Trimbach SO

Trimbach SO
SO ist das Kürzel für den Kanton Solothurn in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Trimbachf zu vermeiden.
Trimbach
Wappen von Trimbach
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Solothurn
Bezirk: Gösgenw
Gemeindenummer: 2500i1f3f4
Postleitzahl: 4632
Koordinaten: (634852 / 245996)47.3638847.900001419Koordinaten: 47° 21′ 50″ N, 7° 54′ 0″ O; CH1903: (634852 / 245996)
Höhe: 419 m ü. M.
Fläche: 7.66 km²
Einwohner: 6366 (31. Dezember 2010)[1]
Website: www.trimbach.ch
Trimbach vom Hauensteinpass aus gesehen

Trimbach vom Hauensteinpass aus gesehen

Karte
Karte von Trimbach
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Trimbach ist eine politische Gemeinde im Bezirk Gösgen des Kantons Solothurn in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Trimbach liegt auf 419 m ü. M., 1.5 km nördlich der Stadt Olten (Luftlinie). Das ursprüngliche Strassendorf erstreckt sich in einem Seitental der Aare am Jurasüdfuss, am südlichen Ausgangspunkt der Passstrasse des Unteren Hauensteins.

Die Fläche des 7.7 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des Solothurner Juras und weist eine grosse landschaftliche Vielfalt auf. Der südöstliche Gemeindeteil und Hauptsiedlungsgebiet von Trimbach wird von der rund 500 m breiten Talniederung des Dorfbachs eingenommen. Diese Talsenke wird im Süden von der Chutzenflue (560 m ü. M.) und im Norden vom Stellichopf (667 m ü. M.) begrenzt. Sie öffnet sich nach Südosten zum Tal der Aare, welche zwischen dem Spital und dem scharfen Flussbogen bei der Rankwog die Gemeindegrenze bildet.

Nach Nordwesten erstreckt sich der Gemeindeboden in ein stark reliefiertes und von zahlreichen markanten Felsformationen und Flühen überragtes Gelände. Der Faltenjura weist hier einen geologisch komplizierten Aufbau auf und ist in verschiedene Schuppen zerlegt. Die harten Kalksteinschichten bilden auffallende Berggrate, während die weicheren Mergel- und Tonschichten im Lauf der Zeit erodiert wurden und heute als Talweitungen in der Landschaft sichtbar sind. Besonders augenfällig ist der Berggrat, der sich vom Homberg über die Miserenflüe, den Hegiberg und die (Froburger) Geissflue (813 m ü. M.) bis zur Burganlage der Frohburg hinzieht und den Talkessel von Rintel von der Mulde bei Trimbach trennt. Der Dorfbach hat zwischen den Miserenflühen und dem Hegiberg einen klusartigen Durchbruch geschaffen.

Die südliche Grenze verläuft im westlichen Gemeindeteil auf den Rumpelflühen (bis 640 m ü. M.), die nördliche auf dem Jurahauptkamm von der Wisnerhöchi (778 m ü. M.) über die Waldhöhe beim Restaurant Frohburg (mit 866 m ü. M. der höchste Punkt von Trimbach) bis an den Südhang des Dottenberges nahe dem Sendeturm Frohburg. Nach Westen reicht die Gemeindefläche mit einem schmalen Zipfel in den Graben, eine tiefe Schlucht unterhalb des Hauensteinpasses. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 20 % auf Siedlungen, 54 % auf Wald und Gehölze, 25 % auf Landwirtschaft und etwas mehr als 1 % war unproduktives Land.

