Thutmosis I.

Thutmosis I.
Namen von Thutmosis I.
Horusname
G5
E1
D40
C10 U6 M17 M17
Srxtail2.svg
Ka-nechet-meri-maat
K3-nḫt-mrj-m3ˁt
Starker Stier, Geliebter der Maat
Nebtiname
G16
N28
D36
G17 N35
F20
D21
X1
I13 O29
F9
F9
Cha-em-neseret-aa-pechti
Ḫˁj-m-nsrt-ˁ3-pḥtj
Mit göttlicher Erscheinung, groß an Kraft
Goldname
G8
F35 M4 M4 M4 S29 S34 F34 F34
F34
Nefer-renput-se-anch-ibu
Nfr-rnpwt-s-ˁnḫ-jb.w
Vollkommen an Jahren und gesundem, lebendigem Willen / der den Herzen Gesundheit und Leben spendet'
Thronname
M23
X1
L2
X1
Hiero Ca1.svg
N5 O29 L1 D28
Hiero Ca2.svg
Aa-cheper-ka-Re
ˁ3-ḫpr.w-Rˁ
Groß an Gestalten und Ka des Re
Eigenname
Hiero Ca1.svg
G26 F31 S29
Hiero Ca2.svg
Djehutimes
ḎḤwtj msj(w)
Thot ist geboren
Griechisch
bei Manetho
Thetmosis
Amos

Thutmosis I., war der dritte altägyptische König (Pharao) der 18. Dynastie (Neues Reich) und regierte von etwa 1504 v. Chr. bis um 1492 v. Chr., (Helck: 1483–1470, Krauss: 1493–1482 v. Chr.)

Inhaltsverzeichnis

Weitere Namen

  • Beiname zum Thronnamen: Von Re Erschaffener/Erwählter/Großgezogener; Zeichen/Plan des Amun.
  • Horus-Name (weitere Variation): Starker Stier des Re bzw. Geliebter des Re, der mit der Weißen Krone erscheint.
  • Nebti-Namen: Der mit/in der Schlangengöttin erscheint, mit großer Kraft (Variiert: Der alle Länder erobert, bzw. der Atum preist, mit manifesten Erscheinungen).
  • Goldnamen: Mit schönen Jahren, der die Herzen leben lässt (Variiert: Der die Neun Bögen schlägt, bzw. mit großer Kraft und reichlicher Schlagkraft, mit gedeihlichen Jahren im großen Haus der Maat).
  • Auf einer Stele, welche sich heute im Louvre befindet, ist für diesen Regenten auch folgender Titel angegeben: „Meri-Min-Hor-nacht“ (Mr.j-Mn-Ḥr.(w)-nḫt); Geliebt von Min-Hor-nacht; wobei die Bezeichnung „Min-Hor-nacht“ eine Sonderform des Gottes Horus beziehungsweise Min darstellt, die besonders in Abydos verehrt wurde.[1]

Familie

Dem Ägyptologen Thomas Schneider zufolge gibt es noch einen Sohn namens Amunmose. Allerdings dürfte dieser Amunmose mit dem altbekannten Prinzen Amen-mes identisch sein, denn die Namensform Amunmose stellt nur eine – bessere – Wiedergabe des hieroglyphischen Namens Amen-mes in deutscher bzw. europäischer Schreibweise dar.

Seni-Seneb als Mutter des Königs ist belegt. Es gibt jedoch Hinweise, dass sein Vater ein General Amenophis I. war. Damit würde die Theorie „Sohn einer Nebenfrau Amenophis I.“ entfallen.

Thronbesteigung

Königin Ahmose, Thutmosis I. und Nofrubiti

Thutmosis I. bestieg am 21. Peret III (9. Märzgreg.) 1504 v. Chr. den Thron. An die Macht kam er durch seine Hochzeit mit der Tochter Amenophis I., Ahmose, seiner Großen königlichen Gemahlin.

Von den Kindern mit Ahmose überlebte nur Hatschepsut, die anderen starben früh. Mut-nofret, die Nebenfrau Thutmosis I., gebar einen Sohn, der als Thutmosis II. zu seinem Nachfolger wurde und seine Halbschwester Hatschepsut heiratete.

