Uwe Scheuch

Uwe Scheuch
Sternhof (2007), der Heimathof von Uwe, Kurt und Robert Scheuch

Uwe Scheuch (* 15. Juni 1969 in Villach) ist österreichischer Politiker (FPK, davor BZÖ und FPÖ). Als Landeshauptmannstellvertreter ist er Mitglied der Kärntner Landesregierung und Parteiobmann der Freiheitlichen in Kärnten.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Uwe Scheuch besuchte von 1975 bis 1979 die Volksschule in Mühldorf und von 1979 bis 1989 das Bundesrealgymnasium in Spittal an der Drau. Nach der Matura studierte Scheuch von 1989 bis 1996 an der Universität für Bodenkultur Wien und schloss sein Studium mit der Diplom-Arbeit zum Thema Der Bauernwald in Oberkärnten und dem akademischen Grad Dipl.-Ing. ab.[1] Im Anschluss leistete Scheuch 1997 den Präsenzdienst ab.

Scheuch ist seit 1990 Land- und Forstwirt am eigenen Hof und war von 1997 bis 2000 Geschäftsführer eines landwirtschaftlichen Unternehmens in Ungarn. Er ist seit 1998 selbständiger Geschäftsführer der Mühldorfer Sand- und Kieswerke GmbH und leitet seit 2001 ein technisches Büro für Forstwirtschaft. Großes Aufsehen erregten Berichte in österreichischen Medien, dass nach 2000 von den ungarischen Behörden ein Haftbefehl wegen des Verdachts auf Versicherungsbetrugs infolge Autoschiebereien gegen Uwe Scheuch erlassen wurde.[2][3] Grund waren Anschuldigungen seines damaligen Untergebenen József Tibor Liska, der wegen dieser Autoschiebereien in Ungarn verurteilt wurde. In Österreich ermittelte nach Bekanntwerden der Vorwürfe 2005 die Staatsanwaltschaft gegen Uwe Scheuch und stellte im 29. Mai 2006 das Verfahren ein.[4] [5] Weiters war in diesem Zusammenhang ein zivilrechtliches Verfahren zwecks Klärung versicherungstechnischer Fragen anhängig. Dieses endete mit einem Vergleich.

Politische Karriere

Uwe Scheuch war ab 2001 Landesparteiobmann-Stellvertreter der FPÖ Kärnten und ab 2002 Mitglied der Bundesparteileitung. Er wirkte von 2001 bis 2006 als Vizepräsident der Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Kärnten und war ab 2001 Landesobmann-Stellvertreter der Freiheitlichen Bauern in Kärnten. Zudem war er ab 2002 Mitglied des Vorstandes des Bundesagrarausschusses der Freiheitlichen Bauernschaft und vom 14. Dezember 2003 bis 15. Mai 2005 Bundesobmann der Freiheitlichen Bauernschaft.

Scheuch war vom 20. Dezember 2002 bis 8. November 2006 Abgeordneter zum Nationalrat, wobei er sich nach der Spaltung der FPÖ dem BZÖ anschloss. Er war vom 9. November 2006 bis 23. Oktober 2008 Bündnissprecher des BZÖ und gehört seit dem 9. November 2006 der Kärntner Landesregierung an. Er war bis 23. Oktober Landesrat für Wirtschaft, Bildung, Arbeitsmarkt, Wohnbauförderung, Naturschutz und Nationalparks und stieg nach dem Tod Jörg Haiders zum 1. Landeshauptmann-Stellvertreter auf. Zudem wurde er am 15. November 2008 zum Landesparteiobmann des Kärntner BZÖ gewählt.

