Ute Bock

Ute Bock
Ute Bock (2011)

Ute Bock (* 1942 in Linz) ist eine österreichische Erzieherin und wurde bekannt durch ihren Einsatz für Asylwerber. In Wien gab es die Aktion "Bock auf Bier", bei der ein geringer Prozentsatz des (dafür erhöhten) Bierpreises zweckgebunden an Frau Bock ging – die damit Asylwerbern ein Heim gab.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Nach der Matura arbeitete sie ein Jahr in der Privatwirtschaft, bevor sie sich entschloss, Erzieherin zu werden. 1969 erhielt sie Beschäftigung im Gesellenheim Zohmanngasse im 10. Wiener Gemeindebezirk, wo sie schließlich 1976 zur Leiterin ernannt wurde. Anfang der 1990er Jahre schickte das Jugendamt vermehrt ausländische Jugendliche in Ute Bocks Einrichtung, dies waren gehäuft auch Klienten, die von anderen Einrichtungen bereits abgewiesen wurden. Zu dieser Zeit begann Ute Bock sich mit den Schicksalen dieser Menschen zu beschäftigen und begann sich für Asylwerber zu engangieren.

Bei einer Razzia 1999 im Heim wurden im Rahmen der umstrittenen Operation Spring etwa 30 afrikanische Jugendliche wegen Drogenhandels festgenommen und Ute Bock wurde wegen Bandenbildung und Drogenhandels angezeigt und zeitweise vom Dienst suspendiert. Später wurde die Anklage fallengelassen, allerdings wurde ihr verboten, weitere afrikanische Asylwerber in der Zohmanngasse unterzubringen.

Sie organisierte nun private Wohngemeinschaften, die sie selbst finanzierte und betreute.

2000 ging sie in Pension und kümmert sich nun ständig um ihr Projekt. Inzwischen sind es über 350 Asylwerber, die in von Ute Bock organisierten Wohnungen Unterkunft und Verpflegung finden. Weitere 1000 obdachlose Asylwerber haben ihre Zustelladresse beim Verein Ute Bock. Außerdem hat sie für ihr Klientel juristische Beratung organisiert. Sie ist auf Spendengelder angewiesen.

Filme

Bock mit Houchang und Tom-Dariush Allahyari bei der Vorpremiere des Films Bock for President (2009)

Der österreichische Filmemacher Houchang Allahyari hat zusammen mit seinem Sohn Tom-Dariusch Allahyari Ute Bock in den Jahren 2008 und 2009 mit der Kamera bei ihrer täglichen Arbeit begleitet. Der Dokumentarfilm Bock for President wurde in einer Kooperation von Stadtkino und Viennale während der Studierendenproteste im Winter 2009 im besetzten Audimax der Universität Wien als Vorpremiere erstmals am 31. Oktober gezeigt. Die offizielle Premiere fand am 1. November im Rahmen der Viennale im Künstlerhaus-Kino statt, Kinostart in Österreich war am 15. Jänner 2010.

2010 widmete Houchang Allahyari sich erneut mit einem Filmprojekt dem Leben Ute Bocks. In dem Spielfilm Die verrückte Welt der Ute Bock wirken unter anderem Josef Hader, Karl Markovics, Viktor Gernot, Andreas Vitasek, Julia Stemberger, Dolores Schmidinger, Peter Kern und Alexander Pschill mit. Gezeigt werden die Arbeit Bocks, die auch als sie selbst darin zu sehen ist, und die Geschichten von Menschen mit denen sie dabei zusammentrifft, von den Flüchtlingen, die sich selbst spielen, bis zu den Polizisten. Der Start in den österreichischen Kinos hat im November 2010 stattgefunden.[1]

Auszeichnungen

Für ihr soziales Engagement wurde Bock bereits mehrfach ausgezeichnet:

Publikationen

  • mit Cornelia Krebs (Hrsg.): Ute Bock. Die Geschichte einer Flüchtlingshelferin. Molden Verlag, Wien 2010, ISBN 978-3-85485-268-1.

Einzelnachweise

  1. tele.at: Neuer Film mit Ute Bock: Drehbeginn (abgerufen am 18. September 2010)
  2. SOS Mitmensch: Der Ute Bock Preis für Zivilcourage
  3. 1. Weltmenschpreis 2007

Weblinks

 Commons: Ute Bock – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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