Regentschaft

Die ersten Regierungsjahre Thutmosis I. waren von energischen militärischen Vorstößen bis in den Sudan und nach Vorderasien gekennzeichnet. Im zweiten Jahr warf Thutmosis zuerst den Aufstand eines nubischen Fürsten nieder, dessen Leiche am Bug des Königsschiffes aufgehängt wurde, wie aus einer Inschrift in Tombos am 3. Katarakt und aus einer weitere Inschrift in Assuan anlässlich der Rückkehr des Heeres zu Beginn des dritten Jahres deutlich wird. Eine Grenzinschrift in Kurgus und ein Festungsbau zeigen jedoch, dass Thutmosis zuvor weit nach Süden vordrang und somit das für den innerafrikanischen Handel, die Schifffahrt und den Zugang zu den Goldminen wichtige Gebiet unter ägyptische Kontrolle brachte. Das nubische Gebiet wurde fortwährend durch fünf nubische Fürsten verwaltet.

Der Syrienfeldzug von Thutmosis – welcher zeitlich möglicherweise in das vierte oder fünfte Regierungsjahr eingeordnet werden kann – wurde nach einer Inschrift als Vergeltung für das Böse geführt. Er rückte bei diesem Feldzug mit seiner Armee bis nach Nordmesopotamien vor und ließ bei Karkemiš am Euphrat eine Siegesstele errichten. Anschließend jagte Thutmosis I. in der Gegend des syrischen Ortes Nija (heute Qalcat el-Mudik) erfolgreich Elefanten. Seine Tochter Hatschepsut stiftete später, wie Reliefszenen in ihrem Totentempel von Deir el-Bahari dokumentieren, die dabei erbeuteten Stoßzähne dem Reichsgott Amun.[2]

Bedingt durch die neue Macht in Theben stieg naturgemäß auch das Ansehen der thebanischen Stadtgötter Amun, Mut und Chons (Göttertriade: Vater–Mutter–Sohn). Um Amun auch im übrigen Reich als Hauptgott durchzusetzen, wurde aus Amun schnell Amun-Re, die Große königliche Gemahlin zur Göttergemahlin, mit der Amun den göttlichen König zeugte. Manetho datierte seine Regierungsdauer auf 9 Jahre und 9 Monate, was für den Nachfolger Thutmosis II. ein Thronbesteigung in den Achet-Monaten bedeuten würde.

Bautätigkeit

Die bisherigen Tempelanlagen in Karnak entsprachen nicht den Ansprüchen des neuen Reichsgottes Amun-Re. Thutmosis I. ließ die bestehenden Heiligtümer des Mittleren Reiches von einer Mauer umgeben, erbaute den vierten und fünften Pylon von Karnak und stellte vor dem damaligen Tempeleingang ein Paar Obelisken auf, von denen einer noch heute erhalten ist. In nahezu allen bedeutenden Orten des Landes sind Bautätigkeiten durch ihn belegt.

Weitere Bauorte: Theben, Elephantine, Armant, Ombos, Abydos, el-Hibe, Memphis, Gizeh; in Nubien in Buhen, Qasr Ibrim, Sai, Semna und auf dem Sinai in Serabit el-Chadim.

Sein Grab

Thutmosis I. war der erste Pharao, der sein Grab im Biban el Moluk, dem Tal der Könige, errichten ließ. Das Grab trägt heute die Nummer (KV38). Es deutet jedoch einiges darauf hin, dass er zunächst im Grab KV20 bestattet wurde, der Grabstätte der Hatschepsut, wofür sich J. Romer und Nicholas Reeves und dagegen Der Manuelian und Christian Loeben aussprechen. Seine Pyramide war der Berg el-Qurn („das Horn“), der vom Aussehen her einer Pyramide ähnlich ist.

Die Mumie Thutmosis I. wurde in der Cachette von Deir el-Bahari (DB/TT320) gefunden. Wahrscheinlich wurde sie in der 21. Dynastie mit der seines Sohnes Thutmosis II. verwechselt, da das Aussehen beider sehr ähnlich ist. Auch die Relation von Sterbealter und Regierungszeit deutet auf eine Verwechslung hin.

Literatur

  • Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen, Albatros Verlag, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96053-3
  • Maya Müller: Zum Bildnistypus Thutmosis' I. (Göttinger Miszellen 32), Göttingen 1979, S. 27–38
  • Charles C. van Siclen: The so-called Gateway of Tuthmosis I. at Karnak North (Göttinger Miszellen 80), Göttingen 1984, S. 83–84
  • Chris Bennett: Thutmosis I. and Ahmes-Sapair (Göttinger Miszellen 141), Göttingen 1994, S. 35–38

Einzelnachweise

  1. Aus einer Stele von Thutmosis I.: Bild
  2. Hermann Alexander Schlögl: Das alte Ägypten. Beck, München 2008, ISBN 3-406-48005-5, S. 196.


Vorgänger Amt Nachfolger
Amenophis I. Pharao von Ägypten
18. Dynastie
Thutmosis II.

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