Carl von Braitenberg

Carl von Braitenberg

Carl von Braitenberg (* 6. Februar 1892 in Meran; † 19. Jänner 1984 in Bozen) war ein italienischer Politiker aus Südtirol.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Braitenberg wurde als Sohn eines Arztes geboren und studierte von 1911 bis 1914 Jura an den Universitäten Wien und Innsbruck, wo er 1918 Sub auspiciis Imperatoris promovierte. Im Ersten Weltkrieg war er österreichischer Oberleutnant in Galizien und im Trentino. Nach der italienischen Annexion Südtirols und während des italienischen Faschismus arbeitete Braitenberg zunächst bei der Südtiroler Handelskammer, ehe ihn der italienische Staat im Rahmen der Italianisierung aus seiner Stellung verdrängte. 1928 wurde er Rechtskonsulent bei der Südtiroler Sparkasse, deren Präsident er schließlich von 1945-1953 wurde. In der Optionsfrage 1939 war er ein Dableiber. 1945 war er kurzzeitig Vizebürgermeister von Bozen und ging von 1948 bis 1958 als Vertreter der Region Trentino-Südtirol und Mitglied der Südtiroler Volkspartei in den italienischen Senat. Von 1958 bis 1959 war er Mitglied der Europäischen Parlamentarischen Versammlung in Straßburg. In Südtirol war er von 1959 bis 1969 Präsident des Landesfremdenverkehrsamtes Bozen.

Er veröffentlichte verschiedene Artikel zur Landeskunde und Regionalgeschichte Tirols in der Zeitschrift Schlern und sorgte für die bauliche Sicherung der Zenoburg in Meran.

Im Jahr 1961 erhielt er den Verdienstorden der Italienischen Republik (Großoffizier (Grande Ufficiale)).[1] Der Kybernetiker und Schriftsteller Valentino Braitenberg war sein Sohn.

Werke

  • 300 Jahre Schießstand in der Oberbozner „Sommerfrisch“, Bozen 1968
  • Die Schützenscheiben von Oberbozen, Stuttgart 1994
  • Unter schwarzbrauner Diktatur. Erinnerungen eines Familienvaters (1972). Arunda 27, Schlanders 1990 (postum), ISBN 978-3-7066-2291-2

Literatur

  • Unter schwarzbrauner Diktatur. In: Foppa, Brigitte: Schreiben über Bleiben oder Gehen. Die Option in der Südtiroler Literatur 1945-2000. Mit einem Vorw. von Leopold Steurer und einem Nachw. von Birgit Alber. Trient: Dipartimento di scienze filologiche e storiche 2003, S. 293–295

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Quirinale

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