- Hans-Martin Majewski
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Hans-Martin Majewski (* 14. Januar 1911 in Schlawe, Pommern, Deutschland; † 1. Januar 1997 in Bötersen) war ein deutscher Filmkomponist.
Inhaltsverzeichnis
Biografische Angaben
Nach einem abgebrochenen Medizinstudium schrieb Majewski sich am Leipziger Konservatorium ein. Zu seinen Lehrern zählten u. a. Robert Teichmüller (Klavier), Bruno Walter (Dirigieren) und Kurt Thomas (Chorleitung). Nach seinem Wechsel nach Berlin arbeitete er ab 1935 als Dirigent und Korrepetitor am Theater des Volkes. 1938 komponierte Majewski mit „Insel der Träume“ seine erste Operette. Ein Jahr später engagierte ihn der Regisseur Arthur Maria Rabenalt, für dessen Film „Flucht ins Dunkel“ er die Filmmusik schreibt. Der Zweite Weltkrieg und die Einberufung als Soldat haben das künstlerische Schaffen Majewskis zunächst unterbrochen.
Nach dem Krieg, Majewski hat sich inzwischen als Komponist in Hamburg niedergelassen, schrieb er Hörspiele und leitete das regelmäßig ausgestrahlte Radioprogramm „Kabarett der Zeit“. Außerdem komponierte er Chansons für verschiedene Kabaretts in der Hansestadt.
Im Jahr 1948 holte ihn Wolfgang Liebeneiner für die Wolfgang-Borchert-Adaption Liebe 47 (nach dem Stück Draußen vor der Tür) zurück zum Film. Die später ebenfalls erfolgreichen Filmkomponisten Peter Sandloff und Martin Böttcher zählten hier erstmals zu den Mitarbeitern Majewskis.
Bis in die 1980er-Jahre schrieb Majewski die Musik für etwa 200 Spiel- und Fernsehfilme, zahlreiche Dokumentar- und Industriefilme, ca. 100 Hörspiele, wie beispielsweise zu dem Fünfteiler Am grünen Strand der Spree von Hans Scholz (1957) oder der Komödie Du kannst mir viel erzählen, einem der wenigen Hörspiele mit Heinz Rühmann (1949), sowie etwa 80 Kabarett- und Theateraufführungen. Die Bandbreite seiner Kompositionen reichte dabei von der Klassischen Musik bis hin zum Jazz und zur populären Musik. Damit zählte er zu den vielseitigsten und meistbeschäftigten Filmkomponisten Deutschlands. Die Grabstätte von Majewski befindet sich auf dem Ortsfriedhof von Stapel (Landkreis Rotenburg/Wümme).
Filmografie
Spielfilme
- 1952: Postlagernd Turteltaube (erste vollständig elektronische Filmmusik mit Oskar Sala)
- 1953: Weg ohne Umkehr
- 1954: Das fliegende Klassenzimmer
- 1954: Die verschwundene Miniatur
- 1955: Alibi (1955)
- 1955: Gestatten, mein Name ist Cox
- 1956: Ich suche Dich
- 1956: Hochzeit auf Immenhof (mit den Schöneberger Sängerknaben)
- 1956: Ohne Dich wird es Nacht
- 1956: Heute heiratet mein Mann
- 1957: Der Stern von Afrika
- 1957: Der tolle Bomberg
- 1957: Haie und kleine Fische
- 1957: Ferien auf Immenhof
- 1957: Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
- 1958: Der Mann im Strom
- 1958: Der Greifer
- 1958: Peter Voss, der Millionendieb
- 1958: Nasser Asphalt
- 1958: Scampolo
- 1959: Nacht fiel über Gotenhafen
- 1959: Bezaubernde Arabella
- 1959: Die Brücke (mit Oskar Sala)
- 1960: Schachnovelle
- 1960: An heiligen Wassern
- 1960: Fabrik der Offiziere
- 1961: Frage Sieben
- 1961: Das Wunder des Malachias
- 1963: Schloß Gripsholm
- 1963: Liebe will gelernt sein
- 1964: Der Besuch
- 1967: Rheinsberg
- 1969: Sieben Tage Frist
- 1973: Der Lord von Barmbeck
- 1974: Magdalena – vom Teufel besessen
- 1978: Der Schimmelreiter
Fernsehfilme
- 1964: Ich fahre Patschold
- 1968: Ein Mann namens Harry Brent
- 1978: Der Pfingstausflug
- 1979: Morgenstern am Abend
- 1982: Die Pawlaks
- 1985: Liebling Kreuzberg (erste Staffel)
- außerdem Episoden der Serien „Der Kommissar“, „Derrick“ und „Der Alte“
Auszeichnungen (Auszug)
- Filmband in Gold für „Weg ohne Umkehr“ (1953)
- Preis der deutschen Filmkritik für „Ohne Dich wird es Nacht“ (1956)
- Filmband in Gold für „Nasser Asphalt“ (1958)
- Filmband in Gold für „Die Brücke“ (1959)
- Preis der deutschen Filmkritik für „Die Brücke“ (1959)
- Karl Szuka-Preis für das Hörspiel „Allah hat hundert Namen“ (1959)
- Filmband in Gold für „Der Lord von Barmbeck“ (1973)
- Filmband in Gold (für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film)
- GEMA-Ehrenmedaille
- Erich-Wolfgang Korngold-Preis 1995 (Ehrenpreis für ein künstlerisches Lebenswerk), zusammen mit Martin Böttcher.
Diskografie (Auszug)
- Film Jazz, Bear Family Records, BCD 16386 AH
- Für immer Immenhof, Bear Family Records, BCD 16644 AS
- Deutsche Filmkomponisten, Folge 10, Hans-Martin Majewski, Bear Family Records, BCD 16490 AR
- Casablanca und weitere Filmmusiken, Karussell 839 225-2 (Casablanca ist NICHT von Hans-Martin Majewski. Die restlichen 13 Aufnahmen auf der CD sind von ihm).
Literatur
- N.N.: Hans-Martin Majewski zum 75. Geburtstag. Een vollet Kilo Musike!, in: Filmharmonische Blätter. Heft 2/Winter-Frühjahr 1986, S. 13
- Gudrun Quer: Der Musiker und Komponist Hans-Martin Majewski, in: Der Kreis Schlawe: Ein pomersches Heimatbuch (M. Vollack, Hrsg.), Band 1: Der Kreis als Ganzes, Husum 1986, ISBN 3-88042-239-7, S. 448-450.
Weblinks
- Hans-Martin Majewski in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Werke von und über Hans-Martin Majewski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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