- Valentin von Terni
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Valentin von Terni ist ein Heiliger und Märtyrer der römisch-katholischen Kirche. Im 3. Jahrhundert nach Christus war er Bischof von Interamna (heute: Terni).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Die Überlieferung unterscheidet und vermischt zugleich zwischen einem Valentin von Terni und einem Valentin von Rom. Womöglich handelt es sich aber auch um ein und dieselbe Person. Valentin von Rom soll als einfacher Priester Liebespaare trotz des Verbots durch Kaiser Claudius II. nach christlichem Ritus getraut haben und dafür am 14. Februar 269 hingerichtet worden sein. Zudem habe Valentin den frisch verheirateten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt. Die Ehen, die von ihm geschlossen wurden, haben der Überlieferung nach unter einem guten Stern gestanden. Bischof Valentin von Terni soll in Rom durch eine Krankenheilung viele Leute für den christlichen Glauben gewonnen haben. Dies brachte ihm eine Anklage vor Gericht und um das Jahr 268 den Märtyrertod durch Enthauptung.
Eine religionsgeschichtliche Herleitung des Valentinstags aus der paganen Antike liegt nahe (Ekkart Sauser im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon, s.u.): „Der Brauch, sich am Valentinstag Blumen zu schenken, geht sehr weit zurück: Im antiken Rom gedachte man am 14. Februar der Göttin Juno, der Schützerin von Ehe und Familie. Den Frauen wurden an diesem Tag Blumen geschenkt. – Ein direkter Bezug des Blumenschenkens zu Valentin von Terni konnte jedoch bis heute nicht aufgedeckt werden.“
Bedeutung
Valentin von Terni wird heutzutage als Patron der Liebenden verehrt. Früher wurde er bei Krankheiten, wie etwa der Epilepsie, um Hilfe gebeten. Bei diesem Patronat wurden Valentin von Terni und Valentin von Rätien gleichermaßen angerufen. Mit der Verehrung durch die Hilfesuchenden wurden beide Gestalten im Lauf der Zeit immer mehr vermischt. Die Darstellungen Valentins von Terni auf Votivbildern und Altarbildern der bekannteren Wallfahrten, wie etwa Marzoll bei Bad Reichenhall oder Diepoltskirchen bei Eggenfelden unterscheiden sich nicht von den Abbildungen des Valentin von Rätien, welcher als Bischof mit einem kranken Kind zu seinen Füßen dargestellt wird. Valentin von Terni wird eigentlich als Bischof mit einem Schwert (Martyrium: Enthauptung) und einem Hahn (Symbol für Opferung seines Lebens) dargestellt. Sein Gedenktag ist der 14. Februar.
Mehrere Orte in Europa behaupten Gebeine als Valentinsreliquien zu verwahren, wobei unklar ist, ob es sich dabei tatsächlich um Valentin von Terni handelt. Einige dieser Orte sind:
- Die Kirche Santa Maria in Cosmedin in Rom, Italien
- Die Liebfrauenkirche in Worms, Deutschland
- Die Pfarrkirche St. Valentinus in Kiedrich im Rheingau, Deutschland (Rippenteile 1454 aus Worms)
- Die Stadtpfarrkirche St. Michael in Krumbach (Schwaben), Deutschland
- Das Karmeliterkloster in Dublin, Irland
- Die Pfarrei John-Duns-Scotus im schottischen Glasgow, Großbritannien
- Der Dom in Breslau, Polen
- Der Stephansdom, Wien
- Der Dom Christus Salvator in Fulda (Oberschenkelknochen)
Patronate
Der Heilige ist Schutzpatron der Jugendlichen, Reisenden und Imker. Er wird bei Wahnsinn, Epilepsie und Pest angerufen. Zudem soll er zur Bewahrung der jungfräulichen Unschuld und zu einer guten Verlobung und Heirat verhelfen.
Gedenktag
Sein katholischer Gedenktag ist der 14. Februar.
Bauernregel
Die dem Namenstag entsprechende Bauernregel lautet:
- Ist’s am Valentin noch weiß, blüht zu Ostern schon das Reis.
- Am Tag von Sankt Valentin, gehen Eis und Schnee dahin.
Siehe auch
Literatur
- Ekkart Sauser: Valentin von Terni. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 12, Herzberg 1997, ISBN 3-88309-068-9, Sp. 1051–1055.
- Jos. A. Massard: Vogelhochzeit, Schweineköpfe, Fallsucht und rote Rosen. Valentinstag in Luxemburg einst und jetzt. In: Lëtzebuerger Journal 60. Jahrgang, Nr. 31, 14. Februar 2007, S. 22–23.
Weblinks
Commons: Valentin von Terni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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