- Unabhängiges FilmFest Osnabrück
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Das Unabhängige FilmFest Osnabrück (ehem. Tage des Unabhängigen Films) ist eines der ältesten und traditionsreichsten Filmfestivals in Niedersachsen. Es findet alljährlich an fünf Tagen im Oktober in Osnabrück statt. Das Festival wird vom gemeinnützigen Osnabrücker FilmForum e. V. unter der Leitung von Birgit Müller und Holger Tepe ausgerichtet. Der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister war der Schirmherr des 26. Unabhängigen FilmFestes Osnabrück. Das 27. FilmFest findet vom 10. bis zum 14. Oktober 2012 statt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Seit seiner Gründung im Jahre 1986 unter dem Namen „Tage des unabhängigen Films“ hat sich das FilmFest dem engagierten und innovativen Film verpflichtet. Der Leitgedanke des FilmFestes liegt in der Förderung der Toleranz zwischen den Nationen und in der Gesellschaft. Es arbeitet mit zahlreichen Organisationen, wie zum Beispiel der internationalen Kinderrechtsorganisation terre des hommes zusammen.
2001 erhielt das FilmFest eine stärker gesellschaftspolitische Ausrichtung und trägt seither den Namen „Unabhängiges FilmFest Osnabrück“.
Schwerpunktthemen
Seit dem Jahr 2006 wählt das FilmFest sektionsübergreifende Schwerpunktthemen aus, unter denen das Festival veranstaltet wird. Dies ermöglicht eine filmische Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Oberthema und umfassende Diskussionen.
Bisherige Schwerpunktthemen seit 2006:
- 2006: Europäische Konflikte – Europäische Konfliktlösungen
- 2007: Grenzgänger
- 2008: The future is unwritten
- 2009: Glück / fortune
- 2010: Ideal / ideal
- 2011: Unterwegs / on the way
Sektionen
Das FilmFest präsentiert Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme der Sektionen:
- Vorsicht Frieden!
- Generation Zukunft
- Europe Unlimited
- Vistas Latinas
- Sonderprogramme
Das FilmFest vergibt folgende dotierte Preise:
- den Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück
- den Filmpreis für Kinderrechte
- den Kurzfilmpreis
- den Ernst-Weber-Filmpreis
- den Filmpreis für Zivilcourage
Auszeichnungen
Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück
Mit dem Friedensfilmpreis wird ein Spielfilm oder Dokumentarfilm ausgezeichnet, der seine ästhetische Qualität in herausragender Weise mit humanem Denken und sozialem Engagement verbindet. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird von der VR-Stiftung der Volks- und Raiffeisenbanken in Norddeutschland sowie der Volksbank Osnabrück eG gestiftet.
Der zugrundeliegende Friedensbegriff umfasst die ganze Spannweite von internationalen Konflikten über gesellschaftliche Auseinandersetzungen bis hin zu familiären Problemen. Insbesondere werden Beiträge zu den im Folgenden genannten Themenkomplexen ausgewählt:
- Migration: Vertreibung, Asyl, Exil
- Internationale Konflikte
- Entwicklungspolitik und Umweltpolitik
- Menschenrechte und Freiheitsrechte
- Friedenspolitik, Friedensforschung
Eine dreiköpfige Expertenjury wählt den Preisträger aus. Die Jury wird gebildet aus namhaften Vertretern der Filmwirtschaft, Friedensarbeit und des Journalismus. Der Friedensfilmpreis wird im Rahmen einer Preisverleihungszeremonie zum Abschluss des FilmFestes verliehen.
