Verkehrslandeplatz Hof/Plauen

Verkehrslandeplatz Hof/Plauen
Flughafen Hof-Plauen
Kenndaten
IATA-Code HOQ
ICAO-Code EDQM
Flugplatztyp Verkehrslandeplatz
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 5 km südwestlich von Hof (Saale)
Straße 10 min
Bahn -
Nahverkehr Taxi 10 min
Basisdaten
Eröffnung 1968
Betreiber Flughafen Hof-Plauen GmbH&Co KG
Fläche
Terminals 1
Passagiere 26.810 (2005)
Beschäftigte 50
Start- und Landebahn
09/27 1.480 m × 30 m Asphalt

Der Flughafen Hof-Plauen ist ein deutscher Verkehrslandeplatz im Nordosten Bayerns.

Er liegt fünf Kilometer südwestlich der Stadt Hof/Saale im Stadtteil Pirk. Der Flugplatz ist für die regionale Wirtschaft ein Standortfaktor durch die Anbindung an das Drehkreuz Flughafen Frankfurt mit wochentäglichen Linienflügen geworden.

Inhaltsverzeichnis

Flugziele

Frankfurt/Main: montags bis freitags dreimal täglich

Airlines

Contact Air im Verbund Lufthansa Regional

Fair Air, oberfränkisches Luftfahrtunternehmen mit Sitz in Bayreuth

Geschichte

  • Im Jahr 1920 nutzte der neu gegründete Verein für flugtechnische Neukonstruktionen mit seiner Ortsgruppe des Deutschen Luftsportverbands ein erhöhtes Gelände am westlichen Stadtrand der Stadt Hof, die Hohe Saas, für seine fliegerischen Aktivitäten.
  • Der Ausbau des Geländes zum Flugplatz schaffte die Voraussetzung zur Aufnahme einer Linienverbindung. Ab 1927 gab es Flüge auf der Strecke Fürth–Hof–Leipzig. Der Flugplatz wurde bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges genutzt, unter anderem auch von der Luftwaffe für Zwischenlandungen mit der Junkers Ju 52/3m.
  • Die Hohe Saas wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den US-Amerikanern zum Bau einer Radarstation benötigt.
  • Der 1950 gegründete Aero-Club Hof fand eine geeignete Fläche bei der Ortschaft Pirk, fünf Kilometer südwestlich von Hof. Nach vierjähriger Planung konnte der Flugbetrieb 1968 auf einer Asphaltbahn mit 720 m Länge aufgenommen werden. Der weitere Ausbau des Flugplatzes mit Flugsicherungstower, Betriebsgebäuden, Flugzeughallen und Bahnverlängerungen sowie der Installation von Navigationsanlagen begann. Seit 1972 werden tägliche Linienflüge nach Frankfurt am Main angeboten, von 1985 bis 1992 meist mit der Dornier Do 228 und bis heute mit modernen Turboprop-Flugzeugen der Typen Dash 8 und ATR 42.
  • Seit den 1980er-Jahren war Hof-Plauen in den Charterflugverkehr Deutschlands eingebunden. Die großen Reiseveranstalter TUI, Neckermann und Condor (Thomas Cook) hatten Hof-Plauen ganzjährig in ihren Katalogen als Abflughafen aufgeführt. In den besten Jahren waren bis zu zehn Umläufe pro Woche im Programm. Unter anderem waren Mallorca , Kreta, Rhodos, Tunesien und das spanische Festland Ziele des Charterprogramms.
  • Kurzzeitig gab es neben dem Linienflug nach Frankfurt/Main auch eine Verbindung nach München.
  • Das hauptsächlich mit der BAe 146 angebotene Feriencharterprogramm zu den Urlaubsgebieten am Mittelmeer musste trotz guter Passagierzahlen 2002 eingestellt werden, da die bestehende Landebahn mit 1480 Meter Länge für die üblicherweise im Charterflugverkehr eingesetzten Flugzeugmuster, etwa die B-737, zu kurz ist.
  • Der Flugplatz war bis 1998 ein Regiebetrieb unter der Leitung des Bauamts der Stadt Hof. Es war absehbar, dass der Einsatz der BAe 146, die mit ihren vier Triebwerken zwar für kurze Landebahnen geeignet ist, aber gleichzeitig im Charterbetrieb nicht konkurrenzfähig operieren kann, über kurz oder lang eingestellt werden würde. Deshalb gab es Überlegungen, diesen sonst ohne wesentliche Einnahmen eher defizitären Betrieb neu zu strukturieren. Ziel war es dabei, den Flugplatz mit den notwendigen finanziellen Mitteln auszustatten und damit einen Ausbau zu ermöglichen, der am Ende den ganzjährigen Charterbetrieb zu den beliebten Warmwasserzielen ermöglicht, um ihn wirtschaftlich autark zu betreiben. Hierzu gründete man eine GmbH. Gesellschafter sind die Stadt Hof, die Stadt Plauen, der Landkreis Hof, der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, der Vogtlandkreis sowie die regionale Wirtschaft, die sich dazu in einer GbR zusammengeschlossen hat.

