringsilikate in die Gruppe der [Si4O12]8-vierer-Einfachringe, ohne inselartige, komplexe Anionen.

Bildung und Fundorte

In Bayan Obo kommt das Mineral in proterozoischen Gesteinen in Quarzgängen zusammen mit Bleiglanz und Pyrit vor. Die Quarzgänge gehen auf die Intrusion variskischer Alkali-Granite und Syenite zurück.

Neben der Typlokalität in Bayan Obo wird ein weiterer Fundort aus dem San Benito County in Kalifornien angegeben.[1] Funde von Baotit sind auch aus Pakistan, Tschechien, Kanada, Neuseeland, Russland und Tadschikistan bekannt geworden.[2]

Kristallstruktur

Baotit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe I41/a mit den Gitterparametern a = 20,02 Å und c = 6,0 Å sowie 16 Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Mineralienatlas:Baotit
  2. Datenblatt Baotit, Mindat.org

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Systematik der Minerale nach Dana/Silikate — Die Silikate in der Systematik der Minerale nach Dana umfassen die Klasse VIII dieser Systematik, sie sind darin die größte Gruppe. Nach der neuen Dana Klassifikation ist die Klasse der Silikate nach der Struktur der Minerale unterteilt:… …   Deutsch Wikipedia

  • Tetragonal — Primitives Gitter (P) Tetragonal Raumzentriertes Gitter (I) Bei dem tetragonalen …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Minerale — Die Liste der Minerale ist eine alphabetisch geordnete Übersicht von Mineralen, Synonymen und bergmännischen Bezeichnungen. Ebenfalls aufgeführt werden hier Mineral Varietäten, Mineralgruppen und Mischkristallreihen, zu denen teilweise bereits… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller Minerale auf der Grundlage der Systematik von Hugo Strunz und anerkannt durch die International Mineralogical Association (IMA) (Stand 2004). Seit 2001 gilt die neue und in weiten Teilen überarbeitete… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller zur Zeit bekannten Minerale (Stand 2008) auf der Grundlage der neuen Systematik (9. Auflage) von Hugo Strunz, die größtenteils auch von der International Mineralogical Association (IMA) als eigenständige… …   Deutsch Wikipedia

  • Tetragonales Kristallsystem — Roter Zirkon (Größe: 1,0 cm) aus Gilgit, Pakistan …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”