Verdienstmedaille

Verdienstmedaille
Gedenkmedaille der Feuerwehr München (1912)
Silbermedaille für den 2. Sieger in einem paralympischen Wettbewerb 2004
Nancy Johnson (USA) und ihre Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Sydney (Schießen Luftgewehr 10 m)

Eine Medaille ist eine Gedenk- oder Schauprägung, die zu besonderen Gelegenheiten geprägt, als Ehrenauszeichnung vergeben oder als Schmuck- oder Kunstobjekt (dann auch Medaillon) geschaffen wird.

Inhaltsverzeichnis

Numismatische Begriffsklärung Medaille – Münze

Sie darf nicht mit einer Münze verwechselt werden, die als offizielles Zahlungsmittel geprägt und mit einem Nennwert versehen ist.

Das Wort Medaille stammt aus dem Französischen, der Begriff geht auf das mittellateinische Wort medallia für eine Kleinmünze zurück. Sie ähnelt der Plakette und wird gelegentlich mit dieser verwechselt; Plaketten zeigen in der Regel eine einseitige erhabene Darstellung, wohingegen Medaillen auf beiden Seiten Bildmotive oder Schrift aufweisen. Ursprünglich wurden sie aus Metall gegossen, seit sich Münzprägeverfahren durchgesetzt haben, finden diese bis auf vereinzelte Ausnahmen auch für Medaillen Anwendung. Medaillen können in Positiv- oder Negativprägung hergestellt werden und bei größerer Tiefe der Motive auch den Charakter einer Kleinplastik annehmen. In der Renaissance wurden Medaillen erstmals als Kunstobjekte verwendet, dabei diente das römische Schwergeld als Vorbild. Im Gegensatz zu Münzen können Medaillen nicht nur von staatlicher bzw. offizieller Seite sondern unter Beachtung einiger weniger Einschränkungen z. B. auch von Unternehmen, Vereinen oder Privatpersonen hergestellt und ausgegeben werden.

Medaillen sind vor allem verbreitet

  • als Gedenkprägungen ohne Nennwert aus Anlass eines Ereignisses, Jubiläums, zu Ehren einer Persönlichkeit o.ä.
  • als Auszeichnungen für hervorragende sportliche, wissenschaftliche, berufliche oder kulturelle Leistungen
  • und vereinzelt als Prägungen aus eingeschmolzenen Metallen spezieller Herkunft, so z. B. Stücke aus einem abgestürzten Luftschiff, einer Lokomotive oder dem Kupferdach eines Rathauses

Insbesondere im Sport ist eine Ehrung der drei besten Sportler bzw. Mannschaften durch eine Gold-, eine Silber- und eine Bronze-Medaille alternativ zur Übergabe eines Pokals bekannt. Gemäß obiger Definition handelt es sich dabei allerdings nicht selten um Plaketten, die numismatisch präzise Benennung spiegelt sich also nicht konsequent im allgemeinen Sprachgebrauch wider.

Die Tatsache, dass Medaillen manchmal nur eine Bildseite haben, hat auch zu der Redensart von der Kehrseite der Medaille geführt. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass der angesprochene Sachverhalt nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile aufweisen kann.

Bekannte Medaillen

Sportmedaillen

Medaillen werden bei vielen wichtigen sportlichen Veranstaltungen verliehen. Am bekanntesten sind die Siegermedaillen bei

In Fällen, in denen mehrere Athleten dieselbe Leistung erzielen, kann die entsprechende Medaille auch mehrfach vergeben werden. Die mehrfach vergebenen Plätze werden bei der weiteren Platzierung ausgelassen, das heißt, es gibt dann beispielsweise keinen zweiten oder dritten Platz und damit keine Silber- oder Bronzemedaillengewinner. In manchen Sportarten ist mit dem Erreichen eines Halbfinales bereits eine Bronzemedaille garantiert. Dort wird das kleine Finale zwischen den Verlierern der Halbfinale nicht ausgetragen und beide erhalten die Bronzemedaille. Dies ist beispielsweise in den Boxwettbewerben oder beim Judo der Fall.

Wissenschaftsmedaillen

Für herausragende wissenschaftliche Leistungen werden verliehen (Auswahl):

Medaillen aus dem künstlerischen Bereich

Für Leistungen auf gesellschaftlichen Gebieten werden verliehen:

Militärische Medaillen

Für militärische Leistungen, Tapferkeit, aber auch als Verwundetenabzeichen, werden oder wurden z. B. verliehen:

siehe auch:

Verdienst- und Ehrenmedaillen

Daneben verleihen auch die öffentlichen Körperschaften Auszeichnungen um besondere Verdienste in Wissenschaft, Kultur und Kunst, Wirtschaft und Landesverteidigung.

Übersichten dazu geben:

Medaillen und Abzeichen von Selbsthilfegruppen

Medaillen und Anstecknadeln zur Anerkennung und Selbstmotivation in sog. 12 Schritte Selbsthilfegruppen, wie z.B. Anonyme Alkoholiker, Al Anon, Anonymous NA - Narcotics u.Ä. Vor Allem üblich in den USA und Kanada.

Literatur

  • Leonard Forrer: Biographical dictionary of medallists: coin-, gem-, and seal-engravers, mint masters, & c., ancient and modern; with references to theirs works; B.C. 500 - A.D. 1900. London 1904-1930. (6 Bände).
    • Supplement: Biographical notices of medallists.... London 1924. (2 Bände). Reprint aller 8 Bände: London 1979-1981. ISBN 90-70296-02-0, ISBN 90-70296-03-9
    • Joan S. Martin: Index[-band]. London 1987. ISBN 0-901405-25-6

Siehe auch

Weblinks


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