- Uranylacetat
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Strukturformel Allgemeines Name Uranylacetat Andere Namen - Uranylacetat-Dihydrat
- Bisacetodioxiuran(-Dihydrat)
Summenformel C4H6O6U CAS-Nummer - 541-09-3
- 6159-44-0 (Dihydrat)
PubChem 114927 Kurzbeschreibung gelbe rhombische Prismen (Dihydrat)[1]
Eigenschaften Molare Masse Aggregatzustand fest
Dichte 2,89 g·cm−3[1]
Schmelzpunkt Siedepunkt 275 °C (thermische Zersetzung)[1]
Löslichkeit mäßig in Wasser (76,94 g·l−1)[2]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3] Gefahr
H- und P-Sätze H: 330-300-373-411 EUH: keine EUH-Sätze P: ? EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3] Sehr giftig Umwelt-
gefährlich(T+) (N) R- und S-Sätze R: 26/28-33-51/53 S: (1/2)-20/21-45-61 Radioaktivität
RadioaktivSoweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Uranylacetat (UO2(CH3COO)2·2 H2O) ist ein gelber, kristalliner Feststoff, bestehend aus rhombischen Kristallen mit leicht essigsaurem Geruch. Bei Temperaturen über 110 °C tritt der Verlust des Kristallwassers ein; wird der Stoff über 275 °C erhitzt, zersetzt er sich thermisch zu Urantrioxid (UO3).
Inhaltsverzeichnis
Verwendung
Uranylacetat findet Verwendung zur Negativkontrastierung in Elektronenmikroskopen. Tatsächlich ist es für die meisten Abläufe in der Elektronenmikroskopie der Biologie notwendig. Uranylacetatlösungen zeigen Lichtempfindlichkeit und zersetzen sich vor allem unter UV-Strahlung. Ein- und zweiprozentige Uranylacetatlösungen dienen als Indikator und zur Titration in stärkeren Konzentrationen in der analytischen Chemie. In Gegenwart von Magnesiumacetat bildet Uranylacetat Kristalle von Natriummagnesiumuranylacetat, das im Gegensatz zu anderen Natriumsalzen relativ wenig löslich ist und anhand seiner Kristallform mikroskopisch identifiziert werden kann[4].
Sicherheitshinweise
Kommerzielle Uranylacetatpräparate werden aus abgereichertem Uran hergestellt und besitzen eine Radioaktivität von 0,37 bis 0,51 µCi/g.[2] Diese geringe Strahlungsintensität ist zu schwach, um gefährlich zu sein, solange das Material nicht inkorporiert wird.
Uranverbindungen sind unabhängig von ihrer Radioaktivität stark giftig. Auf den menschlichen Körper wirkt es nach der Einnahme (oral, als Staub über die Atemwege oder bei Wundkontakt) sehr giftig. Es sind Risiken für den gesamten Organismus durch eine Langzeitexposition nicht auszuschließen. So können sich Erbgutschäden und Krebs entwickeln.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Eintrag zu Uranylacetat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 27. Juni 2008 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b http://www.laddresearch.com/wsmsds/23620.htm
- ↑ a b Nicht explizit in RL 67/548/EWG, Anh. I gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Uranverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 25. April 2011 (JavaScript erforderlich)
- ↑ http://www.chemikalienlexikon.de/cheminfo/2479-lex.htm
Literatur
- Ingmar Grenthe, Janusz Drożdżynński, Takeo Fujino, Edgar C. Buck, Thomas E. Albrecht-Schmitt, Stephen F. Wolf: Uranium, in: Lester R. Morss, Norman M. Edelstein, Jean Fuger (Hrsg.): The Chemistry of the Actinide and Transactinide Elements, Springer, Dordrecht 2006; ISBN 1-4020-3555-1, S. 253–698; doi:10.1007/1-4020-3598-5_5.
Weblinks
Kategorien:- Giftiger Stoff
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- Uranylverbindung
- Acetat
- Nachweisreagenz
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