- Trockentanklöschfahrzeug
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Ein Tanklöschfahrzeug (kurz: TLF) ist die Bezeichnung für einen Typ von Feuerwehrfahrzeugen. Wesentliches Merkmal dieses Fahrzeugtyps ist die Ausstattung mit einem großen Löschwasserbehälter, der eine erste Brandbekämpfung ohne externe Wasserversorgung über Hydranten oder offene Löschwasserentnahmestellen erlaubt. Dementsprechend sind diese Fahrzeuge vornehmlich für die Brandbekämpfung und Menschenrettung konzipiert und ausgerüstet. Es gibt verschiedene Baugrößen dieses Fahrzeugtyps, die sich hinsichtlich ihrer Besatzung, ihrer Beladung, ihrer Tankgröße und ihrer Pumpleistung unterscheiden. Eine besondere Untergruppe der Tanklöschfahrzeuge sind die Großtanklöschfahrzeuge, von diesen sind/waren in Deutschland jedoch nur drei Typen genormt.
Inhaltsverzeichnis
Aufgabenbereiche
Tanklöschfahrzeuge ermöglichen mit ihrem großen Wassertank und ihrer fest eingebauten und an den Tank angeschlossenen Pumpe einen raschen ersten Löschangriff bei Brandeinsätzen, bis die Löschwasserversorgung über das öffentliche Hydrantennetz oder sonstige Löschwasserentnahmestellen sichergestellt ist. Sobald dies geschehen ist können sie wie andere Löschfahrzeuge auch zur Förderung von Löschwasser eingesetzt werden. Sollte sich an einer Einsatzstelle keine Löschwasserentnahmestelle befinden, was etwa bei Waldbränden vorkommt, so können Tanklöschfahrzeuge im Pendelverkehr eingesetzt werden, um Löschwasser zur Einsatzstelle heranzuführen. Sie können dann das Wasser entweder über ihre eigene Beladung zur Brandbekämpfung einsetzen oder aber etwa ein Löschgruppenfahrzeug mit Löschwasser versorgen. Ferner können Tanklöschfahrzeuge auch zum Transport von Trinkwasser verwendet werden. Dies macht sie insbesondere für den Katastrophenschutz interessant.
Großtanklöschfahrzeuge zeichnen sich durch einen besonders großen Löschwasservorrat aus, der oft auch durch einen größeren Vorrat an Schaummittel ergänzt wird. Diese Fahrzeuge verfügen in der Regel über einen Schaum-Wasser-Werfer auf dem Fahrzeugdach, der einen besonders massiven Löschangriff ermöglicht. Viele Großtanklöschfahrzeuge bewegen sich jedoch außerhalb der gängigen Normen, hierzu gehören dann beispielsweise auch die Flugfeldlöschfahrzeuge. Da insbesondere bei mittleren Freiwilligen Feuerwehren Tanklöschfahrzeuge zu Verkehrsunfällen, v.a. auf Autobahnen, ausrücken um dort den Brandschutz sicherzustellen, hat es sich mancherorts eingebürgert, Tanklöschfahrzeuge auch mit einer Zusatzbeladung für die technische Unfallhilfe auszustatten. Dies widerspricht jedoch dem Prinzip von Tanklöschfahrzeugen und hat zur Bildung neuer regionaler Fahrzeugtypen wie dem Löschhilfeleistungsfahrzeug oder dem Hilfeleistungstanklöschfahrzeug geführt. Bundesweit wurde deshalb das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug als neues genormtes Fahrzeug eingeführt.
Tanklöschfahrzeuge in Deutschland
genormte Varianten
Zur Zeit sind drei Baugrößen von Tanklöschfahrzeugen in Deutschland genormt:
Tanklöschfahrzeug 16/24 mit Truppbesatzung
Das Tanklöschfahrzeug 16/24 mit Truppbesatzung (kurz: TLF 16/24-TR) ist das kleinste zur Zeit genormte Tanklöschfahrzeug in Deutschland (DIN 14530 Teil 22) und ersetzt das ehemals genormte Tanklöschfahrzeug 8/18. Es verfügt über einen Löschwasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 2400 Litern sowie eine fest eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Förderleistung von 1600 l/min bei 8 bar Ausgangsdruck. Hinzu kommt ein Vorrat an Schaummittel von 60 Litern und eine Schnellangriffseinrichtung. Wie bereits seine Bezeichnung zeigt, wird das TLF 16/24-TR von einem Trupp (1 Truppführer, 2 Truppmänner) bedient; der Namenszusatz dient primär der Unterscheidung vom TLF 16/24. Seine Beladung ist vor allem auf einen Einsatz in der Vegetation ausgelegt und umfasst diverse wasserführende Armaturen, eine Motorsäge und Hitzeschutzkleidung. Für Gebäudebrände werden auch Atemschutzgeräte und eine vierteilige Steckleiter mitgeführt. Das Fahrzeug verfügt über einen Allradantrieb, um im Gelände einsetzbar zu sein und hat eine zulässige Gesamtmasse von 10 Tonnen.
