Grefrath (Neuss)

Grefrath (Neuss)
Lage von Grefrath im Stadtgebiet von Neuss
Luftbildaufnahme (Kite Aerial Photography) von Grefrath

Grefrath ist ein statistischer Bezirk der Stadt Neuss im Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Nördlich von Grefrath befindet sich die kleine Ortschaft Dirkes und ein wenig nordwestlicher Kaarst-Büttgen. Im Osten liegen die Abfalldeponie der Stadt Neuss und der Ortsteil Lanzerath. Im Süden wird Grefrath durch die B 230 begrenzt, unter der ein Tunnel nach Röckrath führt. Im Westen liegt Korschenbroich-Lüttenglehn.

Geschichte

Erste Spuren menschlichen Lebens stammen aus der mittleren und jüngeren Jungsteinzeit. In der römischen Zeit führte eine Römerstraße von Neuss nach Aachen an Grefrath vorbei. 1250 wurde der Ort erstmals als „Greverode“ erwähnt. Im Jahre 1299 wurde die katholische Pfarrkirche erstmals genannt. Seit 1598 hatte der Rektor des Kölner Jesuitenkollegs das Recht, die Pfarrstelle in Grefrath zu besetzen. 1405 erwarb Kurköln den Ort von den Herren von Erprath. Dabei kam Grefrath an das Unteramt Erprath im Amt Hülchrath. Ab 1680 wurden beide Ämter in Personalunion verwaltet. Das Unteramt Erprath bestand aus den Orten Grefrath, Röckerath, Buscherhof, dem Königshof und dem Theisenhof in Löveling sowie drei Hofstätten in Holzheim. 1572 wurde Grefrath von Truppen des Kölner Kurfürsten Salentin von Isenburg geplündert. Nachdem die katholische Kirche von hessisch-weimarischen Truppen zerstört worden war, glich sie zwischen 1642 und 1657 einer Ruine. Erst danach begann man wieder mit ihrem Aufbau. 1794 besetzten französische Truppen Grefrath. Es wurde die selbstständige Mairie Grefrath gebildet, die bis 1814 bestand. Sie gehörte zum Kanton Neuss. 1816 entstand die selbstständige Gemeinde Grefrath in der Bürgermeisterei Holzheim im Landkreis Neuß. Der Verwaltungssitz der Bürgermeisterei war von 1816 bis 1853 in Grefrath. 1935 erfolgte die Eingemeindung in die Gemeinde Holzheim. Am 28. Februar 1945 besetzten amerikanische Truppen den Ort. Im März 1947 wurde Grefrath durch ein Hochwasser heimgesucht. Seit dem 1. Januar 1975 ist Grefrath ein Teil der Stadt Neuss.[1]

Einwohner

  • 1816 -  776 Einwohner
  • 1832 -  796 Einwohner
  • 1852 -  891 Einwohner
  • 1895 -  938 Einwohner
  • 1910 - 1427 Einwohner
  • 1925 - 1334 Einwohner
  • 1950 - 1189 Einwohner
  • 1961 - 1084 Einwohner
  • 2002 - 3569 Einwohner (einschließlich der Ortsteile Lanzerath, Dirkes, Röckrath)
  • 2006 - 3814 Einwohner
  • 2011 - 3685 Einwohner (Stand 30. Juni 2011)

Söhne und Töchter des Dorfes

  • Mathias Weber (* 1778, hingerichtet 19. Februar 1803) genannt der Fetzer, ein rheinischer Räuberhauptmann

Vereine

  • Dorfgemeinschaft Dirkes
  • Dorfgemeinschaft Lanzerath
  • Karnevalsfreunde Grefrath 1970
  • Neuss-Grefrather Reiterclub 1983 e. V.
  • Mensch und Pferd - Reit- und Pensionsstall
  • St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1706 e. V.

- Sappeurkorps Grefrath - Grenadier-Korps 1921 Grefrath - Edelknaben-Korps Grefrath - Tambourcorps „Jordanklänge“ Grefrath 2004 - Jägerkorps 1921 Grefrath - Scheibenschützen-Gesellschaft 1977 e. V. Neuss-Grefrath - Reiterfreunde Grefrath-Röckrath 1925 e. V.

  • Sportverein Germania Grefrath 1920 e. V.
  • Tennisclub Weiß-Blau Grefrath 1974
  • Collegium Musicum Neuss 1985
  • Förderverein Katholischer Kindergarten St. Stephanus e. V.
  • Verein der Freunde und Förderer der St.-Stephanus-Schule Grefrath e. V.

Einrichtungen

  • Kath. Kindertagesstätte St. Stephanus
  • Katholische Grundschule St.-Stephanus-Schule, städt. kath. Bekenntnisschule der Primarstufe
  • Freiwillige Feuerwehr, Löschzug Grefrath
  • Bezirkssportanlage (Fußball- und Tennisplätze)
  • Dressurstall
  • Reitstall
  • Katholische Bücherei
  • Evangelische Markuskirche
  • Orthodoxe Kirchengemeinde Grefrath
  • Skihalle (mit 220 Beschäftigten)
  • Die Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament sind seit 1899 im Kloster Kreitz beheimatet.

Verkehr

Nicht weit von Grefrath ist die Autobahn 46 und die Autobahn 57. Sie sind über die Ausfahrt Neuss - Holzheim, bzw. Büttgen zu erreichen. Südlich von Grefrath verläuft die B 230 ab Ausfahrt Neuss - Holzheim nach Mönchengladbach. Grefrath ist mit den Buslinien 843, 864 und 870 an das öffentliche Nahverkehrsnetz angeschlossen.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

Weblinks

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