Barnten

Barnten
Barnten
Gemeinde Nordstemmen
Wappen von Barnten
Koordinaten: 52° 12′ N, 9° 49′ O52.29.8152777777778Koordinaten: 52° 12′ 0″ N, 9° 48′ 55″ O
Postleitzahl: 31171
Vorwahl: 05066

Barnten (niederdeutsch Barinthune, Barenthune, Barenten, Berneten, Bernethen, Berntten, Barndten und Bornden (Caspar Merian, 1654) ist ein Dorf in der Gemeinde Nordstemmen, im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen. Der Ort hat etwa 1.230 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste namentliche Erwähnung findet das Dorf Barinthune im Jahre 1149. Seit 1181 heißt das Dorf bereits Barenten. Der heutige Name Barnten wird schon um 1331 und 1380 erwähnt und geht wahrscheinlich auf den Abt Heinrich von Barnten zurück. Mitte des 18. Jahrhunderts heißt es, „Barndten“ sei ein im „Amte Ruthe“ gelegenes Dorf „im Stifft Hildesheim“ und ein „Filial von Sarstedt“.[1]

Barnten auf einem Merian-Kupferstich von 1654, im Zentrum das Schloss Calenberg. In der Legende oben links als „Bornden“ unter dem Buchstaben H.[2]

Wirtschaft

Verkehrsanbindung

Bahnhof Barnten

Der Bahnhof Barnten liegt im nördlichen Abschnitt der alten Hannöverschen Südbahn  HannoverGöttingenKassel (Teil der Nord-Süd-Strecke Hannover – Göttingen – Würzburg) und ist als Abzweigstelle der Bahnverbindung Hannover – Hildesheim Bahnhof für Regional-Expresszüge (früher: Eilzüge) mit Weiterführung der Bahnstrecke in den Harz bis Goslar und Bad Harzburg. Die seit Dezember 2008[3][4] zwischen Hannover und Hildesheim verkehrende S-Bahn S 4 hält (weiter) am Bahnhof Barnten, ist jedoch für Personen mit eingeschränkter Mobilität nicht erreichbar.[5]

Gemeindeleben / Vereine

Barnten hat ein aktives Dorfleben mit zahlreichen Vereinen. Im Dorf gibt es den Sportverein „MTV Germania Barnten“[6] mit 500 Mitgliedern, die Freiwillige Feuerwehr, den Schützenverein, den Gesangsverein Orpheus, einen Kleingartenverein, einen Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt, einen Ortsverein des DRK und einen Bergmannsverein.

Freiwillige Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr Barnten besteht seit 1930, aber schon seit 1852 hatte Barnten eine Feuerspritze. Am 29. April 1930 wurde das neue Spritzenhaus geplant, die Eröffnung war am 5. Oktober 1930. 1937 wurde ein gebrauchter Pkw in Handarbeit zum ersten Barntener Feuerwehrfahrzeug umgebaut. 1954 wurde ein Opel-Blitz als zweites Feuerwehrfahrzeug angeschafft. 1979 wurde, drei Jahre nach dem großen Heidebrand, mit einem LF 8 ein neues Fahrzeug in Dienst gestellt. Seit 1986 gibt es eine Jugendfeuerwehr. Im August 2010 bekam die Freiwillige Feuerwehr Barnten ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8.

Kirchengemeinde

Südseite der Kirche
Kirchturm

Die erste Erwähnung der Barntener Kirche in der Ortsmitte stammt aus dem 12. Jahrhundert. Seit 1542 ist die Gemeinde evangelisch-lutherisch. Die Kirche trägt seit 1999 den Namen „Katharinen“. Dieser wurde von der Gemeinde nach Luthers Ehefrau Katharina von Bora gewählt, die im Jahre 1999 ihren 500. Geburtstag hatte.

Bis 1953 gehörte Barnten als Kapellengemeinde zur Kirchengemeinde Sarstedt. Zum 1. Juli 1953 wurde sie aus diesem Verhältnis herausgelöst und mit der bisherigen Kapellengemeinde Giften zur Kirchengemeinde Barnten-Giften mit Amtssitz in Barnten vereinigt.[7]

1999 wurden Barnten und Giften getrennt. Barnten ist seither mit der St.-Peter-und-Paul-Kirchengemeinde in Rössing pfarramtlich verbunden.
Die Katharinengemeinde Barnten (ca. 700 Gemeindeglieder) unterhält im Dorf den evangelischen Kindergarten und den Friedhof.

