- Uedesheim
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Uedesheim Stadt NeussKoordinaten: 51° 10′ N, 6° 47′ O51.1666666666676.7833333333333Koordinaten: 51° 10′ 0″ N, 6° 47′ 0″ O Einwohner: 4.438 (30. Juni 2011) Eingemeindung: 1929 Vorwahl: 02131 Lage von Uedesheim in Neuss
Uedesheim ist ein Stadtteil der Stadt Neuss im Rhein-Kreis Neuss.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Im Norden und im Osten grenzt Uedesheim an den Rhein, im Westen an die A 46 und an die A 57, im Süden an das Gebiet der Stadt Dormagen. Der westliche Teil Uedesheim, an der Bundesstraße 9 gelegen, wurde früher Macherscheid genannt.
Geschichte
Römische Besiedlung wurde durch Funde und die „villa Udenis“ belegt. Außerdem führte eine Römerstraße durch das heutige Uedesheim. Die Endung -heim deutet auf einen altfränkischen Namen hin. Erstmals schriftlich erwähnt wurde Uedesheim in einer gefälschten Urkunde aus dem Jahre 1188 als Udensheim. Seit dieser Zeit besaß die Äbtissin des Neusser Quirinusstiftes einen Hof in Uedesheim. Er hatte 1277 eine Fläche von 42 Morgen. 1293 entstand der Haupthof des Quirinusstiftes in Uedesheim. Die katholische Kirche wurde bereits im 14. Jahrhundert errichtet. Im Truchsessischen Krieg wurde der Ort vollkommen zerstört. Auch der Dreißigjährige Krieg ging an Uedesheim nicht spurlos vorüber. Im Jahre 1646 plünderten hessische Soldaten den Ort. Am 14. Dezember 1661 zerstörte ein Brand die katholische Kirche und den Quirinushof. Abermals wurde die Kirche durch einen Brand im Jahre 1783 vernichtet. Im Jahre 1794 besetzten französische Truppen Uedesheim. Von nun an gehörte der Ort zum Kanton Neuss im Arrondissement Krefeld. Der Quirinushof mit 49,51 Hektar Land wurde enteignet und wurde Besitz des französischen Staates. 1814 fiel Uedesheim an das Königreich Preußen. 1816 entstand die Gemeinde Uedesheim, sie bestand aus den Orten Uedesheim, Macherscheid, Stüttgen und Wahlscheider Hof und sie gehörte zur Bürgermeisterei Grimlinghausen. Die Bürgermeistereien Grimlinghausen und Norf bildeten die Samtgemeinde Norf. In den Jahren vor 1929 erhob die Stadt Düsseldorf Anspruch auf Uedesheim und hatte bereits die beiden Wahlscheider Höfe in Privatbesitz gebracht. 1929 wurde die Gemeinde Uedesheim in die Stadt Neuss eingemeindet. Allerdings kam der Ort Stüttgen an das Amt Norf. 1945 besetzten amerikanischen Soldaten den Ort. Nach dem Krieg entstand für vertriebene Bauern eine Bauernsiedlung am Ort. Als 1975 das Amt Norf in die Stadt Neuss eingemeindet wurde, kam der Ort Stüttgen an den Stadtbezirk Uedesheim.
Bis zur Errichtung der Fleher Brücke Ende der 1970er Jahre im Zusammenhang mit dem Ausbau der A 46 waren das linksrheinische Uedesheim und das rechtsrheinische, zu Düsseldorf gehörende Himmelgeist durch eine Autofähre miteinander verbunden. Der Betrieb wurde nach Inbetriebnahme der Fleher Brücke eingestellt. Bereits seit Jahrhunderten hatte es zwischen Uedesheim und Himmelgeist eine Fährverbindung gegeben. 1888 wurde die bis dahin existierende Fähre durch eine Querseilponte ersetzt. Der Fährbetrieb lief bis 1947 unfallfrei. Am 7. März 1947 kam es zu einem schweren Unglück. Die Fähre St. Antonius versank im Rhein, der zu diesem Zeitpunkt Treibeis führte. Bei dem Untergang kamen 14 Menschen ums Leben. An das Unglück erinnert heute eine Bronzetafel rechts neben dem Deichtor, die der Verschönerungsverein Neuss-Uedesheim e.V. 2008 gestiftet hat.
Einwohnerentwicklung
Jahr – Einwohnerzahl
- 1816 – 469
- 1828 – 592
- 1861 – 637
- 1905 – 734
- 1925 – 857
- 1950 – 1.126
- 1961 – 2.859
- 1975 – 4.307
- 2006 – 4.287
- 2010 – 4.425
Kultur und Freizeit
Vereine
- SV Uedesheim 1928 e. V. - stellt in der Saison 2008/2009 die erfolgreichste Fußballmannschaft der Stadt Neuss
- SV Uedesheim Chiefs - vertreten in der Inline-Skaterhockey-Bundesliga
- Bürger-Schützen-Verein (gegründet 1879)
- KjG St. Martinus Uedesheim - ist eine der größten KjGs in der Region Neuss
Wirtschaft und Infrastruktur
Öffentliche Einrichtungen
- Grundschule
- Kindergarten
- Jugendherberge
Verkehr
- Linie 851 (Stadtbus): Kaarst Elchstraße–Neuss-Neusserfurth–Neuss-Uedesheim
- Linie 850(T) (TaxiBus): Rosellen-Allerheiligen S-Bahn-Uedesheim
Literatur
- Gottfried Neuen: Pulheim im Wandel der Zeiten. Pulheim 1966
- Heinz Ohletz: 1929–1974 Jahre Menschen Initiativen im Großkreis Grevenbroich.o.O. 1975
- Bert Pütz: Nor ap, Norpe, Norf. Norf 1974
- St. Martinus Neuss-Uedesheim, in: Karl Emsbach/Max Tauch: Kirchen, Klöster und Kapellen im Kreis Neuss, Köln o. J., S. 202f
- Karl Rüdiger Himmes: Uedesheim - Ortskunde eines Neusser Stadtteils. Neuss 2009, ISBN 978-3-940671-23-3
- Paul-Heinz Kramp: Das Fährunglück vom 7. März 1947 zwischen Neuss-Uedesheim und Düsseldorf-Himmelgeist. In: Jahrbuch für den Rhein-Kreis Neuss 2010 (2009), S. 146-155
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