Tanklöschfahrzeug 20/40
Das Tanklöschfahrzeug 20/40 (kurz: TLF 20/40) ist ein genormtes Großtanklöschfahrzeug und ersetzt das nicht genormte Tanklöschfahrzeug 16/45. Es verfügt über einen Löschwasservorrat von mindestens 4000 Litern umfang und eine fest eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Mindestförderleistung von 2000 Litern pro Minute bei 10 bar Ausgangsdruck. Ferner verfügt es über 12 kg Löschpulver. Auf dem Fahrzeugdach befindet sich zudem ein kombinierter Schaum-Wasser-Werfer und eine vierteilige Steckleiter. Seine Beladung ist insbesondere auf die Bekämpfung von Vegetationsbränden ausgelegt und umfasst unter anderem auch Brandpatschen und Dunghacken. Ferner verfügt es über eine Motorsäge und Atemschutzgeräte. Zusätzlich kann es mit einer weitergehenden Beladung zur Löschschaumerzeugung und/oder einer Schnellangriffseinrichtung ausgestattet werden. Dieses Fahrzeug ist grundsätzlich mit Allradantrieb ausstattet und hat eine zulässige Gesamtmasse von 14 Tonnen.
Tanklöschfahrzeug 20/40 - SL
Das Tanklöschfahrzeug 20/40 - SL (kurz: TLF 20/40-SL) ist ein genormtes Großtanklöschfahrzeug und ersetzt das nicht mehr genormte Tanklöschfahrzeug 24/50. Es verfügt über einen Löschwasservorrat von mindestens 4000 Litern und eine fest eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Mindestförderleistung von 2000 Litern pro Minute bei 10 bar Ausgangsdruck. Ferner besitzt es einen fest eingebauten Schaummitteltank mit mindestens 500 Litern Fassungsvermögen, über 12 kg Löschpulver und 10 kg Kohlenstoffdioxid. Auf seinem Fahrzeugdach befindet sich ein Schaum-Wasser-Werfer. Gegenüber dem TLF 20/40 hat es zudem eine weitergehende Beladung zur Löschschaumerzeugung, die es auch ermöglicht Einsatzstellen bei Brandgefahr durch ausgelaufenen Kraftstoff schnell einzuschäumen. Das Fahrzeug ist für die alltäglichen Brandbekämpfungsaufgaben von Feuerwehren ausgelegt und kann auch überörtlich zur Unterstützung bei Einsätzen auf Autobahnen oder bei Waldbränden zum Einsatz kommen. Es verfügt deshalb nicht zwingend über einen Allradantrieb, wenngleich dieser empfohlen wird. Seine charakteristische Gesamtmasse beträgt 16,5 Tonnen, seine zulässige Gesamtmasse jedoch 18 Tonnen, so dass der Benutzer genug Gewichtsreserve für eigene Anpassungen und eine zusätzliche Ausrüstung hat.
nicht oder nicht mehr genormte Varianten
Neben den genormten Fahrzeugtypen sind insbesondere die Fahrzeuge nach alter Normung sowie Sonderentwicklungen einzelner Bundesländer noch weit verbreitet:
Tanklöschfahrzeug 8/8
Das Tanklöschfahrzeug 8/8 (kurz: TLF 8/8), auch Tanklöschfahrzeug 8 (Katastrophenschutz) (kurz: TLF 8 (KatS)) oder Tanklöschfahrzeug 8 (Bund) (kurz: TLF 8 (Bund)) genannt, war ein genormtes Tanklöschfahrzeug des Zivil- bzw. Katastrophenschutzes. Es verfügte über einen eigenen Löschwasservorrat von 800 Litern sowie über eine fest eingebaute Feuerlöschpumpe mit 800 Litern Nennförderleistung und eine Tragkraftspritze mit 200 Litern Förderleistung bei 5 bar Ausgangsdruck. Als Fahrgestell für dieses Fahrzeug diente ein 5,5 Tonnen schwerer Unimog mit Allradantrieb. Aufgrund seiner spärlichen Beladung war es allein für die Bekämpfung von Bränden, vor allem in der Vegetation, sowie zur Wasserversorgung geeignet. Zu seinen Alternativnamen kam das Fahrzeug, da es von der Bundesrepublik Deutschland für die zivile Verteidigung beschafft und dann den Ländern und somit den kommunalen Feuerwehren anvertraut wurde.