Flugplatzausbau

Es sollte eine neue Landebahn mit 2480 m Länge projektiert werden. Das Planfeststellungsverfahren begann Anfang 2006.

Die Notwendigkeit eines Flugplatzes wie geplant ist allerdings umstritten. Trotz finanzieller Zusagen aus dem Landeshaushalt sehen Kritiker darin eine Fehlplanung, da der Flughafen Nürnberg mit PKW (ca. zwei Stunden reine Fahrzeit) oder öffentlichen Verkehrsmitteln (ca. 2–2½ Stunden reine Fahrzeit) von Hof aus zu erreichen wäre und die Zahl der Passagiere nicht ausreichend sei.[1] Die Flughafengesellschaft begründet den Bedarf des Flughafens mit einer statistischen Hochrechnung, bei der dem Flughafen anfangs 140.000 und bis zu 300.000 Passagiere im Jahr 2020 vorausgesagt werden, außerdem beruft sie sich auf die guten Passagierzahlen des Charterprogramms in den 1990er-Jahren.

An den Ausbauplänen (richtiger: Neubauplänen) für die 2480 Meter lange Start- und Landebahn hält die Flughafengesellschaft weiterhin fest, sollte das Planfeststellungsverfahren jedoch scheitern, ist eine Modernisierung des bestehenden Flughafens beschlossen. Nach der Modernisierung könnten möglicherweise neben der bestehenden Linie nach Frankfurt/Main Linienflugverbindungen nach München, Nürnberg oder Leipzig hinzukommen (Stand Februar 2007).

Nach einem Gespräch mit Minister Huber (28. Februar 2007) wurde klar, dass die vom Luftfahrtbundesamt geforderten Voraussetzungen für einen Flughafenausbau inzwischen teilweise erfüllt werden können. So konnte die Flughafengesellschaft die Bereitschaft von Hamburg International und der Frosch-Touristik aufweisen, den Flughafen nach dem Ausbau im Charterverkehr zu nutzen. Durch die Bereitschaft der beiden Touristikunternehmen, den Flughafen nach abgeschlossenem Ausbau zu nutzen, ist der positive Planfeststellungsbeschluss näher gerückt.

Am 19. Juni 2007 lehnte das Luftamt Nordbayern mit Sitz in Nürnberg den Ausbauplan ab. Die Planer des Hofer Flughafens werfen dem Luftamt vor, nicht neutral entschieden zu haben. Das Luftamt und auch Persönlichkeiten aus der Politik bestreiten dies jedoch.

Die ehemals am Ausbau des Flughafens interessierte britisch-israelische Investorengruppe BCD investiert inzwischen in den in der Nähe befindlichen tschechischen Ort . [2]

Da die Klage gegen das Luftamt Nordbayern gescheitert ist, wird der Flughafen nun modernisiert. Unter anderem wird der Rollweg verlängert, sodass landende Flugzeuge sofort die Landebahn verlassen können. Derzeit wird außerdem geprüft, die Linie Hof–Frankfurt bis nach Karlsbad zu verlängern.

Weblinks

Quellen

  1. http://www.flughafenhof.de/zahlen.html
  2. Anneke Hudalla: In Grenzgebiet zwischen Tschechien und, Sachsen und Bayern wollen Investoren 700 Millionen verbauen; SZ vom 16. November 2007; Seite 23

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