Am 16. Dezember 2009 spaltete sich das Kärntner BZÖ vom Bundes-BZÖ ab, und strebt als FPK eine enge Kooperation mit der FPÖ an. Beide Parteien bleiben weiter eigenständig mit eigenen Gremien.[6] Scheuch ist Parteiobmann der neu geschaffenen Partei.[7]

Erstinstanzliche Verurteilung wegen Amtsmissbrauch

Seit Jänner 2010 ermittelte die Korruptionsstaatsanwaltschaft gegen Scheuch, der im Verdacht steht mehreren russischen Personen als Gegenleistung für Parteispenden (Part-of-the-Game-Affäre) und Investitionen die österreichische Staatsbürgerschaft in Aussicht gestellt und aktiv auf deren Verleihung hingewirkt zu haben.[8] Das Justizministerium genehmigte daraufhin eine Anklage wegen Vorteilsannahme.[9][10] Am 2. August 2011 wurde Scheuch zu 18 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt, davon sechs Monate unbedingt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.[11][12]

Familie

Scheuch lebt in Mühldorf, ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter. Sein Großvater ist Robert Scheuch, Mitbegründer der Freiheitlichen Partei sowie ehemaliges, aktives Mitglied der NSDAP. [13] Sein Bruder Kurt Scheuch ist ebenfalls Politiker.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://diepresse.com/home/kultur/medien/mediator/529257/index.do
  2. http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20050702_OTS0004&woher=
  3. http://www.vienna.at/engine.aspx/page/vienna-article-detail-page/cn/vienna-news-omark-20050710-092223/dc/om:vienna:wien-aktuell
  4. Parlamentarische Anfrage des Abgeordneten Hannes Jarolim vom 20. Januar 2010 (4254/J)
  5. Beantwortung der parlamentarischen Anfrage durch Justizministerin Claudia Bandion-Ortner vom 19. März 2010 (4235/AB)
  6. http://www.fpoe.at/news/detail/news/kooperation-zwischen-fpoe-und/
  7. http://derstandard.at/1259282055418/FPOe-und-Kaerntner-BZOe-fusionieren 16. Dezember 2009: FPÖ & Kärntner BZÖ fusionieren
  8. http://kurier.at/nachrichten/1971081.php
  9. ORF: "Part of the game": Scheuch muss vor Gericht, 25. Februar 2011
  10. Kurier: "Russen-Affäre": Uwe Scheuch wird angeklagt, 25. Februar 2011
  11. Kleine Zeitung: Scheuch wurde schuldig gesprochen, 2. August 2011
  12. ORF: Sechs Monate unbedingte Haft für Scheuch, 2. August 2011
  13. Die Presse Der Putsch der Herrenbauern, 18. Dezember 2009

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Scheuch — ist der Name von Barbara Scheuch Vötterle (* 1947), deutsche Musikverlegerin Erwin Scheuch (1928–2003), deutscher Soziologe Heidemarie Scheuch Paschkewitz (* 1959), hessische Politikerin (Die Linke) Heinrich Scheuch (1864–1946), preußischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Scheuch — Sternhof (2007), der Heimathof von Kurt Scheuch, Uwe Scheuch und Robert Scheuch Kurt Scheuch (* 1. Dezember 1967 in Villach) ist ein österreichischer Land und Forstwirt sowie Politiker (FPK, davor BZÖ und FPÖ). Scheuch war Abge …   Deutsch Wikipedia

  • Robert Scheuch — Sternhof (2007), der Heimathof von Uwe, Kurt und Robert Scheuch Robert Scheuch (* 13. August 1896 in Oberbozen; † 27. Februar 1974 in Klagenfurt) war österreichischer Politiker (VdU/FPÖ) und …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Sche — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Part-of-the-Game-Affäre — Als Part of the Game Affäre werden die Verwicklungen des Kärntner Vizelandeshauptmannes Uwe Scheuch in eine Staatsbürgerschaftsvergabe genannt. Ihm wird vorgeworfen, für eine Spende einem russischen Investor die österreichische Staatsbürgerschaft …   Deutsch Wikipedia

  • Bündnis Zukunft Österreich — Bündnis Zukunft Österreich …   Deutsch Wikipedia

  • BZOE — Bündnis Zukunft Österreich Parteivorsitzender …   Deutsch Wikipedia

  • BZÖ — Bündnis Zukunft Österreich Parteivorsitzender …   Deutsch Wikipedia

  • Bündnis für die Zukunft Österreichs — Bündnis Zukunft Österreich Parteivorsitzender …   Deutsch Wikipedia

  • Die Freiheitlichen-BZÖ — Bündnis Zukunft Österreich Parteivorsitzender …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”