Tanklöschfahrzeug 8/18
Das Tanklöschfahrzeug 8/18 (kurz: TLF 8/18) ist ein seit 1991 nicht mehr genormtes deutsches Feuerwehrfahrzeug. Es handelt sich dabei um die bundesweit eingeführte Normierung des zuvor nur in Niedersachsen definierten Tanklöschfahrzeug 8 Waldbrand (kurz: TLF 8 W), das infolge der schweren Waldbrände 1975 entwickelt wurde. Dieses war in der Regel mit einem schaltbaren Heck-/Allradantrieb ausgestattet und speziell für Wald-, Heide- und Moorbrände, auch in unwegsamem Gelände, konzipiert. Im Dach der Fahrgastzelle befand sich eine Luke, durch die auch während der Fahrt mit einer Schnellangriffseinrichtung Löscharbeiten durchgeführt werden konnten. Bei der Normung des TLF 8/18 verzichtete man dann auf die Umschaltbarkeit zwischen Heck- und Allradantrieb und auf die Dachluke. Stattdessen war dieses Fahrzeug dann wahlweise mit einem Allrad- oder Straßenantrieb verfügbar. Wie sein Vorbild besaß es jedoch einen Trupp als Bedienmannschaft, einen Löschwasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 1800 Litern, eine Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Nennförderleistung von 800 Litern pro Minute bei 8 bar und eine vierteilige Steckleiter auf dem Fahrzeugdach. Sein Schaummittelvorrat war mit 120 Litern drei mal so groß wie der seines Vorbildes. Seine Beladung hatte einen recht geringen Umfang und war allein auf die Brandbekämpfung, insbesondere in der Vegetation, ausgerichtet. Bei Entstehungsbränden konnte das Fahrzeug jedoch auch allein eingesetzt werden und über seine Schnellangriffseinrichtung mit einem 30 Meter langen Schlauch rasch einen Löschangriff vornehmen. Mit einer zulässigen Gesamtmasse von 7,5 Tonnen konnte es als einziges Tanklöschfahrzeug auch mit einem Führerschein der Klasse 3 gefahren werden, einen Vorteil der bei seinem Nachfolgefahrzeug dem TLF 16/24-TR aufgegeben wurde.
Tanklöschfahrzeug 16/25
Das Tanklöschfahrzeug 16/25 (kurz: TLF 16/25), mancherorts als Tanklöschfahrzeug 16/24 (kurz: TLF 16/24) bezeichnet, ist ein seit 2005 nicht mehr genormtes deutsches Feuerwehrfahrzeug, welches sowohl in Westdeutschland als auch in der DDR gebaut und verwendet wurde und zugleich das am weitesten verbreitete Tanklöschfahrzeug in Deutschland ist. Es wird als einziges Tanklöschfahrzeug von einer Staffel (Staffelführer, Maschinist und 4 Truppmänner) besetzt und kann somit bei herkömmlichen Brandeinsätzen als Erstangriffsfahrzeug eingesetzt werden. Da heute die meisten Löschgruppenfahrzeuge jedoch über eigene Wassertanks verfügen, ist dieses Konzept überflüssig geworden, so dass das TLF 16/25 schließlich durch das LF 20/16 ersetzt wurde. Das Tanklöschfahrzeug 16/25 ist deshalb bei vielen Feuerwehren noch fester Bestandteil eines Löschzugs. Das Tanklöschfahrzeug 16/25 verfügt über einen Löschwasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 2400 Litern (die Bezeichnung TLF 16/25 dient primär zur Unterscheidung vom TLF 16/24-TR), einen Schaummittelvorrat von 120 Litern und über 12 kg Löschpulver. Seine fest eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe hat eine Nennförderleistung von 1600 Litern pro Minute bei 8 bar Ausgangsdruck. Seine feuerwehrtechnische Beladung zur Brandbekämpfung ähnelt stark der eines Löschgruppenfahrzeugs und umfasst auch zwei Atemschutzgeräte im Fahrzeugraum, die bereits während der Anfahrt angelegt werden können. Das Fahrzeug hat eine zulässige Gesamtmasse von 13,5 Tonnen und konnte sowohl mit Allrad- als auch mit Straßenantrieb bezogen werden.
