- Basilica di Sant'Antonio
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Die Basilika des Heiligen Antonius (italienisch: Basilica di Sant’Antonio, regional oft auch nur Basilica del Santo) in Padua ist eines der berühmtesten und meistbesuchten Heiligtümer Italiens und Basilica minor. Sie wurde zwischen 1232 und der Mitte des 14. Jahrhunderts im romanisch-gotischen Stil errichtet, um das Grab des heiligen Antonius von Padua († 1231 in Arcella, heute Stadtteil von Padua) aufzunehmen. Im 19. Jahrhundert wurde das Gotteshaus restauriert, wobei barocke Einbauten wieder entfernt wurden.
Dennoch finden sich auch heute noch verschiedene Baustile in der Kirche : Die Form der Kreuzkuppelkirche - ähnlich dem Markusdom im nahegelegenen Venedig - mit acht Kuppeln und den beiden minarettartig-schlanken Glockentürmen sind typische Merkmale des byzantinischen Stils. Das Ziegelmauerwerk und die Bogenfriese (u.a. an der Fassade) sind lombardischen, der Kapellenkranz (ähnlich San Francesco in Bologna) französischen Ursprungs.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Zu Antonius' Zeiten stand am Platz der heutigen Kirche eine kleine Kapelle, die der Maria Mater Domini geweiht war und die später in die Basilika einbezogen wurde. Neben dieser Kapelle wurde 1229 zunächst ein Kloster errichtet, das wahrscheinlich Antonius selbst gegründet hat. Er wurde nach seinem Tod seinem Wunsch entsprechend zunächst in dieser Kapelle beigesetzt. Der Grundstein des ersten Teiles der Basilika wurde wenig später gelegt; erbaut wurde zunächst eine kleine einschiffige Franziskanerkirche mit kurzer Apsis; erst später kamen die beiden Seitenschiffe, die zahlreichen Kapellen, Kuppeln und Türme hinzu.
Innenraum
Im Inneren der Basilika fallen gotische und romanische Stilelemente auf. Den Altarraum beherrschen die Meisterwerke Donatellos. Die Skulpturengruppe ist das berühmteste Kunstwerk der Basilika. Die jetzige Anordnung der 30 Skulpturen stammt aus dem jahr 1895, als auch der heutige Hochaltar errichtet wurde.
Auf der linken Seite erhebt sich ein Kandelaber aus Bronze, ein Werk aus dem Jahr 1515: wegen seiner Ausmaße und seiner künstlerischen Qualität wird er als einer der schönsten Kandelaber der Welt angesehen. Dominierend ist jedoch das Kruzifix von Donatello (1444-1450) - ein grundlegendes Werk der Renaissance.
Typisch sind in der Basilika die vielen Grabmäler und Seitenkapellen, die zu Ehren einiger Adeliger, Gelehrter und Kirchenfürsten vor allem zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert errichtet worden sind. Die Sakramentskapelle auf der rechten Seite wurde 1457 im gotischen Stil erbaut, um die Grabmäler des Gattamelata, eines Condottiere des 15. Jahrhunderts, und seiner Familie aufzunehmen. Aus den Wänden ragen ragen sein Sarkophag und der seines Sohnes Giannantonio (+ 1456; rechts) hervor. 1651 wurde die Kapelle zur Sakramentskapelle umgestaltet. Die jetzige reiche Dekoration geht auf die Jahre 1927-36 zurück.
Die sehenswerte Kapelle des heiligen Jakobus im rechten Querschiff gehört auf Grund ihrer Architektur und ihrer herrlichen Fresken zu den Hauptwerken des 14. Jahrhundert in Italien. Die eleganten, gotischen Entwürfe der Kapelle stammen von dem damals größten Architekten und Bildhauer Venedigs Andriolo de Santi.
Hinter dem Hochaltar befindet sich die „Schatzkapelle“ (1691). Der „Schatz“ besteht aus einigen Reliquien des Heiligen, so z.B. der Zunge, die bei einer ersten Graböffnung 1263 unversehrt aufgefunden worden war. Das Reliquiar ist ein florentiner Werk aus vergoldetem Silber (1434-36). In einem weiteren Reliquiar aus dem Jahr 1349 befindet sich der Unterkiefer, in einem dritten die Knorpel der Stimmbänder.
Im linken Querhaus findet man den Zugang zur ursprünglichen Klosterkirche, heute Kapelle der Schwarzen Madonna genannt. Hier hat Antonius mit Sicherheit gebetet, und hier wurde er zuerst beigesetzt. Heute ruht er in der angrenzenden Grabkapelle. Sie wurde um 1500 begonnen und Ende des 16. Jahrhunderts fertiggestellt, ist aber noch gotisch. An den Wänden finden sich neun Marmorreliefs aus dem 16. Jh. mit Szenen aus dem Leben und der Wunder des hl. Antonius.
Kreuzgänge
Die Kirche hat insgesamt vier Kreuzgänge. Der aktuelle, der Kreuzgang des Noviziats, ist in der Regel nicht zugänglich.
Die anderen Kreuzgänge erreicht man unmittelbar vom rechten Seitenausgang der Kirche aus. Zunächst trifft man auf den Kreuzgang der Magnolie, der seinen Namen der riesigen Magnolia grandiflora (aus dem Jahr 1810) inmitten des Platzes verdankt. Die Architektur ist seit dem Jahr 1433 unverändert geblieben. Auch hier, wie in den anderen Innenhöfen, finden sich Grabsteine, beschädigte Fresken, Skulpturen, aber auch ein Andenkenladen.