Zu Trimbach gehören die Siedlung Rankwog (400 m ü. M.) am Aarebogen beim Südportal des Hauenstein-Basistunnels, der Weiler Düriberg (492 m ü. M.) am Südhang des Stellichopfs sowie verschiedene Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Trimbach sind Wisen, Lostorf, Winznau, Olten, Wangen bei Olten und Hauenstein-Ifenthal.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 1054
1888 1390
1900 2066
1910 2513
1930 3694
1950 4622
1960 5784
1970 7649
1980 7065
1990 6700
2000 6173

Mit 6366 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) gehört Trimbach zu den grösseren Gemeinden des Kantons Solothurn. Von den Bewohnern sind 80.1 % deutschsprachig, 7.0 % italienischsprachig und 2.9 % sprechen Türkisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Trimbach stieg seit 1888 stark an. Nach einem markanten Wachstum während der 1960er Jahre wurde anfangs der 1970er Jahre mit rund 7700 Einwohnern der Höchststand erreicht. Seither wurde ein Bevölkerungsrückgang von fast 20 % verzeichnet. Das Siedlungsgebiet von Trimbach ist heute lückenlos mit demjenigen von Olten zusammengewachsen.

Wirtschaft

Trimbach wies schon früh neben der Landwirtschaft traditionelles Handwerk und Gewerbe auf. Die Wasserkraft des Dorfbachs wurde für den Betrieb von Mühlen, Gerbereien und Sägereien genutzt. Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert entwickelte sich auch die Textilindustrie (anfangs überwiegend in Heimarbeit ausgeführt). Ende des 19. Jahrhunderts vollzog sich ein rascher Wandel zum Industriedorf am nördlichen Rand des damals vor allem für seine Eisenbahnwerkstätten bekannten Olten. Viele in diesen Werkstätten beschäftigte Arbeiterfamilien liessen sich in Trimbach nieder, was zu einem deutlichen Bevölkerungsanstieg führte.

Heute bietet Trimbach rund 1600 Arbeitsplätze an. Mit 3 % der Erwerbstätigen, die noch im primären Sektor beschäftigt sind, hat die Landwirtschaft (vorwiegend Viehzucht, Milchwirtschaft und Forstwirtschaft) nur noch einen geringen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Etwa 43 % der Erwerbstätigen sind im industriellen Sektor tätig, während der Dienstleistungssektor 54 % der Arbeitskräfte auf sich vereinigt (Stand 2001).

Die relativ geringe Zahl von Arbeitsplätzen gegenüber der Einwohnerzahl zeigt an, dass Trimbach heute vorwiegend eine Vorortsgemeinde von Olten ist. Gewerbe und Industrie konzentrieren sich auf zahlreiche kleinere und mittlere Unternehmen. Ein grösseres Gewerbe- und Industriegebiet befindet sich im Grossfeld entlang des Aareufers. Zu den überregional bekannten Firmen von Trimbach zählen die Reize Optik AG (Brillenglasschleiferei), die Velux Schweiz AG (Fensterbau), die Glas Trösch AG Trimbach, die Schibli Möbel AG und die Wernli AG (Biskuitfabrik). Daneben sind zahlreiche Betriebe des Bau- und Transportgewerbes, der Elektrobranche, der Informationstechnologie, der Holzverarbeitung, mechanische Werkstätten und Handelsfirmen vertreten.

Der tertiäre Sektor konzentriert sich vor allem auf den Verkauf, Ingenieur-, Architektur- und Treuhandbüros, die Verwaltung, das Versicherungswesen, das Bildungswesen und die Gastronomie. Auf der Gemeindegrenze von Olten und Trimbach steht das solothurnische Kantonsspital. Das ehemalige Kurhaus Froburg ist heute ein Restaurant und beherbergt eine Fachschule. Viele der in Trimbach wohnhaften Erwerbstätigen pendeln in die Stadt Olten zur Arbeit. Neue Wohnquartiere entstanden in den letzten Jahrzehnten hauptsächlich an der aussichtsreichen Südhanglage von Dürrenberg und Stellichopf.

Verkehr

Die Gemeinde ist verkehrsmässig recht gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstrasse 2 von Basel via Liestal über den Unteren Hauenstein nach Olten. Der nächste Anschluss an die Autobahn A1 (Bern-Zürich) befindet sich rund 7 km vom Ortskern entfernt.

