- Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
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Wappen Deutschlandkarte 50.0912.04Koordinaten: 50° 5′ N, 12° 2′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberfranken Verwaltungssitz: Wunsiedel Fläche: 606,41 km² Einwohner: 76.848 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 127 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: WUN Kreisschlüssel: 09 4 79 NUTS: DE24D Kreisgliederung: 17 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Jean-Paul-Straße 9
95632 WunsiedelWebpräsenz: Landrat: Karl Döhler (CSU) Lage des Landkreises Wunsiedel i. Fichtelgebirge in Bayern Der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, amtlich Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge, ist ein Landkreis im Osten des Regierungsbezirks Oberfranken in Bayern. Nachbarkreise sind im Norden der Landkreis Hof, im Osten der tschechische Verwaltungsbezirk Karlsbad (Karlovarský kraj), im Süden der Landkreis Tirschenreuth und im Westen der Landkreis Bayreuth.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Landkreis hat hauptsächlichen Anteil am Fichtelgebirge, das hufeisenförmig den Norden, Westen und Süden des Kreises einnimmt. Dazwischen liegt die Selb-Wunsiedler Hochfläche, eine flach wellige Landschaft in etwa 600 Meter Höhenlage. Im Osten des Kreises fällt die Landschaft auf etwa 440 Meter ab. Die höchste Erhebung des Fichtelgebirges, der Schneeberg, liegt im Westen des Kreises. Größter und längster Fluss des Kreises ist die Eger, die im Fichtelgebirge entspringt, dann in West-Ost-Richtung durch das Kreisgebiet fließt und bei Hohenberg in Richtung Tschechische Republik Deutschland verlässt.
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Kreises gehörte vor 1800 überwiegend zum Fürstentum Bayreuth bzw. zu dessen Rechtsnachfolger Preußen. Es war in die sechs Ämter
- Hohenberg
- Kirchenlamitz
- Selb
- Thierstein
- Weißenstadt
- Wunsiedel
gegliedert, weshalb es auch als Sechsämterland bezeichnet wird. 1810 kam das Gebiet zu Bayern. 1812 wurden die Landgerichte Wunsiedel und Kirchenlamitz sowie Rehau und Selb errichtet. Die Stadt Marktredwitz – ursprünglich im Besitz der freien Reichsstadt Eger – kam 1816 ebenfalls zu Bayern und wurde dem Landgericht Wunsiedel zugeordnet. Wunsiedel und die Landgerichte Kirchenlamitz, Rehau und Selb gehörten alle zum Mainkreis, ab 1817 zum Obermainkreis. Der Obermainkreis wurde 1838 in Oberfranken umbenannt. 1859 entstand aus zwölf Gemeinden des Landgerichts Wunsiedel und vier Gemeinden des Landgerichts Selb das neue Landgericht Thiersheim.
1862 wurde aus den Landgerichten Wunsiedel, Thiersheim und Kirchenlamitz das Bezirksamt Wunsiedel und aus den Landgerichten Selb und Rehau das Bezirksamt Rehau gebildet. 1879 gab das Bezirksamt Rehau einige Gemeinden an das Bezirksamt Hof ab. 1919 schieden die Städte Selb aus dem Bezirksamt Rehau und Marktredwitz aus dem Bezirksamt Wunsiedel aus und wurden kreisunmittelbare Städte. 1939 wurden die beiden Bezirksämter in Landratsämter, die zugehörigen Bezirke in Landkreise umbenannt. 1940 wurden die Städte Selb und Marktredwitz in ihre jeweiligen Landkreise eingegliedert, doch wurde dies 1948 rückgängig gemacht.
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern 1972 wurden der Landkreis Wunsiedel, der südliche Teil des Landkreises Rehau sowie die bisher kreisfreien Städte Marktredwitz und Selb zu einem neuen Landkreis vereinigt, der zunächst Landkreis Wunsiedel hieß. Der neue Landkreis sollte eigentlich den Namen Landkreis Fichtelgebirge erhalten. Der Vorschlag stieß auf Widerspruch im Landkreis Bayreuth, der auch maßgeblichen Anteil am Fichtelgebirge hat. 1973 wurde dem Landkreis dann sein heutiger Name Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge verliehen. Die beiden Städte Marktredwitz und Selb erhielten nach dem Verlust der Kreisfreiheit jeweils den Status einer Großen Kreisstadt.
Politik
Landräte
- 1945–1946: Benno Timper (kommissarisch)
- 1946–1951: Heinrich Zeitler
- 1952–1953: Erhard Gräbner
- 1954–1972: Heinrich Drechsel, SPD
- 1972–1990: Christoph Schiller, SPD
- 1990–2008: Dr. Peter Seißer, SPD
- ab 2008: Dr. Karl Döhler, CSU
Die Landratswahl am 2. März 2008 hat Dr. Karl Döhler gewonnen. Damit stellt die CSU zum ersten Mal seit ihrer Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg den Landrat in Wunsiedel. Bei der Wahl unterlegen war die Bundestagsabgeordnete Petra Ernstberger von der SPD.