Tanklöschfahrzeug 16/45
Das Tanklöschfahrzeug 16/45 (kurz: TLF 16/45) ist ein nicht genormtes Großtanklöschfahrzeug, welches in den Bundesländern Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Sachsen als Zwischenlösung zwischen TLF 8/18 und TLF 24/50 durch technische Richtlinien und Bauvorschriften definiert wurde und deshalb in diesen Ländern noch weit verbreitet ist. Das Fahrzeug verfügt in der Regel über einen Löschwassertank von 4500 Litern Fassungsvermögen (min. 4200 l, max. 5000 l), einen Schaummittelvorrat von 120 Litern und eine Feuerlöschkreiselpumpe mit einer Nennförderleistung von 1600 Litern pro Minute bei 8 bar Ausgangsdruck. Auf dem Fahrzeugdach befindet sich zudem ein Wasserwerfer und eine zweiteilige Steckleiter. Seine Besatzung besteht aus einem Trupp. Das Fahrzeug das speziell für die Bekämpfung von Waldbränden konzipiert ist ist außerderm mit einer Schnellangriffseinrichtung ausgestattet. Um genügend Raum für den großen Tank zu bieten, besitzt das Fahrzeug nur über eine reduzierte Beladung zur Brandbekämpfung und zur Bewältigung sonstiger Einsätze in der Vegetation. Es ist mit einem Allradantrieb ausgestattet und hat eine zulässige Gesamtmasse von 12,5 Tonnen.
Tanklöschfahrzeug 24/50
Das Tanklöschfahrzeug 24/50 (kurz: TLF 24/50), mancherorts korrekter als Tanklöschfahrzeug 24/48 (kurz: TLF 24/48) bezeichnet, ist das größte bisher genormte Großtanklöschfahrzeug. Es wurde 2005 in der Normung durch das TLF 20/40-SL ersetzt. Nach dem TLF 16/25 ist es das am weitesten verbreitete Tanklöschfahrzeug. Es verfügt über einen Löschwasservorrat von 4800 Litern und einen fest eingebauten Schaummitteltank von 500 Litern Fassungsvermögen. Seine Feuerlöschkreiselpumpe kann bis zu 2400 Liter Wasser pro Minute bei einem Ausgangsdruck von 8 bar Fördern, wovon allein die Hälfte über einen auf dem Dach befindlichen Schaum-Wasser-Werfer mit einer Reichweite von 60 Metern abgegeben werden kann. Im hinteren Bereich des Fahrzeugs ist zudem eine Schnellangriffseinrichtung mit einem 30 oder 50 Meter langen Schlauch untergebracht. Seine Beladung mit geringem Umfang ist vor allem auf die Unterstützung anderer Fahrzeuge und auf das Erzeugen größerer Mengen von Löschschaum ausgelegt. Zusätzlich kann das Fahrzeug aber mit Motorsäge und Trennschleifer ausgerüstet werden. Aufgrund seiner Leistungsstärke ist dieses Fahrzeug nicht nur bei größeren Freiwilligen Feuerwehren sehr beliebt, sondern auch im Fuhrpark nahezu jeder Berufs- und vieler Werkfeuerwehren enthalten. Es ist mit einem Allradantrieb ausgestattet und hat eine zulässige Gesamtmasse von 17 Tonnen.