Bisherige Preisträger seit 2002:
- 2002: In Or Between, Deutschland 2002, Realisation: Wuppertaler Medienprojekt
- 2003: Rachida, Algerien/Frankreich 2003, Regie: Yamina Bachir Chouikh
- 2005: Auf der Schwelle des großen Vergessens, Niederlande 2004, Regie: Thom Verheul
- 2006: Rwanda – les collines parlent, Belgien 2005, Regie: Bernard Bellefroid
- 2007: Kurz davor ist es passiert, Österreich 2006, Regie: Anja Salomonowitz
- 2008: Shahida – Brides of Allah, Israel 2008, Regie: Natalie Assouline
- 2009: Welcome, Frankreich 2009, Regie: Philippe Lioret
- 2010: Les Arrivants, Frankreich 2010, Regie: Claudine Bories und Patrice Chagnard
- 2011: Vaterlandsverräter, Deutschland 2011, Regie: Annkatrin Hendel
Filmpreis für Kinderrechte
Mit dem Filmpreis für Kinderrechte wird ein Spiel- oder Dokumentarfilm ausgezeichnet, der sich in herausragender und engagierter Weise mit der Situation der Kinder und ihrer Rechte in der Welt auseinandersetzt.
Jeweils vier Filme werden für den Wettbewerb ausgewählt. Sie thematisieren die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebensbedingungen von Kindern in den Entwicklungsländern und Industrienationen und vermitteln diese informativ und spannend. Das Spektrum reicht von der Umsetzung der Grundrechte auf Bildung, Gesundheit und Wohnung über den Schutz vor Ausbeutung und Gewalt bis hin zu dem Anspruch von Kindern auf Information, freie Meinungsäußerung und die Vertretung ihrer Interessen. Inhaltlich orientiert sich KinderUNRecht an der von 191 Staaten unterzeichneten UN-Kinderrechtskonvention.
Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert und wird vom Fachbereich Kinder, Jugend und Familien der Stadt Osnabrück gestiftet. Den Preisträger bestimmt eine fünfköpfige Schülerjury im Alter von jeweils 14 Jahren.
Bisherige Preisträger seit 2001:
- 2001: Ali Zaoua, Frankreich/Belgien/Marokko 2000, Regie: Nabil Ayouch
- 2002: Runaway, Großbritannien 2002, Regie: Kim Longinotto und Ziba Mir-Hosseini
- 2003: Child Soldiers, Australien/Großbritannien 2002, Regie: Alan Lindsay
- 2004: Paloma de Papel, Peru 2004, Regie: Fabrizio Aquilar
- 2005: Schildkröten können fliegen, Iran/Irak 2004, Regie: Bahman Ghobadi
- 2006: Living Rights: Roy & Toti, Niederlande 2005, Regie: Duco Tellegen
- 2007: Mama, mir geht es gut, Deutschland 2007, Regie: Alexandra Westmeier
- 2008: Klassenkampf, Deutschland 2008, Regie: Uli Kick
- 2009: Lena, Stella, Ümmü und die anderen, Deutschland 2009, Regie: Betty Schiel
- 2010: Ich, Tomek, Polen 2009, Regie: Robert Glinski
- 2011: Pequeñas voces, Kolumbien 2010, Regie: Jairo Carrillo
Kurzfilmpreis
Mit dem Kurzfilmpreis werden internationale Kurzfilme prämiert. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert und wird vom Studierendenparlament der Universität Osnabrück gestiftet. Der Preisträger des Kurzfilmpreises wird vom Publikum gewählt.
Bisherige Preisträger seit 2001:
- 2001: Modern Daydreams, USA 2001, Mitchell Rose
- 2002: Der Schwarzarbeiter, Deutschland 2002, Gülsel Özkan und Ludger Pfanz
- 2003: Tripper, Deutschland 2003, Kira Schimmelpfennig
- 2004: Meine Eltern, Deutschland 2004, Nele Vollmar
- 2005: Goodbye, Deutschland 2004, Steve Hudson
- 2006: Vincent, Italien/Deutschland 2005, Giulio Ricciarelli
- 2007: Achterbahn, Deutschland 2007, Frank Wegerhoff
- 2008: Antje und wir, Deutschland 2007, Regie: Felix Stienz
- 2009: Der Anner im Himmel, Deutschland 2009, Regie: Philipp Hartmann
- 2010: Drop Dead, Niederlande 2010, Regie: Arne Toonen
- 2011: Matar a un niño, Spanien 2011, Regie: César Esteban Alenda und José Esteban Alenda
Ernst-Weber-Filmpreis
Der Ernst-Weber-Filmpreis für Solidarität wird für einen Film vergeben, der in besonderer Weise Denkanstöße oder Visionen für die Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft thematisiert, ungeachtet ihrer nationalen oder sozialen Herkunft. Der vom Ernst-Weber-Fonds gestiftete Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wurde das erste Mal im Jahr 2010 verliehen.
