Uwe Dag Berlin

Uwe Dag Berlin

Uwe Dag Berlin (* 1958 in Gardelegen), deutscher Schauspieler und Regisseur, Sohn von Adolf und Inge Berlin (geb. Brandenburg). Der Liebe seiner Mutter für Trygve Gulbranssens Roman Das Erbe von Björndal verdankt er seinen in Deutschland seltenen, zweiten Vornamen „Dag“.

Leben

Uwe Dag Berlin ist neben seinen Theaterarbeiten auch aus Kino- und TV-Auftritten bekannt. Berlin gründete Anfang der 1980er Jahre zusammen mit Leander Haußmann das „Berliner Bohème Theater“ (BBT). Ähnlich wie Spielleute zogen sie durch Teile der DDR und spielten auf öffentlichen Plätzen. 1982 begann Uwe Dag Berlin sein Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin, das er 1986 abschloss.

Es folgten Engagements als Schauspieler, Regisseur und Spielleiter am Schauspielhaus Gera, am Landestheater Parchim, an den Kammerspielen Magdeburg. Nach Gastrollen in Inszenierungen von Friedo Solter, Katja Paryla und Frank Castorf wurde Uwe Dag Berlin 1990 festes Ensemble- Mitglied am Deutschen Theater Berlin. Fünf Jahre arbeitete er dort als Schauspieler bevor ihn ein Engagement als Regisseur und Schauspieler an das Schauspielhaus Bochum brachte. Auf der Bühne spielte er Rollen in Amadeus (Salieri), Clavigo (Carlos), Othello (Othello), Dantons Tod (St. Just), Blick zurück im Zorn (Jimmy) und andere. Für den Othello wurde er als deutscher Nachwuchsschauspieler nominiert. Seit 2010 spielt Uwe Dag Berlin in Castorfs Inszenierung Die Soldaten in der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Auch ins Haußmanns "Rosmersholm" an der Volksbühne hat er zwei prägnante Auftritte.

Berlins Regiedebut am Theater war 1989 Kap der Unruhe von Alfred Matusche am Landestheater Parchim. Neben Dimiter Gotscheff und Jürgen Kruse war Uwe Dag Berlin von 1995 bis 2000 während der Intendanz von Haußmann als Regisseur am Schauspielhaus Bochum engagiert. Dort inszenierte er in Co-Regie mit Leander Haußmann die Uraufführung Germania III von Heiner Müller, Shakespeares Viel Lärm um Nichts und Maß für Maß sowie Brechts Dreigroschenoper. In Eigenregie inszenierte er in Bochum Sarah Kanes Zerbombt, die eindrückliche Uraufführung Der Vater von Sobol, Vatermord von Bronnen, Goethes Stella und vieles mehr.

Von 2000 bis 2006 arbeitete er als freier Regisseur und Schauspieler. So inszenierte er seither mehr als 35 Inszenierungen beispielsweise in Aachen, Chemnitz, Kassel und Lübeck, unter anderem Stücke von Ravenhill, Goldoni, Hauptmann, Miller, Schnitzler, Hasenclever, Schnitzler, Spycher, Cooney, Büchner, Goethe, Wisnewsky, Sobol und das Musical Pinkelstadt und spielte als Gast am Berliner Ensemble. Von 2006 bis 2009 war Uwe Dag Berlin Schauspieldirektor der „Theater & Philharmonie Thüringen“ (Bühnen der Stadt Gera, Landestheater Altenburg). Er inszenierte dort unter anderem Gefährliche Liebschaften, Die Leiden des jungen Werther, Schillers Die Räuber, Shakespeares Macbeth, Die weiße Rose im Altenburger Landratsamt und vieles mehr.

Uwe Dag Berlin gab sein Debüt als Filmschauspieler 1987 in der Rolle des Alexander Sulkowski im populären DDR-Fernsehmehrteiler Sachsens Glanz und Preußens Gloria. Es folgten zahlreiche weitere Spielfilme. In Sonnenallee (1999), Herr Lehmann (2003), NVA (2005) und Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken (2007) arbeitete er mit Regisseur Leander Haußmann zusammen. Zudem tritt Berlin unregelmäßig in Fernsehserien auf.

Uwe Dag Berlin lebt als freier Regisseur und Schauspieler an der Nordseeküste und in Berlin.

Filmografie

Weblinks


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