Trockentanklöschfahrzeug 16
Das Trockentanklöschfahrzeug 16 (kurz: TroTLF 16) ist, neben dem Trockenlöschfahrzeug 750, das einzige jemals genormte Sonderlöschmittelfahrzeug der Feuerwehr in Deutschland. Es war 20 Jahre lang von 1971 bis 1991 genormt und in vielen Großstadtfeuerwehren anzutreffen. Heute wird es nur noch gelegentlich noch eingesetzt, vielerorts ist es jedoch durch ungenormte Fahrzeuge ersetzt worden. Wesentliches Merkmal dieses Fahrzeugs war ein 750 kg Löschpulver fassender Behälter, der an eine Pulverlöschanlage angeschlossen war. Mit dieser konnte das Löschpulver über zwei Schnellangriffsschläuche mit Pulverpistolen abgegeben werden. Daneben verfügte das Fahrzeug wie herkömmliche Tanklöschfahrzeuge jedoch auch über einen 1.800 Liter fassenden Löschwasserbehälter, eine Feuerlöschkreiselpumpe mit 1.600 Litern Förderleistung pro Minute und einen Schaummittelvorrat von 80 Litern. Das 11 Tonnen schwere Fahrzeug wurde in der Regel von einer Staffel, d.h. 6 Mann, besetzt und war rein auf die Brandbekämpfung ausgerichtet. Das Konzept zu einem solchen Fahrzeug wurde Anfang der 60er Jahre in München entwickelt, als man die Notwendigkeit erkannte, verschiedene Löschmittel an einer Einsatzstelle bereitstellen zu können. Nachdem herkömmliche Löschfahrzeuge heute in der Regel mit verschiedenen Löschmitteln ausgerüstet sind, konnte die Norm dann 1991 im Zuge der damaligen Normvereinfachung zurückgenommen werden.
Tanklöschfahrzeuge in Österreich
In Österreich werden als Tanklöschfahrzeuge Fahrzeugen mit einem Wassertank zwischen 500 und 4.000 Litern bezeichnet. Ab 4.000 Litern spricht man von einem Großtanklöschfahrzeug (GTLF), diese werden aber häufig auch als Universallöschfahrzeuge ausgeführt. Tanklöschfahrzeuge sind mit einer Tanklöschgruppe, die aus einer Mannschaft 1:6 besteht, besetzt. Tanklöschfahrzeuge mit Truppbesatzung (1:2) hingegen werden heute praktisch nicht mehr gebaut. Bei Wehren mit großen Industrieanlagen im Einsatzbereich sowie auch bei der BF Wien finden sich Universallöschfahrzeuge (ULF), sie verfügen über die Löschmittel Wasser, Schaum und Pulver. Seltener sind größere Ausführungen mit über 4.000 Liter Wasser.
Die taktische Bezeichnung entspricht dem Tankvolumen, indem man von einem TLF 1000 oder einem TLF 2000 spricht. TLFA 2000/200 wäre ein Beispiel für die taktische Bezeichnung eines Tanklöschfahrzeuges mit Allradantrieb und 2.000 l Wasser-, sowie 200 l Schaummitteltank. Ein ULFA 2000/200/150 verfügt zusätzlich über 150 kg Pulver.
Mit einer zusätzlichen technischen Ausrüstung wird ein Tanklöschfahrzeug zu einem Rüstlöschfahrzeug (RLF, Besatzung 1:8), wobei die Brandschutzausrüstung nur geringfügig reduziert ist - die Standardausführung des RLFA 2000 wird auf Fahrgestellen aufgebaut, welche auch für einen 4.000 Liter-Wassertank Platz bieten würden. Dieser Freiraum von 2m³ zwischen den Geräteräumen 1 und 2 (unmittelbar hinter der Mannschaftskabine) wird für die zusätzliche technische Ausrüstung genützt. RLFA 2000 sind in ganz Österreich aufgrund von großen Beschaffungsaktionen sehr verbreitet und haben in vielen Wehren oft ein TLF sowie ein (Klein-)Rüstfahrzeug abgelöst und somit zu einer Verkleinerung des Fuhrparks beigetragen. Vielfach statten Feuerwehren neue TLFs aufgrund der durch moderne Aufbautechnologien vorhandenen Platz- und Gewichtsreserven zusätzlich mit technischem Gerät, inklusive Rahmenseilwinde und hydraulischem Rettungsgerät aus und erhalten somit versteckte Rüstlöschfahrzeuge, welche dann für beide Einsatzarten geeignet sind.
Siehe auch
Literatur
- Hamilton: Handbuch für den Feuerwehrmann. Boorberg-Verlag, ISBN 3-415-01705-2
- Cimolino, Zawadke: Einsatzfahrzeuge für Feuerwehr und Rettungsdienst (Typen). Ecomed Sicherheit, ISBN 3-609-68667-7
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