Preisträger:
- 2010: La Pivellina, Italien/Österreich 2009, Regie: Rainer Frimmels und Tizza Covis
- 2011: Morgen, Rumänien 2010, Regie: Marian Crisan
Filmpreis für Zivilcourage
Der Filmpreis für Zivilcourage ist mit 1.000 Euro dotiert und wird vom Landkreis Osnabrück gestiftet. Der Preis wird an einen Kurzfilm vergeben, der in besonderer Weise die Bedeutung von Zivilcourage für die Gesellschaft hervorhebt. Für die Jury können sich Schüler/innen der Sek. II und der Berufsbildenden Schulen aus dem Landkreis Osnabrück bewerben. Der Preis wurde das erste Mal im Jahr 2010 verliehen.
Preisträger:
- 2010 Uwe und Uwe, Deutschland 2009, Regie: Lena Liberta
- 2011 Dip, Großbritannien 2010, Regie: Lisa Gornick
Europe Unlimited
In drei aktuellen und retrospektiven Programmen widmet sich das FilmFest verschiedenen Aspekten der europäischen Einigung sowie der Brückenfunktion des Mediums Film zwischen „alten und neuen Europäern“. Das kulturelle Zusammenwachsen Europas mit seinen politischen, ökonomischen und sozialen Implikationen soll dadurch kritisch begleitet werden.
Vistas Latinas
Seit 2009 widmet sich das FilmFest Osnabrück auch dem zeitgenössischen lateinamerikanischen Film mit der Sektion „Vistas Latinas“. Hierbei stehen gesellschaftspolitisch engagierte Filme im Vordergrund, die sich mit den sozialen, ökonomischen und politischen Transformationen Lateinamerikas auseinandersetzen. Derzeit wird in dieser Sektion kein Preis vergeben.[1]
Rahmen- und Sonderprogramme
Vor und während des FilmFestes finden weitere filmbezogene Veranstaltungen statt. Hierzu zählen u. a.:
- Die cinematologische Stadtführung A Wall is a Screen[2], bei der Kurzfilme während eines Rundgangs auf große Flächen des öffentlichen Raums projiziert werden.
- Das „Heimliche Kino“, bei dem sich private Wohnzimmer in Kleinst-Kinos verwandeln.
- Stummfilmkonzerte
- „KinoImBiss“ filmisch-kulinarische Entdeckungsreise durch ausgewählte Gastronomieeinrichtungen.
Veranstaltungsorte
Das FilmFest findet jedes Jahr an drei festen Festivalorten in Osnabrück statt:
- im Cinema-Arthouse
- in der Lagerhalle
- im Haus der Jugend
Durch die Rahmenprogramme erweitert sich die Zahl der Veranstaltungsorte jedoch stetig.
Weblinks
- Unabhängiges Filmfest Osnabrück, offizielle Website
- Lagerhalle Osnabrück, offizielle Website
- Haus der Jugend Osnabrück, offizielle Website
- Cinema-Arthouse Osnabrück, offizielle Website
Einzelnachweise
- ↑ Vistas Latinas, abgerufen am 13. Juli 2010
- ↑ A Wall is a Screen – Offizielle Website
Kategorien:- Filmfestival in Deutschland
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