- Uwe Steimle
-
Uwe Steimle (* 20. Juni 1963 in Dresden) ist ein deutscher Kabarettist und Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Uwe Steimle betrieb in seiner Jugend Leistungssport (Bestleistung über 100 m: 11,2 s). Nach der Schule lernte er zunächst Industrieschmied im Edelstahlwerk Freital. Danach studierte er an der Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig und wurde 1989 Mitglied des Dresdner Kabaretts Herkuleskeule. Von 1991 bis 1994 war er Mitglied des Staatsschauspiels Dresden.
Uwe Steimle ist als Kabarettist sächsischer Mundart bekannt. Mit dem Leipziger Tom Pauls schuf er die Figuren Günther Zieschong (von ihm selbst nach realem bzw. nominellem Vorbild verkörpert) und Ilse Bähnert (Pauls). Steimle und Pauls traten mit diesen Figuren im Programm Ostalgie auf, das für regionale Programme des MDR produziert wurde. Das Wort Ostalgie wird ihm als Wortschöpfung nachgesagt. Später entschieden sich beide Künstler, getrennte Wege zu gehen. So entstand Steimles erstes Soloprojekt Günther allein zuhaus, in dem er Zieschong allein auftreten ließ. Nach Uns fracht ja keener ließ Steimle in seinem Programm Mich fracht ja Eener beide Figuren mit neuen Texten nochmals lebendig werden. Steimle ist auch als Stimmenimitator Erich Honeckers bekannt, sein „Honni“ ist nach wie vor obligatorische Zugabe bei seinen Auftritten.
Von 1993 bis 2009 ermittelte er als Hauptkommissar Jens Hinrichs in insgesamt 31 Folgen der Fernsehserie Polizeiruf 110, und wurde dort zunächst von Kurt Böwe als Kurt Groth, gefolgt von Jürgen Schmidt als Holm Diekmann, Henry Hübchen als Tobias Törner und schließlich Felix Eitner als Markus Tellheim unterstützt. Am 1. November 2008 wurde bekannt, dass der NDR den Polizeiruf nach Rostock verlegen will, wo seit 2010 Anneke Kim Sarnau und Charly Hübner als Ermittler tätig sind. Der letzte Polizeiruf 110 mit Steimle und Eitner, Die armen Kinder von Schwerin, wurde am 28. Juni 2009 ausgestrahlt.[1] Steimle protestierte gegen diese Entscheidung des NDR und vermutete seine Aufmüpfigkeit und politische Gründe als ausschlaggebend.[2] In Edgar Reitz' Heimat 3 – Chronik einer Zeitenwende war Steimle außerdem 2004 in der Rolle des Gunnar Brehme zu sehen.
2006 veröffentlichte er das Hörbuch Der Zauberer von Ost über das Grüne Gewölbe in Dresden. Es ist der erste Titel der gleichnamigen Reihe, in der 2007 das Hörbuch über die Geschichte des Dresdner Christstollens Hören Sie es riechen? und 2008 Hans Christian Andersens Bericht einer Reise in die Sächsische Schweiz, letzteres gelesen von Walter Niklaus, erschienen sind.
Am 23. Mai 2009 nahm Uwe Steimle an der Wahl des Bundespräsidenten teil. Er wurde durch Die Linke als Mitglied der Bundesversammlung benannt.[3]
Uwe Steimle lebt in Dresden und hat zwei Kinder.
Auszeichnungen
- 1999: Cabinet-Preis bei der Leipziger Lachmesse
- 2000: Mindener Stichling – Solopreis
- 2003: Salzburger Stier
- 2005: Adolf-Grimme-Preis im Wettbewerb Spezial
- 2009: Ehrenmitgliedschaft im Verein Deutsche Sprache
Literatur
- Uwe Steimle: Uns fragt ja keener – Ostalgie. Eulenspiegel-Verlag, Berlin 1997. ISBN 3-359-00943-6
- Uwe Steimle und Hans-Dieter Schütt (Hrsg.): Mich fragt ja eener … und zwar Hans-Dieter Schütt. Eulenspiegel-Verlag, Berlin 2001. ISBN 3-359-01414-6
Einzelnachweise
- ↑ Zur Geschichte des Polizeiruf 110
- ↑ FAZ: Ein letzter „Polizeiruf“
- ↑ Die Linke Fraktion im Sächsischen Landtag: 099/2009: Uwe Steimle bei Bundespräsidenten-Wahl dabei. Abgerufen am 22. März 2009.
Weblinks
- Literatur von und über Uwe Steimle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Uwe Steimle in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Website von Uwe Steimle
- Ausführliches Interview mit Uwe Steimle auf Globe-M
Kategorien:- Kabarettist (Deutschland)
- Schauspieler
- Künstler (Dresden)
- Deutscher
- Geboren 1963
- Mann
Wikimedia Foundation.