- Uničov
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Uničov Basisdaten Staat: Tschechien Region: Olomoucký kraj Bezirk: Olomouc Fläche: 4827 ha Geographische Lage: 49° 46′ N, 17° 7′ O49.77083333333317.121388888889248Koordinaten: 49° 46′ 15″ N, 17° 7′ 17″ O Höhe: 248 m n.m. Einwohner: 11.937 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 783 81 - 783 91 Verkehr Bahnanschluss: Šternberk–Lichkov Struktur Status: Stadt Ortsteile: 9 Verwaltung Bürgermeister: Jarmila Kaprálová (Stand: 2006) Adresse: Masarykovo nám. 1
783 91 Uničov 1Gemeindenummer: 505587 Website: www.unicov.cz Uničov (deutsch Mährisch-Neustadt) ist eine Stadt mit 12.385 Einwohnern (1. Januar 2004) in Tschechien. Sie liegt 22 km nordwestlich von Olomouc an der Oskava, in die einen Kilometer oberhalb der Stadt die Oslava einmündet. Die Stadt befindet sich in 248 m ü. M. und gehört dem Okres Olomouc an.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Uničov entstand im frühen 13. Jahrhundert.[2] Sie ist das älteste mit Stadtrechten ausgezeichnete Gemeinwesen in Mähren. Mährisch-Neustadt wurde nach 10-jährigem planmäßigen Aufbau im Jahre 1223 das Magdeburger Recht verliehen. Als königliche Stadt unterstand sie direkt dem böhmischen König.
Nach dem Tartarensturm von 1241 besiedelte der Bischof von Olmütz Bruno von Schauenburg als Vertrauter des böhmischen Königs [Wenzel I. weite Teile Nordmährens mit Bau- und Handwerkern seiner norddeutschen Heimat, so auch Mährisch-Neustadt und dessen Umgebung. Zu dieser Zeit wurden hier deutsche Dörfer gegründet. Nachdem der tschechische Reformator Jan Hus im Jahre 1415 als Ketzer verbrannt worden war und sich seine empörten, meist tschechischen Anhänger gegen König Wenzel II. und die katholische Kirche auflehnten, entbrannte ein blutiger Bürgerkrieg. So stand schließlich auch ein hussitisches Heer am Tag vor Mariä Himmelfahrt im Jahre 1424 vor der königlichen Stadt Mährisch-Neustadt und zündete die Vorstadt an. Die Bürger der Stadt flehten um göttliche Hilfe. Eine junge Frau namens Cordula gelobte, dass sie jährlich einen Wachsstock in der Länge der Stadtmauer ziehen würde, wenn die Stadt nur gerettet würde. Als die Stadt tatsächlich verschont wurde, konnten die Neustädter dies nur damit erklären, dass ihre Bitten erhört worden waren. In tiefer Dankbarkeit übertrugen sie das Gelübde der Cordula von Generation zu Generation. Dabei übernahmen angesehene Bürgersfrauen, die Wachstockfrauen, die Aufgabe des Wachsstockziehens.
Ab 1941 wurde das Fest nicht mehr gefeiert. Bis 1944 war es von der nationalsozialistischen Stadtführung aus Verkehrssicherheitsgründen verboten, 1945 sorgte die Rote Armee dafür und ab 1946 die Vertreibung der Deutschen aus Mährisch-Neustadt. Da diese vornehmlich in Mittelhessen angesiedelt wurden, feierten sie nun das Fest am Sonntag nach Mariä Himmelfahrt in Limburg in der Marienkirche der Pallottiner. Eine Nachfeier gibt es am darauffolgenden Sonntag in Naumburg. Seit dern 2000er Jahren wird das Wachsstockfest auch von der katholischen Gemeinde im Uničov gefeiert.
Stadtgliederung
Zu Uničov gehören die Ortschaften Benkov (Pinke), Brníčko (Pirnik), Dětřichov (Dittersdorf), Dolní Sukolom (Salbnuß), Horní Sukolom (Aichen), Nová Dědina (Schröffelsdorf), Renoty (Einoth) und Střelice (Strelitz).
- Benkov liegt westlich von der Stadt. Zwischen Benkov und Uničov liegen zwei Berge, der Šibeník (Galgenberg) und der Benkovský kopec (Berg von Benkov). Auf beiden befinden sich Stadtwasserwerke.
- Brníčko liegt östlich der Stadt auf dem linken Ufer der Oskava. In der Gemarkung des Dorfes liegt das Werk UNEX a. s. Dieses Werk hat in der Vergangenheit Kräne, Bagger und andere große Maschinen produziert. Durch Brníčko führt an der Straße Nr. 444 von Uničov nach Šternberk. Dort befindet sich auch eine Eisenbahnhaltestelle.
- Dětřichov liegt südlich der Stadt auf dem rechten Ufer der Oskava und derhalb der Einmündung der Lukavice. In der Nähe befindet sich ein privater Flughafen für Kleinflugzeuge.
- Dolní Sukolom liegt nordöstlich der Stadt auf dem linken Ufer der Oskava. Nahebei befindet sich das Freibad der Stadt Uničov.
- Horní Sukolom liegt nördlich von Dolní Sukolom auf dem linken Ufer der Oslava.
- Nová Dědina liegt nördlich der Stadt auf dem rechten Ufer von Oskava. In den 1980er-Jahren wurde hier ein neues Chemiewerk gebaut. Dieses Werk produzierte früher Medikamente für Tiere und stellt jetzt Tierfutter her.
- Renoty liegt südlich der Stadt und westlich von Dětřichov.
- Střelice liegt ebenfalls südlich der Stadt. Durch Střelice führt die Straße Nr. 449, die die Städte Litovel und Uničov verbindet.
Sehenswürdigkeiten
- Statue Josephs II.
Partnerstädte
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Siegmund Albich (um 1360–1427), deutscher Mediziner, Leibarzt am böhmischen Königshof und Erzbischof von Prag
- Maximilian Reising von Reisinger (1774-1848), Feldmarschalleutnant der österreich-ungarischen Armee
- Fridolin Aichner (eigentlich Irmfried Benesch, 1912–1987), deutschsprachiger Schriftsteller
- Jan Hruška (*1975), Radrennfahrer
- Karl von Portele (1856 – 1922), österreichischer Oenologe
- Jürgen Zöllner (* 1945), deutscher Politiker (SPD)
Im Ort wirkten
- Jan Březina, tschechischer Politiker, war von 1995 bis 1997 Bürgermeister
Patenschaft
1956 übernahm die Stadt Limburg a. d. Lahn die Patenschaft für die aus ihrer Heimat vertriebenen Mährisch Neustädter Deutschen. Seit 1948 wird in Limburg das alljährliche Wachsstockfest gefeiert.
Weblinks
Commons: Uničov – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- Offizielle Homepage der Stadtverwaltung ( tschechisch )
- Offizielle Homepage der Stadtverwaltung ( deutsch )
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
- ↑ Matthias Raschendorfer: Wachsstockfest in Naumburg. Abgerufen am 21. August 2011
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