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Löllingit Löllingit; Fundort: Broken Hill, Yancowinna County, New South Wales, Australien
Größe: 2.4 x 2.2 x 2.0 cmChemische Formel FeAs2 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze - Metall:Schwefel (Selen,Tellur)<1:1
II/D.23-10 (nach Strunz)
2.12.2.9 (nach Dana)Kristallsystem orthorhombisch Kristallklasse orthorhombisch-dipyramidal [1] Farbe siberweiß, grau anlaufend Strichfarbe grau bis schwarz Mohshärte 5 bis 5,5 Dichte (g/cm3) 7,0 bis 7,4 Glanz Metallglanz Transparenz undurchsichtig Bruch uneben, spröde Spaltbarkeit deutlich nach (001) Habitus prismatische Kristalle, massige Aggregate Zwillingsbildung überwiegend verzwillingt nach {011}, auch Drillinge Weitere Eigenschaften Ähnliche Minerale Arsenopyrit (Arsenkies), Gersdorffit Magnetismus vor dem Lötrohr schwer zu einer magnetischen Kugel schmelzend Besondere Kennzeichen im frischen Bruch deutlich heller als Arsenopyrit Löllingit, auch veraltet als Arseneisen, seltener unter seiner chemischen Bezeichnung Eisenarsenid bekannt, ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Schwefel (Selen,Tellur) < 1 : 1.
Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung FeAs2 und entwickelt entweder prismatische Kristalle oder massige Aggregate von siberweißer Farbe, welche an der Luft nach einiger Zeit grau anlaufen. Der frische Mineralbruch hat jedoch eine hellere Farbe wie der ansonsten ähnliche Arsenopyrit.
Löllingit bildet zusammen mit den Mineralen Costibit, Nisbit, Oenit, Rammelsbergit, Safflorit und Seinäjokit die Löllingitgruppe.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie und Geschichte
Löllingit wurde nach seiner Typlokalität (erster Fundort) Lölling in Kärnten benannt. Erstmals gefunden und beschrieben wurde es 1845 durch Wilhelm Ritter von Haidinger.
Modifikationen und Varietäten
Als Glaukopyrit wird eine cobalthaltige Varietät des Löllingit bezeichnet.[2]
Bildung und Fundorte
Löllingit bildet sich entweder in magmatischen Gesteinen wie Pegmatit oder als Nebenbestandteil in hydrothermalen Erzgängen. Begleitet wird es unter anderem von Calcit, Nickelin, Siderit, Skutterudit und Bismut.
Fundorte sind unter anderem der Harz in Deutschland, Kaatiala in Finnland, Ontario in Kanada, Kivu in der Demokratischen Republik Kongo, Langensundsfjord in Norwegen, Falun in Schweden, sowie Dolní Bory und Přebuz in Tschechien.
Kristallstruktur
Löllingit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pnnm mit den Gitterparametern a = 5,243 Å, b = 5,978 Å und c = 2,9783 Å [3] sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle[1].
Verwendung
Löllingit dient als Rohstoff zur Gewinnung von Arsen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Webmineral - Lollingite (englisch)
- ↑ Mindat - Glaucopyrite (englisch)
- ↑ American Mineralogist Crystal Structure Database - Lollingite (engl., 2001)
Literatur
- Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
- Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
- Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
- Thomas Drapela: Auflichtoptische Untersuchungen an den rhombischen Mineralien Markasit (FeS2) und Löllingit (FeAs2). Dissertation an der Universität Wien, Wien, 1990
Weblinks
Commons: Löllingite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Mineralienatlas:Löllingit (Wiki)
- Mineralien-Lexikon - Löllingit
- Webmineral - Lollingite (engl.)
- MinDat - Löllingite (engl.)
- Mineraldatenblatt - Lollingite (PDF, engl.; 60 kB)
Kategorien:- Mineral
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- Arsenmineral
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