- Titelmusik
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Eine Titelmelodie bzw. Titelmusik ist eine Musik, die eine Hörfunk- oder Fernsehsendung einleitet oder, in Abwandlungen, auch in mehreren Kinofilmen Verwendung findet.
Die Melodie im Vorspann einer Fernsehserie oder Fernsehshow wird vom Komponisten auf möglichst großen Erkennungswert hin komponiert und kann sich tatsächlich – bei Erfolg der jeweiligen Serie – zu einem regelrechten Gassenhauer oder Chart-Hit entwickeln.
Eine Titelmelodie kann aber auch für wiederkehrende Radiosendungen verwendet werden oder für andere Medien wie Computerspiele. So wird seit Jahrzehnten die Sendung „Berichte von heute“ im NDR- und WDR-Radioprogramm von dem Titel „Wade in the Water“ des Jazzmusikers Ramsey Lewis eingeleitet. Die NDR-Radiosendung „Zwischen Hamburg und Haiti“ verwendete ebenfalls jahrelang den Titel „Fiesta in Belo Horizonte“ des Komponisten Martin Böttcher aus dem Dokumentarfilm „... zum Beispiel Brasilien“.
Bei Kinofilmen, die als Reihe oder Serie bezeichnet werden können, verwenden Komponisten oft Abwandlungen der Titelmusik des ersten Filmes, so zum Beispiel der Komponist Ron Goodwin für die Filme der Miss-Marple-Reihe. In den offiziellen James-Bond-Filmen werden fast alle Filme von einer Variation der Titelmelodie des Komponisten Monty Norman eingeleitet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der Titelmelodie für das Kino
Sieben wichtige Stationen aus den Anfängen der Geschichte des Films und der Filmmusik
- 1895: Erste öffentliche Vorführung von stummen Kurzfilmen mit vorwiegend dokumentarischen Inhalt durch die Brüder Lumière in Paris
- 1905: In Amerika wird das erste Kino mit ca.100 Sitzplätzen eröffnet. Die vorgeführten Stummfilme werden hauptsächlich von Pianisten musikalisch begleitet und untermalt.
- 1908: Camille Saint-Saëns (1835-1921) schreibt für den Film „Die Ermordung des Herzogs von Guise“ die erste Originalfilmmusik.
- 1910: Inzwischen gibt es in den USA ca. 10.000 Kinos.
- 1920: Die Anzahl der Kinos hat sich in den USA verdoppelt auf 20.000. Der Filmexport nach Europa blüht auf. In speziellen Kinoorchestern spielen ca. 50-60 Musiker. Es erklingen als Filmmusikuntermalungen nach so genannten „cue sheets“ (wörtlich: Stichwortblätter) arrangierte Volkslieder, Opernauszüge und europäische Sinfonik aus dem 19. Jahrhundert, die zu den entsprechenden Filmszenen passen.
- 1926: Premiere des ersten Tonfilms der Welt: „Don Juan“ (Warner Bros.)
- 1928: Der Stummfilm wird generell durch den Tonfilm abgelöst. Die Filmgesellschaften bauen eigene Musikabteilungen auf. Für jeden neuen Film entsteht eine neue Filmmusik. Bild- und Tonaufnahmen (Sprache, Geräusche, Musik) erfolgen getrennt.
Deutsche Komponisten von Titelmelodien
- Martin Böttcher
- Christian Bruhn
- Klaus Doldinger
- Frank Duval
- Dieter Bohlen
- Erich Ferstl
- Erwin Halletz
- Hans Jönsson
- Georg Kleinebreil
- James Last
- Hans-Martin Majewski
- Matthias Raue
- Dieter Reith
- Eberhard Schoener
- Peter Thomas
- Konstantin Wecker
- Helmut Zerlett
- Hans Zimmer
- Harold Faltermeyer
- Hans Günter Wagener
US-amerikanische Komponisten
- Sean Callery
- Pete Carpenter
- Jay Chattaway
- Alexander Courage
- Barry De Vorzon
- Danny Elfman
- Jerry Goldsmith
- Jan Hammer
- James Horner
- Glen A. Larson
- Sylvester Levay
- Dennis McCarthy
- Stu Phillips
- Mike Post
- Mark Snow
- John Williams
- Thomas Newman
Britische Komponisten
Siehe auch
- Filmmusik
- Liste der Filmmusik-Komponisten
- Soundtrack Collector (Datenbank für Filmmusik-Sammler)
- Instrumentalstück
- Liste von Titel- und Erkennungsmelodien aus Funk und Fernsehen
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