Timothy McVeigh

Timothy McVeigh
Timothy McVeigh (links Phantombild)

Timothy James McVeigh (* 23. April 1968 in Pendleton, New York; † 11. Juni 2001 in Terre Haute, Indiana) verübte im Jahr 1995 den Bombenanschlag auf das Murrah Federal Building in Oklahoma City. 1997 wurde er für diese Tat verurteilt und 2001 hingerichtet.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Timothy McVeigh beim Verlassen eines Gerichtsgebäudes in Perry (Oklahoma), zwei Tage nach dem Anschlag

Nach seinem High-School-Abschluss 1986 lebte er von Gelegenheitsjobs, bis er im Mai 1988 in die US-Armee eintrat. Er wurde als Schütze ausgebildet und brachte es bis zum Truppführer. 1991 nahm er am Zweiten Golfkrieg teil. Nachdem seine Bewerbung für eine Spezialeinheit nicht erfolgreich gewesen war, verließ er die Armee. Seinen Lebensunterhalt verdiente er anschließend bei einem Sicherheitsdienst und durch Waffenverkäufe. Er war Mitglied der National Rifle Association und ein oft gesehener Gast auf den Waffenmessen in Tulsa.

McVeigh sympathisierte mit rechtsextremistischen Organisationen, gehörte aber keiner von ihnen an. Mit den Jahren entwickelte er einen Hass auf die amerikanische Regierung und wurde durch den Sturm von FBI-Beamten auf das Anwesen der Davidianer-Sekte in Waco/Texas im Jahre 1993, bei welchem viele Menschen getötet wurden (siehe Waco-Belagerung), weiter radikalisiert. Später im Gefängnis bezeichnete sich McVeigh als Libertärer.[1] Am 19. April 1995 verübte er den Anschlag von Oklahoma City, der 168 Menschen tötete und über 800 verletzte; das bis dahin schwerste, folgenreichste Attentat in der Geschichte der USA. Er begründete das Attentat unter anderem als Racheakt für die Geschehnisse in Waco.

McVeigh wurde am 13. Juni 1997 von einem Bundesgericht zum Tode verurteilt[2] und am 11. Juni 2001 durch Giftinjektion hingerichtet, nachdem sein letztes Gnadengesuch von US-Präsident George W. Bush abgewiesen worden war. Als Henkersmahlzeit verspeiste er einen Liter Pfefferminzschokoladeneis. Dies war die erste Hinrichtung durch Bundesbehörden nach über 30 Jahren. Der Attentäter, der keine Reue zeigte, hatte seine Anwälte im Dezember 2000 angewiesen, nichts mehr gegen seine Hinrichtung zu unternehmen. Er verzichtete auf das Recht, vor der Hinrichtung ein letztes Wort zu sprechen. Stattdessen hinterließ er einen handschriftlichen Brief, in dem er das Gedicht Invictus des englischen Dichters William Ernest Henley zitiert. [3]

Bis zu seiner Hinrichtung hat sich McVeigh geweigert, Mittäter zu nennen. Seine Anwälte Stephen Jones und Robert Nigh sind bis zuletzt von der Annahme ausgegangen, McVeigh sei nur einer von vielen Tätern gewesen. Als Mittäter wurden später Terry Nichols zu lebenslanger Haft und Michael Fortier, der als Zeuge aussagte, zu zwölf Jahren Haft verurteilt.

Siehe auch

168:1

Literatur

  • Lou Michel und Dan Herbeck: American terrorist. Regan Books, New York 2001. ISBN 0-06-039407-2
  • Gore Vidal: Die Bedeutung von Timothy McVeigh (Vidal über seinen Briefwechsel mit McVeigh). in: G. V.: Ewiger Krieg für ewigen Frieden. Wie Amerika den Hass erntet, den es gesät hat, EVA, Hamburg 2002, S. 71-103. ISBN 3-434-50539-3

Einzelnachweise

  1. Anthony York, salon.com vom 18. April 2001; abgerufen am 17. Juli 2006
  2. OnlineNewsHour: Sentenced to Die, 13. Juni 1997
  3. Bericht der BBC

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