- Regional-Express
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Regional-Express (kurz: RE, in Österreich: REX) ist die Bezeichnung einer Zuggattung in Deutschland und Österreich.
Die ehemalige Schreibweise der Deutschen Bahn AG RegionalExpress ist eine beim Deutschen Patent- und Markenamt eingetragene Wortmarke, daher tragen entsprechende Züge von nichtbundeseigenen Eisenbahnen in der Regel eigene Bezeichnungen.
Inhaltsverzeichnis
Deutschland
Der Regional-Express in Deutschland ist eine geschützte Zuggattung der Deutschen Bahn, die ab 1994 aus dem früheren Eilzug (E) sowie der RegionalSchnellBahn hervorgegangen ist. Von der Regionalbahn (RB) unterscheidet er sich häufig durch größere Haltestellen-Abstände, höhere Reisegeschwindigkeit, höhere Transportkapazität und längere Laufwege. Die Abgrenzungen sind jedoch nicht genau definiert, da einige Regional-Express-Linien nicht parallel zu Regionalbahnlinien verkehren und so beispielsweise auf allen Stationen halten. Weil andere nichtbundeseigene Eisenbahnverkehrsunternehmen die Bezeichnung Regional-Express nicht nutzen dürfen, verschwimmen die Grenzen zwischen den Zuggattungen weiter.
Als spezielle Form des Regional-Expresses kann die eigene Zuggattung Interregio-Express (IRE) angesehen werden, der sich häufig durch noch weniger Verkehrshalte vom RE unterscheidet. Einige IRE-Verbindungen werden von der Deutschen Bahn eigenwirtschaftlich betrieben, wohingegen die Regional-Express-Linien über Regionalisierungsmittel finanziert werden.
In den meisten Ländern in Deutschland verkehren Regional-Express-Züge auf festgelegten Linien jede oder alle zwei Stunden im Rahmen eines integrierten Taktfahrplansystems. Oft tragen diese Linien innerhalb eines Landes Namen. Der Name des Zielbahnhofs und teilweise ihre Kurzbezeichnungen (Zuggattung und Liniennummer) werden in und an den Zügen angebracht.
Mit dem Regional-Express können häufig größere Entfernungen überbrückt werden. Deshalb ist er bei Fahrgästen mit dem Schönes-Wochenende-Ticket oder den Ländertickets sehr beliebt. Auf einigen Hauptverkehrsachsen ist er nicht oder nur geringfügig langsamer als die Züge des Fernverkehrs. Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit der Züge beträgt 70 bis 90 km/h.
In der Regel verkehren moderne Doppelstock-Wendezüge oder einstöckige Elektrotriebwagen. Zum Teil verkehren auch noch n-Wagen mit E-Loks als Wendezüge oder Dieseltriebwagen auf nicht elektrifizierten Strecken. Auf einigen RE-Linien, wie etwa der Donautalbahn oder dem Rhein-Nahe-Express, werden auch moderne und schnelle Dieseltriebwagen mit Neigetechnik eingesetzt.
Bereits Ende der 1980er-Jahre gab es als Vorläufer des Regional-Express auf einigen Strecken die RegionalSchnellBahn (RSB).
Schnellste Regional-Express-Züge
Seit Dezember 2006 verkehren auf der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München zweistündlich Regional-Express-Züge als München-Nürnberg-Express. Diese werden aus ehemaligen und umlackierten Intercity-Wagen und Elektrolokomotiven der Baureihe 101 gebildet. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h und einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von etwa 100 km/h sind die Züge dieser Relation die schnellsten Regionalzüge Deutschlands.
Bereits im Fahrplanjahr 2001/2002 gab es auf der Relation Köln–Emmerich Regional-Express-Züge, die aus Intercity-Wagen und Loks der Baureihe 103 gebildet waren und zwischen Köln und Duisburg 200 km/h erreichten.
Seit 1997 werden Doppelstockwagen auch mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h beschafft. Eine der ersten planmäßig mit 160 km/h verkehrenden Regionalexpresslinien war der RE 1 in Berlin-Brandenburg. Anfangs wurden diese Regionalexpresslinien im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg als RE160 vermarktet. Inzwischen fahren viele RE-Linien mit Fahrzeugmaterial, das eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h zulässt. Allerdings wird je nach Linie weiterhin auch Fahrzeugmaterial eingesetzt, das eine Höchstgeschwindigkeit von 140 oder 120 km/h besitzt.
Langlaufende Regional-Express-Züge
Als Ende der 1990er-Jahre der DB Fernverkehr den eigenwirtschaftlich betriebenen Interregio (IR) aus seinem Programm nahm, wurden diese Linien häufig von DB Regio auf Kosten der Länder als Regional-Express oder Interregio-Express (IRE) (etwa in Baden-Württemberg) übernommen, teilweise ersetzen diese sogar ehemalige Intercity- und Eurocity-Verbindungen.
Dampfbespannte Regionalexpresszüge
Bereits seit über zehn Jahren verkehrt, jeweils an vier Wochenenden im Winterhalbjahr ein planmäßiger Regional-Express mit Dampfbespannung, der „Rodelblitz“. 1998 wurde dieser Zug von der DB Regio, Verkehrsbetrieb Thüringen, nach Bestellung durch die Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH erstmals eingelegt. Seitdem ist das zwischen Eisenach, Oberhof und Arnstadt verkehrende Zugpaar fester Bestandteil des jeweiligen Jahresfahrplanes und erfreut sich steigender Beliebtheit. Der Zug wird von Beginn an aus vorbildlich aufgearbeiteten Reisezugwagen der ehemaligen Deutschen Reichsbahn gebildet und immer mit einer Dampflokomotive bespannt. Während in den ersten Jahren noch die Lokomotive 52 8075 der IGE Werrabahn Eisenach den Zug durch den Thüringer Wald zog, kommt heute vorwiegend die 41 1144 der Eisenacher Eisenbahnfreunde zum Einsatz, die dazu über alle erforderlichen technischen Einrichtungen wie TB-0, Digitalfunk mit Zuganbindung etc. verfügt. Der Laufweg des „Rodelblitz“ führt von Eisenach über Wernshausen, Schmalkalden, Zella-Mehlis über Oberhof nach Arnstadt und nach dreistündigem Aufenthalt wieder zurück.
Ein weiterer, sogar internationaler Dampfregionalexpress, verkehrt regelmäßig an vier Herbstwochenenden vom thüringischen Gera in das böhmische Bäderdreieck nach Cheb (Eger, Tschechien) und zurück. Dabei kommt die auch beim "Rodelblitz" verwendete Zuggarnitur zum Einsatz.
Österreich
Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) verwendeten lange für schnellere Regionalzüge die Bezeichnung Eilzug. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2006 werden alle Eilzüge (E) und Sprinter (SPR) österreichweit als Regional Express (REX) geführt.
Siehe auch
Weblinks
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Wiktionary: Regional-Express – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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