- Terni
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Terni Staat: Italien Region: Umbrien Provinz: Terni (TR) Koordinaten: 42° 34′ N, 12° 39′ O42.56666666666712.65130Koordinaten: 42° 34′ 0″ N, 12° 39′ 0″ O Höhe: 130 m s.l.m. Fläche: 211 km² Einwohner: 113.324 (31. Dez. 2010)[1] Bevölkerungsdichte: 537 Einw./km² Postleitzahl: 05100 Vorwahl: 0744 ISTAT-Nummer: 055032 Demonym: Ternani Schutzpatron: San Valentino (14. Februar) Website: Gemeinde Terni Terni (lateinisch Interamna Nahars) ist eine Stadt im Süden der mittelitalienischen Region Umbrien. Terni ist Hauptstadt der Provinz Terni.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Terni liegt 130 m s.l.m. in einer Ebene am Fluss Nera, 100 km nordöstlich von Rom, 40 km nordwestlich von Rieti und 30 km südlich von Spoleto. Die Stadt hat 113.324 Einwohner (Stand 31. Dezember 2010) und eine Fläche von 211 km², was eine Bevölkerungsdichte von 518 Einwohnern pro km² ergibt.
Die Stadt liegt an der Bahnstrecke von Rom nach Ancona, mit Abzweigungen Richtung L’Aquila und Rieti. Die Staatsstraße 3 (Flaminia) führt durch die Stadt. An die Autobahn A1 (Mailand-Neapel) ist Terni über die Schnellstraße SS 675 (Umbro-Laziale) angebunden.
Zu den Ortsteilen gehören Acquapalombo, Appecano, Battiferro, Cecalocco, Cesi, Collegiacone, Colle Sant’Angelo, Collescipoli, Collestatte, Giuncano, La Castagna, Marmore, Miranda, Papigno, Piediluco, Poggio Lavarino, Polenaco, Porzano, Pracchia, Rocca San Zenone, San Carlo, San Liberatore, Titurano und Torreorsina.
Die Nachbargemeinden sind Acquasparta, Arrone, Colli sul Velino (RI), Labro (RI), Montecastrilli, Montefranco, Narni, Rieti (RI), San Gemini, Spoleto (PG) und Stroncone.
Geschichte
Die Stadt wurde vermutlich im 7. Jahrhundert v. Chr. von den Umbrern gegründet. Zur Römerzeit war Interamna als wichtige Station an der Via Flaminia bedeutsam, das nahegelegene Carsulae (heutiges Gemeindegebiet von San Gemini) war für seine Mineralquellen bekannt.
Auch die nahegelegene Cascata delle Marmore, mit 165 m Fallhöhe einer der höchsten Wasserfälle Europas, stammt aus der Römerzeit: Sie entstand im Jahr 271 v. Chr. unter dem römischen Konsul Manius Curius Dentatus, der den Fluss Velino durch einen Kanal umleiten ließ, um ein Sumpfgebiet trockenzulegen. Der Kanal wurde insbesondere im Spätmittelalter mehrfach modifiziert und wird seit den 1950er-Jahren zur Stromgewinnung im Wasserkraftwerk Galleto verwendet.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Terni zum zentralen Industriestandort Umbriens und erlebte besonders durch seine Stahlwerke einen bedeutenden Wirtschaftsaufschwung. Wegen der zahlreichen Stahlwerke und der damit verbundenen strategischen Bedeutung für die Rüstungsindustrie wurde die Stadt im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe stark zerstört.
In der Nachkriegszeit erlebte die örtliche Schwerindustrie einen massiven Niedergang, und zahlreiche Fabriken wurden geschlossen. Terni ist zwar weiterhin traditionell die wichtigste Industriestadt Umbriens, hat aber besonders in den letzten zwei Jahrzehnten eine erhebliche wirtschaftliche und städtebauliche Transformation erlebt. So wurden etwa auf dem ehemaligen Areal der SIRI (Società Italiana Ricerche Industriali) ein neues Wohngebiet und ein archäologisches Museum errichtet.
Bedeutende Söhne und Töchter der Stadt
Als berühmteste Ternaner (italienisch ternani) werden immer wieder der römische Kaiser Tacitus und der heilige Valentin genannt, wobei es sich aber in beiden Fällen nicht um historisch gesicherte Fakten handelt. Der heilige Valentin, dessen Fest am 14. Februar begangen wird, ist zugleich der Schutzpatron der Stadt.
Weitere berühmte Söhne und Töchter der Stadt sind:
- Francesco Angeloni (1587–1652), Literat und Altertumsforscher
- Anastasio De Filiis (1577–1608), Astronom
- Giulio Briccialdi (1818–1881), Komponist
- Virgilio Alterocca (1853–1910), Unternehmer
- Orneore Metelli (1872–1938), Maler
- Cesare Bazzani (1873–1939), Architekt
- Mario Umberto Borzacchini (1898–1933), Autorennfahrer
- Alessandro Casagrande (1922–1964), Komponist
- Libero Liberati (1926–1962), Motorradrennfahrer
- Rolando Mosca Moschini (* 1939), General
- Paolo Pileri (1944–2007), Motorradrennfahrer
- Lucilla Galeazzi (* 1950), Sängerin
- Roberto Chiappa (* 1973), Bahnrad-Weltmeister
- Paolo Tagliavento (* 1972), FIFA-Schiedsrichter
Kultur
Sehenswürdigkeiten
An Sehenswürdigkeiten zu nennen sind ein römisches Amphitheater, das auch heute noch für Konzerte und Theateraufführungen verwendet wird, ein restauriertes Stadttor aus römischer Zeit, der barocke Dom Santa Maria Assunta aus dem 17. Jahrhundert, die Kirche San Francesco, die romanische Kirche San Salvatore aus dem 11. Jahrhundert und die Basilika San Valentino im Süden der Stadt, die den Sarg des heiligen Valentin beherbergt. Die städtische Pinakothek (Pinacoteca Comunale Orneore Metelli) enthält einige bedeutende Werke Alter Meister und moderner Künstler
In der Umgebung sehenswert sind insbesondere die bereits erwähnte Cascata delle Marmore und die Ausgrabungen von Carsulae, aber auch der Lago di Piediluco, ein malerischer, in die Gebirgslandschaft eingebetteter See.
Bildung
Terni verfügt über eine Niederlassung der Universität Perugia mit sechs Fakultäten (Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Literatur und Philosophie, Medizin, Pädagogik und Politikwissenschaft).
Die Università delle tre età e della formazione continua ist spezialisiert auf berufsbegleitende Weiterbildung.
Sport
Die lokale Fußballmannschaft, Ternana Calcio, gegründet 1925, spielte einst in der ersten Liga Serie A und lange Jahre in der Serie B, der italienischen zweiten Liga.
Die erste Etappe des Giro d’Italia 1995 endete am 13. Mai in Terni mit einem Tagessieg von Mario Cipollini.
Weblinks
- AboutTerni.com (englisch)
- Terni in Rete (italienisch)
- TerniWeb.it (italienisch)
Einzelnachweise
- ↑ Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica vom 31. Dezember 2010.
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