Versicherer im Raum der Kirchen

Versicherer im Raum der Kirchen
Versicherer im Raum der Kirchen
Bruderhilfe-Logo
Rechtsform Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit
Gründung 18. Juli 1882[1]
Sitz Detmold und Kassel
Leitung Dieter Beck, Jürgen Mathuis, Jürgen Stobbe
Mitarbeiter 469 Innendienstmitarbeiter [2] [3] [4] [5] und 355 Handelsvertreter gemäß §84 HGB (Stand: 05/2011)
Umsatz 451,9 Mio. € (Beitragseinnahmen, 2010)[2] [3] [4] [5]
Branche Versicherungen
Website www.bruderhilfe.de

Die Versicherer im Raum der Kirchen (VRK) sind eine Gruppe deutscher Versicherungsunternehmen, die auf den Versicherungsbedarf von Privatkunden im kirchlichen Umfeld fokussiert sind. Der VRK Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit im Raum der Kirchen (VRK VVaG), ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit mit Sitz in Kassel, betreibt als Versicherungsunternehmen die Sparten Unfallversicherung und Beistandsleistungen. Die mehrheitlich im Besitz der HUK-Coburg befindliche VRK Holding GmbH hat ihren Sitz in Kassel. Im 100-%-Besitz der VRK Holding befinden sich die Bruderhilfe Sachversicherung AG mit Sitz in Kassel, die das Geschäft der Schaden- / Unfallversicherung betreibt, sowie die PAX-Familienfürsorge Krankenversicherung AG mit Sitz in Detmold. An der Familienfürsorge Lebensversicherung AG mit Sitz in Detmold hält die VRK Holding die Anteilsmehrheit von 81,3 %.

Für den gemeinsamen Markenauftritt benutzen die Versicherer die Bezeichnung „BRUDERHILFE - PAX - FAMILIENFÜRSORGE Versicherer im Raum der Kirchen“.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensstruktur und Geschäftsfelder

Verwaltungsgebäude der Familienfürsorge in Detmold

Die BRUDERHILFE - PAX - FAMILIENFÜRSORGE sind die Spezialversicherer für alle im Raum der Kirchen, Diakonie, Caritas und Freien Wohlfahrtspflege tätigen Menschen und Einrichtungen. Ein weiteres Spezialgebiet ist Versicherungsschutz für Menschen mit Behinderungen. Zu den Produkten gehören Schaden- und Unfallversicherungen, Lebensversicherungen, betriebliche Altersversorgung und Krankenversicherungen sowie Bausparen und Vermittlung von Finanzdienstleistungen.

Neben dem Versicherungsgeschäft engagiert sich das Unternehmen mit der Akademie Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge in kirchlichen Arbeitsfeldern wie der Freizeit- und der Tourismusseelsorge (zum Beispiel Autobahnkirchen), der Notfallseelsorge und dem Sozialpreis für caritatives und diakonisches Handeln „Innovatio“.

Gegründet als kirchliche Selbsthilfeeinrichtungen, führen die Versicherer im Raum der Kirchen diese Tradition auch heute noch in neuer Struktur fort. Sie pflegen eine offene und faire Partnerschaft mit kirchlichen, diakonischen und caritativen Einrichtungen sowie kirchlichen Finanzdienstleistern. Die Aufsichtsräte und Mitgliedervertreterversammlung sind geprägt von Vertretern der Kirchen, der Diakonie und der Caritas.

VRK VVaG

Der VRK Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit im Raum der Kirchen (VRK VVaG) ist ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit mit Sitz in Kassel; er betreibt als Versicherungsunternehmen die Sparten Unfallversicherung und Beistandsleistungen. Wesentliche Unternehmensfunktion des Vereins übernimmt aufgrund eines Dienstleistungsvertrages die HUK-Coburg VVaG. Der VRK VVaG erzielte im Geschäftsjahr 2010 Beitragseinnahmen von 7,8 Mio. € (verdiente Beiträge).[5] An der mehrheitlich von der HUK-Coburg gehaltenen VRK Holding GmbH (siehe unten) ist der VRK VVaG mit 27,5 % beteiligt. Das Eigenkapital des Vereins beträgt 43,7 Mio. € (Stand 31. Dezember 2010).

VRK Holding

Die 2002 gegründete VRK Holding GmbH mit Sitz in Kassel ist ein gemeinsames Tochterunternehmen der HUK-Coburg Holding AG (die wiederum eine 100-%-Tochter des HUK-Coburg VVaG ist) und des VRK VVaG. Dabei hält die HUK-Coburg Holding mit 72,5 % die Mehrheit der Anteile; der VRK VVaG hält die restlichen Anteile in Höhe von 27,5 %. Im 100-%-Besitz der VRK Holding befinden sich die Bruderhilfe Sachversicherung AG, die das Geschäft der Schaden- / Unfallversicherung betreibt, sowie die PAX-Familienfürsorge Krankenversicherung AG. An der Familienfürsorge Lebensversicherung AG mit Sitz in Detmold hält die VRK Holding die Anteilsmehrheit von 81,3 %.

