Grimlinghausen (Neuss)

Grimlinghausen (Neuss)
Grimlinghausen
Stadt Neuss
Grimlinghauser Ortswappen
Koordinaten: 51° 11′ N, 6° 44′ O51.17756.740833333333340Koordinaten: 51° 10′ 39″ N, 6° 44′ 27″ O
Höhe: 40–49 m ü. NN
Einwohner: 8.236 (30. Juni 2011)
Eingemeindung: 1. Aug. 1929
Eingemeindet nach: Neuss
Postleitzahl: 41468
Vorwahl: 02131
Karte

Lage von Grimlinghausen im Neusser Stadtgebiet

Grimlinghausen ist ein Stadtteil der Stadt Neuss im Rhein-Kreis Neuss. Im Volksmund ist Grimlinghausen auch als Hippelank oder Jremlekuse bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Grimlinghausen wird im Norden vom Rhein begrenzt (Stromkilometer 735), im Osten von der A 46 und im Süden von der A 57. Im Westen bildet die Erft die Grenze. Diese mündet bei Grimlinghausen in den Rhein.

Geschichte

Aus der Zeit des Altertums konnten zahlreiche Funde entdeckt werden. Die Römer unterhielten hier militärische Lager, um das gegenüberliegende Rheinufer zu kontrollieren.

Mittelalter

Die Ortschaft Quinheim wurde im Jahre 1173 erstmals urkundlich erwähnt. Diese verfügte bereits über eine Kirche, die dem heiligen Cyriacus geweiht war. Schon 1173 hatten die Einwohner Fischereirechte an Erft und Rhein, was schriftlich belegt ist. In der Nähe von Quinheim entstand auch die Ortschaft Grymmelkusen oder Grimlinkhaußen. Nach der Rheinbettverlagerung verschwand die Ortschaft Quinheim samt Kirche und Grimlinghausen übernahm nun dessen Funktion. Als 1475 die Truppen Karls des Kühnen Neuss belagerten, zerstörten sie auch die Ortschaft Grimlinghausen samt Cyriakus-Kirche.

Neuzeit

1585 wurde Grimlinghausen im Truchsessischen Krieg geplündert. Ein Jahr später sprengten die Truppen des Herzogs von Parma die Römerbrücke über die Erft. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Grimlinghausen von den Franzosen und Hessen zunächst belagert und anschließend geplündert.

1660 errichtete der Pfalzgraf Philipp Wilhelm ein Jagdschloss. Von 1794 bis 1814 gehörte Grimlinghausen zum französischen Rur-Departement. Seit 1815 war es preußisch und bildete ab 1816 eine Bürgermeisterei mit der Gemeinde Uedesheim. Dabei gehörte die Bürgermeisterei Grimlinghausen zur Samtgemeinde Norf. Hieraus entstand später das Amt Norf. Von 1905 bis 1922 verkehrte eine Dampfschifffähre zwischen Grimlinghausen und Düsseldorf. Nach dem Ersten Weltkrieg besetzten am 4. Dezember 1918 belgische Truppen Grimlinghausen. Am 1. August 1929 wurden die Gemeinden Grimlinghausen und Uedesheim in die Stadt Neuss eingemeindet. Nach dem Zweiten Weltkrieg besetzten amerikanische Truppen den Ort.

Einwohner

  • 1767: 450
  • 1832: 840
  • 1869: 1.236
  • 1950: 2.544
  • 1961: 3.262[1]
  • 1972: 3.590
  • 2003: 8.211
  • 2009: 8.142
  • 2010: 8.276

Landwirtschaft

Früher spielte in Grimlinghausen vor allem die Fischerei eine wichtige Rolle im Dorf. Des Weiteren entwickelten sich zahlreiche landwirtschaftliche Gemüsebetriebe. Diese belieferten und beliefern die Märkte am Niederrhein. Sehr stark verbreitet war die Haltung von Ziegen, daher auch die Bezeichnung Hippelank für Grimlinghausen (Hippe = mundartlich für Ziege, Lank = mundartlich für Land).

Wappen

Auf gelbem Grund findet sich mittig die Darstellung der Erft, welche bei Grimlinghausen in den Rhein mündet und die mittlerweile nicht mehr existierende Römer-Brücke über den Fluss. Der Anker symbolisiert die frühere Bedeutung des Rheins und vor allem der Fischerei für den Ort. Die zwei roten Blumen stehen für die verbreitete Landwirtschaft, in früheren Zeiten vor allem der Anbau von Stiefmütterchen. In Anlehnung an die verbreitete Haltung von Ziegen wird das eigentliche Wappen in zahlreichen Darstellungen von zwei weißen Ziegen gestützt. Vorbild ist das Wappen der Stadt Neuss, welches von zwei goldenen Löwen gesäumt ist.

Verkehr

Grimlinghausen liegt an den Autobahnen 46 (Wuppertal–Heinsberg, AS Uedesheim) und 57 (Köln–Krefeld–Nimwegen, AS Norf). Durch Grimlinghausen verläuft die Bundesstraße 9 von der niederl. Grenze bei Nimwegen über Krefeld, Neuss, Dormagen nach Köln und von dort weiter über Bonn Mainz, Worms, Speyer zur franz. Grenze bei Straßburg. Diese Straße ist weitgehend römischen Ursprungs und war im Mittelalter eine der kaiserlichen Hauptstraßen.

ÖPNV

Linie Linienverlauf
827 (BVR) Düsseldorf Südpark–Grimlinghausen–Norf S-Bahn–Industriegebiet Im Taubental
851 Kaarst ElchstraßeNeuss–Neusserfurth–Grimlinghausen–Uedesheim
875(BVR) Dormagen–Zons–Stürzelberg–Stüttgen–Uedesheim–Grimlinghausen–Neuss Stadthalle–Neuss Landestheater
852 Kaarst Lange Hecke–Neuss–Furth–Gnadental–Grimlinghausen–Norf

Vereine

  • Bürger-Schützenverein Neuss-Grimlinghausen von 1855 e. V.
  • Vereinigung "Freunde der Heimat" Neuss-Grimlinghausen
  • SC 1936 e. V. Grimlinghausen
  • RSV Neuss-Grimlinghausen mit Team Neuss
  • TC ROT-WEISS Grimlinghausen

Kirche

  • Katholische Kirchengemeinde St. Cyriakus Neuss-Grimlinghausen - Mitglied in der Pfarreiengemeinschaft Neuss - Rund um die Erftmündung

Literatur

  • Vereinigung "Freunde der Heimat" Neuss-Grimlinghausen: "Zwischen Reckberg und Römerbrücke - Beiträge zur Heimatkunde von Neuss-Grimlinghausen", Grimlinghausen 1972
  • Bert Pütz: "Nor pa, Norpe, Norf.", Norf 1974.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.neuss.de/stadtportrait/stadtteile/stadtteilbroschueren/grimlinghausen.pdf/at_download/file

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