- Truppenübungsplatz Arys
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Der Truppenübungsplatz Arys war und ist ein Truppenübungsplatz in Ostpreußen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Übungsplatz wurde 1891 bei der Kleinstadt Arys, Kreis Johannisburg (Regierungsbezirk Allenstein) angelegt.
Nahegelegene Garnisonen
Masuren gehörte um 1893 zum Ersatz- und Garnisonsbezirk der 2. Division (zum 1. Armeekorps in Königsberg gehörig), der Landkreis Neidenburg jedoch zum 17. Armeekorps (Danzig).
Das 1. Bataillon des Infanterie-Regiment Nr. 45 (8. Ostpreußisches) lag in Lötzen und das 2. und 3. Bataillon in Lyck. Dort lag auch das 8. Ulanen-Regiment (Ulanen-Regiment „Graf zu Dohna“ (Ostpreußisches) Nr. 8).
Das 1. Jäger-Bataillon lag in Ortelsburg und das 1. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 146 in Sensburg. Diese Einheit wurde 1908 nach Allenstein verlegt. Dafür kamen 1909 drei Bataillone des Infanterieregiments Nr. 151 nach Sensburg.
Kaiserzeit
Relativ spät wurde Arys an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Zunächst wurde 1905 die Strecke zur Kreisstadt Johannisburg (Pisz) eröffnet, ein Jahr später war die Verbindung nach Lötzen fertiggestellt und 1915 kam die Verbindung Sensburg–Lyck hinzu. Mit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke stieg die Bedeutung des Truppenübungsplatzes. Schließlich konnte nun auch schweres Gerät und Waffen transportiert werden. Außerdem konnten entferntere Einheiten wie etwa aus Königsberg den Truppenübungsplatz nutzen. Ab 1913 war Angerburg erneut Garnisonsstadt.
1. Weltkrieg
Vom 7. bis 8. September 1914 kam es auf dem Truppenübungsplatz zum Gefecht von Arys. Die zahlreichen Toten auf beiden Seiten machen die Anlage eines Ehrenfriedhofs in Arys notwendig.
Am 14. Dezember 1916 nimmt sich der Maler Waldemar Rösler, von den Kriegswirren zerrüttet, dort das Leben.
Zweiter Weltkrieg
Am 1. Januar 1929, 15. November 1938 und am 10. Juli 1940 übergab die Gemeinde Arys weitere Gutsbezirke zur Erweiterung des Truppenübungsplatzes um ca. 20.000 Hektar. Masuren, wie auch Ostpreußen waren Aufmarschgebiet der Wehrmacht im Polenfeldzug wie auch im Krieg gegen die Sowjetunion. Entsprechend wurde der Truppenübungsplatz genutzt. Viele Einheiten wurden hier zusammengestellt und für den Kriegseinsatz ausgebildet: so z.B.
- 161. Infanterie-Division (Wehrmacht), aufgestellt am 1. Dezember 1939
- Infanterie-Regiment 371, aufgestellt 4. Januar 1940
- 389. Infanterie-Division (Wehrmacht), aufgestellt am 26. Januar 1942 als "Rheingold"- Division
- Infanterie-Regiment 504, aufgestellt am 1. Februar 1940
- 383. Infanterie-Division (Wehrmacht), aufgestellt Anfang 1942
- 9. Luftwaffen-Feld-Division, aufgestellt im Oktober 1942
Aber Arys war auch ein Erprobungsgebiet für neue Waffen. So wurden der Wehrmacht und Hitler etwa der Sturmpanzer VI und ein maßstabsgetreues Holzmodell des Jagdpanzer VI Jagdtiger am 20. Oktober 1943 vorgeführt. Außerdem wurden während des 2. Weltkrieges hier freiwillige flämische und niederländische SS-Einheiten ausgebildet. Arys war bei den Soldaten wegen seiner abgelegenen Lage in der hintersten Ecke des Reiches, nicht sehr beliebt. In Hans-Joachim Andersons Buch: Die Füchse sagen: "Gute Nacht!" wird darauf angespielt. Die Aussage wird sich wohl auf den sogenannten "Fuchsberg" beziehen, einem Hügel auf dem Truppenübungsplatz (längs der Johannesburger Chaussee), der wohl in mancher Übung einbezogen wurde. Viele Soldaten- und Feldpostkarten hatten das Motiv einer unwirtlichen Gegend, wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen.
Nachkriegszeit
Nach 1945 wurde auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes ein Internierungslager des sowjetischen Geheimdienst NKWD errichtet. Nach Übernahme durch die polnische Armee wurde der Truppenübungsplatz bis heute militärisch genutzt.
Postkarten vom Truppenübungsplatz Arys
Weblinks
Commons: Proving ground Orzysz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Ansichtskarten
- Postkarten vom Truppenübungsplatz
- Fotos vom Arys, den Tuppenübungsplatz und vom Soldatenfriedhof
Literatur
- Anderson, Jans-Joachim:Die Füchse sagen: "Gute Nacht!". Der Truppenübungsplatz Arys und seine Post / 2001
- Jähnig, Bernhart: Stadtwerdung von Arys. Ein Beitrag zum 550. Gründungstag am 3. März 1993 /
- Peylo, Dietrich: Arys/ Ostpreußen, die kleine masurische Stadt mit dem großen Truppenübungsplatz
in Bilddokumenten / 2009
53.75521.979444444444Koordinaten: 53° 45′ 18″ N, 21° 58′ 46″ O
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