Schule

In Barnten gibt es eine Grundschule. Sie setzt ihren Schwerpunkt auf das Thema Umwelt, wofür sie schon mehrmals ausgezeichnet wurde. Der Höhepunkt der Umweltaktivitäten waren die Maisfeldlabyrinthe im Jahr 2000, 2001 und 2004. Außerdem veranstaltete die Grundschule im Jahr 2007 zum zweiten Mal einen Irischen Abend mit einer irischen Band. Finanziell unterstützt wird die Schule dabei von einem eigenen Förderverein, der u.a. eine Erneuerung des Schulhofes durchführen ließ.

Die Bürgermeister von Barnten

  • 1761 Kreipe
  • 1793 Rößing
  • 1807 Röttger
  • 1813 Conrad Kücke
  • 1824 Röttger
  • 1828 Fricke
  • 1854 Lampe
  • 1858 August Kücke
  • 1882 Ernst Bruns
  • 1894 August Thiemann
  • 1912 Heinrich Baxmann
  • 1930 Hermann Bruns
  • 1945 Willi Moses
  • 1946 Wilhelm Böllersen
  • 1948 Alfred Paulmann
  • 1950 Albert Lehmann
  • 1961 Ernst Lampe

Ortsbürgermeister von Barnten:

  • 1974 Horst Böllersen und Erwin Mallohn
  • 1975 Herbert Lehmann
  • seit 1991[8] Manfred Hänsch

Einzelnachweise

  1. „Filial“ bedeutete an dieser Stelle, dass Barnten kirchenrechtlich zu Sarstedt, konkret zur dortigen, von alters her dem Heiligen Nikolaus geweihten, seit 1543 aber evangelisch-lutherischen Kirche St. Nicolai gehörte (Faksimile des Zedler-Artikels von „Barndten“ von 1752)
  2. Mitte des 17. Jahrhunderts wird in einem Werk eines der bedeutendsten topographischen Kupferstechers des Barock, Caspar Merian, das „Schloss und Amt Calenberg“ in einem seiner zahlreichen Stadtansichten verewigt. Aus nordwestlicher Blickrichtung (von Gestorf bzw. dem heutigen Schulenburg) befindet sich auf diesem Kupferstich die Burg Calenberg an der Leine im Zentrum. Rechts in der Ferne, jenseits dieses Flusses, ist das Dorf Rössing zu sehen. Links oben, unterhalb der Legende unter dem Buchstaben H. ist das Dorf Barnten abgebildet, das in der Legende als Bornden geführt wird. Da weder Rossi (unter dem Buchstaben E. auf dem Kupferstich) noch Bornden (Buchstabe H.) Mitte des 17. Jahrhunderts übliche Bezeichnung der beiden Dörfer gewesen sind, ist dies ein Hinweis darauf, dass der Mann aus Frankfurt die Namen nicht mehr genau in Erinnerung gehabt haben dürfte, als er sein Kunstwerk vollendete.
  3. Ab Sonntag fährt die S-Bahn auch nach Hildesheim FD Region Hannover 9. Dezember 2008
  4. Feierliche Eröffnung der neuen S-Bahn nach Hildesheim BahnInfo 15. Dezember 2008
  5. Barntener wollen nicht lockerlassen Grüne KV Hildesheim 17. September 2011
  6. Webseite des MTV Germania Barnten, abgerufen am 12.Oktober 2011
  7. Kirchliches Amtsblatt für die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers 30/1953, S. 164
  8. Stand: Ende November 2010

Literatur

  • Heiner Jürgens / Hans Lütgens / Joachim von Welck: Die Kunstdenkmale des Kreises Hildesheim, Hannover 1938. 231 Seiten mit 52 Textabbildungen und zahlreichen Abbildungen auf 72 Tafeln. (Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover II, 9). Verzeichnet sind die Denkmale der Ortschaften: Adlum, Ahrbergen, Algermissen, Asel, Barnten, Bavenstedt, Beelte (Wüstung), Bledeln, Bolzum, Borsum, Drispenstedt, Emmerke, Escherde, Giesen, Giften, Gleidingen, Gödringen, Groß Förste, Groß Lobke, Harsum, Hasede, Heisede, Himmelsthür, Hönnersum, Hotteln, Hüddessum, Ingeln, Klein Förste, Lühnde, Machtsum, Oesselse, Rautenberg, Ruthe, Sarstedt, Sorsum, Ummeln, Wätzum, Wehmingen, Wirringen, Steuerwald. Neudruck 1980, ISBN 3-87898-181-3.
  • Arbeitskreis Dorfchronik (Hrsg.): Barnten in Wort und Bild. Eine Aufzeichnung seiner Geschichte von 1149 bis 1997. Zusammengetragen von Günter Schulz. Unter Mitarbeit von Rosemarie Hirt, Horst Böllersen, Klaus Bruska, Herbert Lehmann, Günter Niksch, Barnten 1997.

Weblinks


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