- Udo Röbel
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Udo Röbel (* 20. Januar 1950 in Neustadt an der Weinstraße) ist ein deutscher Journalist und Autor. Bundesweit bekannt wurde er durch seine berufliche Beschäftigung mit der Kießling-Affäre (1984) und dem Gladbecker Geiseldrama (1988).
Inhaltsverzeichnis
Laufbahn
Während seiner Schulzeit am Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium Neustadt arbeitete Röbel an dessen Schülerzeitung Achtung Schule mit sowie an der Haßlocher Lokalseite der Ludwigshafener Tageszeitung Die Rheinpfalz. Schließlich brach er die Schule 1969 in der zwölften Klasse ab und begann ein Volontariat bei dieser Zeitung.
Im Anschluss ging er als Polizeireporter nach Frankfurt am Main. Später war er Korrespondent bei den Presseagenturen dpa und AP. Zwischen 1972 und 1982 arbeitete er für BILD, zunächst in Frankfurt am Main, später als Redaktionsleiter in Essen-Kettwig sowie in Aachen und Köln. 1983 wechselte er als stellvertretender Chefredakteur zum Kölner Express.
1989 wurde er zum stellvertretenden Chefredakteur der Bild am Sonntag berufen. 1992/93 war er als journalistischer Berater für den Heinrich-Bauer-Verlag tätig. 1993 wurde er Stellvertreter des BILD-Chefredakteurs Claus Larass und am 5. Januar 1998 schließlich dessen Nachfolger. Die Einführung einer Korrekturspalte auf der zweiten Seite der Zeitung wird ihm zugesprochen. Zum 1. Januar 2001 wurde Röbel von Kai Diekmann abgelöst und zum Chefredakteur des neu gegründeten Joint Venture bild.de berufen.
Ab 2005 war er Herausgeber des Mediendienstes fairpress.biz, der ähnlich einer juristisch erwirkten Gegendarstellung Betroffenen eine Gegenrede als Mittel gegen unwahre Veröffentlichungen gestattet. Die Seite war zwei Jahre später (2007) wieder offline. Beteiligt waren Michael Bogdahn und Christoph Meyer-Bohl.
Röbel lebt seit 1989 in Hamburg und schreibt dort Thriller und Kriminalromane.
Bedeutung
Kießling-Affäre
→ Hauptartikel: Kießling-Affäre
1984 deckte Röbel auf, dass die Vorwürfe gegen den stellvertretenden NATO-Oberbefehlshaber General Günter Kießling, die zu seiner vorzeitigen Verabschiedung führten, unzutreffend waren. Röbel erhielt den Wächterpreis der deutschen Tagespresse.
Gladbecker Geiseldrama
→ Hauptartikel: Gladbecker Geiseldrama
Während einer Geiselnahme 1988 in Gladbeck, die auf einen von Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner verübten Banküberfall folgte, nahm er engen Kontakt zu den beiden Geiselnehmern auf, die in einem Omnibus eine erste Geisel erschossen hatten. Schließlich stieg er mit ins Fluchtauto, um die Straftäter auf die Autobahn in Richtung Frankfurt zu lotsen. Später, beim Zugriff durch die Polizei, erschossen die Gangster eine zweite Geisel.
Röbels Vorgehen brachte ihm heftige Kritik und den Vorwurf der Beihilfe ein. Der Deutsche Presserat erweiterte daraufhin seine Richtlinien im Pressekodex (Ziffer 11):
„Bei der Berichterstattung über Gewalttaten [...] lässt [die Presse] sich aber dabei nicht zum Werkzeug von Verbrechern machen. Sie unternimmt keine eigenmächtigen Vermittlungsversuche zwischen Verbrechern und Polizei.“
„Interviews mit Tätern während des Tatgeschehens darf es nicht geben.“
Werke
- Tod eines Engels, Kriminalroman. Ullstein, München 2002, ISBN 3-550-08364-5 (mit Christoph Scheuring)
- Schattenbrüder, Kriminalroman. Ullstein, München 2004, ISBN 3-550-08424-2; Ullstein, Berlin 2005, ISBN 3-548-26245-7
Auszeichnungen
Hobby Musik
Seit 2002 unterstützt Röbel die Blues- und Rockband Zwick Allstars mit Gesang und Mundharmonika. Die Band entstand in der Pöseldorfer Kneipe Zwick Rockin’ Restaurant und bestand 2003 aus Henry Heggen, Udo Röbel, Martin Scheffler, Günther Brackmann, Adrian Askew, Uli Salm und Mick Brady.
Am 12. Juni 2004 eröffnete er den 1. Hanseatischen Luftgitarren-Wettbewerb mit einer eigenen Luftgitarren-Einlage.
Weblinks
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