Kreistag
Kreistagswahl 2008Wahlbeteiligung: 61,0 % (-4,7 Pp.)%5040302010041,5%37,1%16,9%4,4%Gewinne und VerlusteDie Kommunalwahlen 2002 und 2008 führten zu folgenden Sitzverteilungen im Kreistag:
CSU SPD Freie Wähler Wunsiedel Grüne Gesamt 2002 28 23 7 2 60 CSU SPD Freie Wähler Wunsiedel Grüne Gesamt 2008 25 23 10 2 60 Wappen
Unter von Silber und Schwarz geviertem Schildhaupt gespalten von Gold und Rot.
Vorne am Spalt ein rotbewehrter schwarzer Adler, hinten ein silbernes Hirschgeweih.Die drei Teile des Wappens stehen für den alten Landkreis Wunsiedel (oben) sowie die beiden ehemaligen kreisfreien Städte Marktredwitz (links) und Selb (rechts).
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der im Sechsämterland am Ostrand des Fichtelgebirges gelegene Landkreis Wunsiedel umfasst heute auch den Bahnhof von Marktredwitz. Hier kreuzen sich die 1877/78 von Hof aus nördlicher Richtung kommende und 1882 nach Wiesau–Weiden weitergeführte Strecke der Bayerischen Staatseisenbahnen mit der 1878/79 eröffneten Ost-West-Strecke von Nürnberg nach Schirnding, die 1883 Eger erreichte.
Vorher war der Nord-Süd-Verkehr zwischen Hof und Wiesau mehr als zehn Jahre lang über Eger–Waldsassen verlaufen, nachdem 1865 die Hof-Egerer Eisenbahn ihren Betrieb aufgenommen hatte. 1894 wurde die Stadt Selb über eine Lokalbahn erschlossen. Die Strecke führte vom Bahnhof Selb-Plößberg an der Strecke Hof–Eger zum Bahnhof Selb Stadt. Im Jahr 1914 wurde die Lokalbahn über Thiersheim nach Holenbrunn an der Strecke Hof–Marktredwitz verlängert.
Die Bayerischen Staatsbahnen schlossen 1877 die Stadt Wunsiedel über eine Lokalbahn an die Hauptbahn bei Holenbrunn an, 1913 folgte die Verlängerung der Strecke nach Leupoldsdorf.
Schließlich kamen 1899 noch die Lokalbahnstrecke Kirchenlamitz–Weißenstadt hinzu.
Das Eisenbahnnetz war damit genau 100 Kilometer lang. Heute werden davon nur noch 59 Kilometer mit Personenzügen bedient, davon 47 Kilometer überwiegend von der Vogtlandbahn.
Nach der Einstellung des grenzüberschreitenden Personenverkehrs Selb-Plößberg–Asch im Jahre 1945 fanden weitere Stilllegungen statt:
- 1972: Kirchenlamitz Ost–Weißenstadt, zwölf Kilometer
- 1975: Holenbrunn–Wunsiedel–Leupoldsdorf, elf Kilometer
- 1986: Selb Stadt–Höchstädt–Thierstein–Thiersheim–Holenbrunn, zwölf Kilometer
Nach der Stilllegung des Wunsiedler Stadtbahnhofs für den Personenverkehr wurde der Bahnhof Holenbrunn umbenannt in Bahnhof Wunsiedel-Holenbrunn.
Eisenbahnknotenpunkt des Landkreises ist der Bahnhof Marktredwitz, wo sich die Strecken Nürnberg–Eger und Hof–Regensburg kreuzen. Der Landkreis Wunsiedel ist am Bahnhof Marktredwitz an den Franken-Sachsen-Express (Franken-Sachsen-Magistrale) angeschlossen.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2010[2])
- Städte
- Arzberg (5566)
- Hohenberg a.d.Eger (1454)
- Kirchenlamitz (3525)
- Marktleuthen (3383)
- Marktredwitz, Große Kreisstadt (17.253)
- Schönwald (3497)
- Selb, Große Kreisstadt (15.894)
- Weißenstadt (3332)
- Wunsiedel (9515)
- Märkte
- Schirnding (1295)
- Thiersheim (1918)
- Thierstein (1232)
- Gemeinden
- Bad Alexandersbad (1196)
- Höchstädt i.Fichtelgebirge (1182)
- Nagel (1821)
- Röslau (2266)
- Tröstau (2519)
- Gemeindefreie Gebiete (108,91 km²)
- Hohenberger Forst (13,91 km²)
- Kaiserhammer Forst-Ost (8,01 km²)
- Martinlamitzer Forst-Süd (8,47 km²)
- Meierhöfer Seite (2,97 km²)
- Neubauer Forst-Süd (3,13 km²)
- Selber Forst (17,97 km²)
- Tröstauer Forst-Ost (9,71 km²)
- Tröstauer Forst-West (14,46 km²)
- Vordorfer Forst (9,71 km²)
- Weißenstadter Forst-Nord (5,45 km²)
- Weißenstadter Forst-Süd (15,11 km²)
- Verwaltungsgemeinschaften
- Schirnding
mit den Mitgliedsgemeinden
Hohenberg a.d.Eger (Stadt) und Schirnding (Markt) - Thiersheim
mit den Mitgliedsgemeinden
Höchstädt i.Fichtelgebirge, Thiersheim (Markt) und Thierstein (Markt) - Tröstau
mit den Mitgliedsgemeinden
Bad Alexandersbad, Nagel und Tröstau
- Schirnding
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende)
Weblinks
Commons: Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge: Wappengeschichte vom HdBG
- Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge: Amtliche Statistik des LStDV
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