Im Jahr 1858 wurde die Hauensteinlinie von Basel via Läufelfingen nach Olten eröffnet. Das Südportal des rund 2.5 km langen Hauenstein-Scheiteltunnels liegt westlich von Trimbach. Die Haltestelle Trimbach wurde von den SBB allerdings erst am 8. Januar 1916 mit der Eröffnung des Hauenstein-Basistunnels eingerichtet. Sie wurde 1960 vom Sonnrain an die Marenstrasse verlegt, das alte Stationsgebäude von 1915 ist aber erhalten geblieben.[2] Auch die am 8. Januar 1916 in Betrieb genommene neue Hauensteinlinie mit dem 8.1 km langen Hauenstein-Basistunnel führt durch den äussersten Osten des Gemeindegebietes. Für die Feinverteilung im öffentlichen Verkehr sorgen die Autobuslinien der BOGG (Busbetrieb Olten Gösgen Gäu), welche die Strecken von Trimbach via Olten nach Aarburg, von Olten nach Wisen und von Olten via Trimbach ins Gösgeramt bedienen.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1244 unter dem Namen Trinbach. Später erschienen die Bezeichnungen Trimbach (1278) und Trümbach (1293). Die Etymologie des ersten Bestandteils des Ortsnamens liegt im Dunkeln. Die auf einem Felsen nördlich der Ortschaft gelegene Frohburg wurde im 10. Jahrhundert erbaut und war Stammsitz der Grafen von Frohburg, die über den Buchsgau herrschten. Mit dieser Burg wurden die Passübergänge des Unteren Hauensteins und des Erlimoospasses kontrolliert. Im 13. Jahrhundert wird ein frohburgisches Ministerialengeschlecht von Trimbach erwähnt.

Nachdem das Geschlecht der Frohburger im Jahr 1367 erloschen war, kam Trimbach an die Grafen von Nidau, 1375 als habsburgisches Lehen an die Thiersteiner und 1418 an die Falkensteiner, welche die Herrschaft Gösgen besassen. Durch Kauf gelangte das Dorf 1458 an die Stadt Solothurn und wurde nun der Vogtei Gösgen zugeordnet, in der es einen Gerichtskreis bildete. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Trimbach während der Helvetik zum Verwaltungsbezirk Solothurn und ab 1803 zum Bezirk Gösgen.

Während des 19. Jahrhunderts führten zunächst der Bau des Hauenstein-Scheiteltunnels und später die Eisenbahnwerkstätten Olten zu einem starken Bevölkerungswachstum und zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Ende des Jahrhunderts fasste auch die Industrie Fuss in Trimbach.

Sehenswürdigkeiten

Die Sankt-Mauritius-Kirche geht wahrscheinlich auf eine Stiftung der Frohburger zurück. Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche mit kreuzförmigem Grundriss beim Neubau in der Zeit von 1774 bis 1776; 1942 wurde das Gotteshaus umgestaltet. Die Mauritiuskirche wurde während des Kulturkampfes 1873 von den Christkatholiken übernommen, jedoch 1909 von der katholischen Glaubensgemeinschaft zurückgekauft, die ihren Gottesdienst ab 1877 in einer Notkirche abgehalten hatte. Die Dreifaltigkeitskapelle mit einem markanten Türmchen (spitzer Zwiebelhelm) stammt aus dem 15. Jahrhundert und diente als Strassenkapelle.

Ein beliebtes Ausflugsziel stellt die Ruine Frohburg dar, von welcher sich ein schöner Ausblick auf Olten und bei klarem Wetter bis zu den Alpen bietet.

Wappen

Blasonierung

In Weiss rote fünfblättrige Rose mit gelbem Butzen und grünen Kelchblättern

Persönlichkeiten

Bilder

Weblinks

 Commons: Trimbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. WOHNBEVÖLKERUNG DER GEMEINDEN NACH NATIONALITÄT UND GESCHLECHT (XLS, 262 kB), Amt für Finanzen, Controllerdienst und Statistik, vom 26. März 2011, abgerufen am 11. April 2011
  2. Die obere Hauensteinlinie – Bahnbauten seit 1853. Architektur- und Technikgeschichte der Eisenbahnen in der Schweiz Band 2. Herausgegeben von der SBB-Fachstelle für Denkmalschutzfragen und GSK, Scheidegger&Spiess, Zürich 2009, ISBN 978-3-85881-287-2, S. 85-86, 142.

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