- Valentino Braitenberg
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Valentino Braitenberg (* 18. Juni 1926 in Bozen; † 9. September 2011 in Tübingen) war ein Südtiroler Hirnforscher, Kybernetiker und Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Valentin von Braitenberg wurde als Sohn des späteren Senators Carl von Braitenberg[1] 1926 in eine Südtiroler Familie geboren, die nur einen italianisierten Vornamen ins Geburtsregister eintragen durfte. Dieser erste Widerspruch ist einer der Auslöser für die widersprechende lebenslange Denkarbeit Braitenbergs. Der Schulbesuch war auf dem italianisierten humanistischen Gymnasium Bozens, der Deutschunterricht erfolgte in der Katakombenschule. Zusätzlich hatte er eine Ausbildung als Geiger am Konservatorium in Bozen. Im Unterschied zur Mehrheit der Südtiroler optierte seine Familie als Dableiber. Im letzten Kriegsjahr kam er im deutsch-besetzten Südtirol in Folge widerständiger Äußerungen in eine Strafkompanie, die in Innsbruck Bombenblindgänger beseitigen musste.
Nach Kriegsende studierte er in Innsbruck zunächst Physik, später dann Medizin und war Bratschist im Tiroler Landesorchester. Die Promotion und Facharztausbildung für Neurologie und Psychiatrie erfolgten in Rom. Nach Forschungsjahren in Deutschland und in den USA habilitierte er in Kybernetik und Informationstheorie und wurde Professor für Kybernetik am Physikalischen Institut der Universität Neapel. Von 1968 bis zur Emeritierung 1994 war er Direktor am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen und Honorarprofessor an den Universitäten Tübingen und Freiburg. Von 1998 bis 2001 war er Präsident des Laboratorio di Scienze Cognitive der Universität Trient in Rovereto.
In der Roboterszene wurde Braitenberg durch sein Buch Vehikel [2] bekannt. Hierin beschreibt er in 14 Beispielen, wie mit Sensoren ausgestattete Fahrzeuge autark auf Umweltreize reagieren können und wie scheinbar sehr komplexes Verhalten schon durch verblüffend einfache Mechanismen bewirkt werden kann.
Braitenberg war Ehrendoktor der Universität Salzburg.
Er lebte mit seiner Frau in Tübingen, Meran und Neapel. Der Fernsehmoderator Zeno Braitenberg ist sein Sohn.
Werke
- Information – der Geist in der Natur. Mit einem Geleitwort von Niels Birbaumer. Schattauer Verlag 2011; ISBN 978-3-7945-2768-7.
- Das Bild der Welt im Kopf. Eine Naturgeschichte des Geistes. LIT Verlag 2004; ISBN 3-8258-7181-9.
- Vehikel. Experimente mit künstlichen Wesen, LIT Verlag Münster 2004; ISBN 3-8258-7160-6.
- Vehicles: Experiments in synthetic psychology. MIT Press Cambridge 1984; ISBN 978-0-262-52112-3. (englisch)
- Gescheit sein (und andere unwissenschaftliche Essays). Haffmans Zürich 1987; ISBN 3-251-00112-4.
- Ill oder Der Engel und die Philosophen. Roman. Haffmans Zürich 1999; ISBN 3-251-00424-7.
- Information Processing in the Cortex. Experiments and Theory (mit Ad Aertsen), Springer-Verlag 1992; ISBN 3-540-55391-6.
Weblinks
- Literatur von und über Valentino Braitenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage
- Kurzbio bei Schattauer
Literatur
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