Bruderhilfe Sachversicherung

Die Bruderhilfe Sachversicherung AG ist ein 100-%-Tochterunternehmen der VRK Holding mit Sitz in Kassel. Sie betreibt das Geschäft der Schaden-/Unfallversicherung. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die Bruderhilfe 124,3 Mio. € verdiente Beiträge, von denen 69,2 Mio. € aus der Kraftfahrtversicherung, 40,8 Millionen aus den Haftpflicht-/Unfall-/Sachversicherungen und 14,3 Mio. € aus der Rechtsschutzversicherung stammten. Im Versicherungsbestand wurden zum 31. Dezember 2010 1,02 Millionen Verträge und Risiken gezählt. Das Unternehmen beschäftigte am Jahresende 175 Mitarbeiter; das Eigenkapital betrug am gleichen Stichtag 42,1 Mio. €.

Pax-Familienfürsorge Krankenversicherung

Die Pax-Familienfürsorge Krankenversicherung AG mit Sitz in Detmold ist ein 100-%-Tochterunternehmen der VRK Holding. Sie erzielte im Geschäftsjahr 2010 verdiente Beiträge von 133,7 Mio. €. Bei der Pax-Familienfürsorge waren am 31. Dezember 2010 154.409 natürliche Personen versichert. An diesem Stichtag beschäftigte das Unternehmen 74 Mitarbeiter; das Eigenkapital betrug 20,8 Mio. €.

Familienfürsorge Lebensversicherung

Die Familienfürsorge Lebensversicherung AG mit Sitz in Detmold befinden sich mit einer Anteilsmehrheit von 81,3 % mehrheitlich im Besitz der VRK Holding. Daneben sind am Unternehmen die Evangelische Darlehnsgenossenschaft eG Kiel mit 10,4 % und die Evangelische Kreditgenossenschaft eG Kassel mit 8,3 % beteiligt.[6] Im Geschäftsjahr 2010 wurden 186,1 Mio. € verdiente Beiträge erzielt. Zum Stand 31. Dezember 2010 zählte der Bestand der Familienfürsorge Lebensversicherung knapp 276.000 Verträge. Das Unternehmen beschäftigte an diesem Stichtag 220 Mitarbeiter und wies ein Eigenkapital von 84,1 Mio. € aus.

Weitere Unternehmen im Verbund

An der VRK Vertriebs GmbH sind die Bruderhilfe Sachversicherung und die Familienfürsorge Lebensversicherung mit jeweils 43 % sowie die Pax-Familienfürsorge Krankenversicherung mit 14 % beteiligt.

Geschichte

Das Unternehmen ist aus verschiedenen kirchlichen Versicherungen entstanden. Am 18. Juli 1882 erfolgte die Gründung des Priester-Vereins zur Unterstützung schwer erkrankter Mitglieder durch katholische Priester in Krefeld, aus dem später die Pax Krankenversicherung im Bereich der katholischen Kirche wurde. Der Evangelische Begräbnis-Unterstützungsvereinigung in Goslar, die spätere Familienfürsorge Lebensversicherung, wurde am 13. Februar 1923 gegründet.

1924 kam es zur Gründung der Krankenkasse des Rheinischen Pfarrervereins, der späteren Familienfürsorge Krankenversicherung.

Am 2. Juni 1926 folgte die Gründung der Pfarrer-Kraftfahrer-Vereinigung (P.K.V.) e.V., aus der später die Bruderhilfe hervorgeht.

1928 war die Gründung der Bruderhilfe der P.K.V. auf Gegenseitigkeit als Kaskoversicherer für die P.K.V.-Mitglieder. 1933 wurde die Haftpflicht-Unterstützungkasse kraftfahrender Beamter e. V., die heutige HUK-Coburg, gegründet.

1937 kam es zur Auflösung der Pfarrer-Kraftfahrer-Vereinigung auf Druck der Nationalsozialisten. Die 1928 entstandene Bruderhilfe der P.K.V. auf Gegenseitigkeit wird in einen kleinen Versicherungsverein umgewandelt und erhält vom Reichsaufsichtsamt die Genehmigung zur Aufnahme des Geschäftsbetriebes. Aufnahmeberechtigt waren Geistliche, Theologen, kirchliche Behörden, Körperschaften und Vereine.

Nach 1945 nahm die Bruderhilfe der P.K.V. auf Gegenseitigkeit als Bruderhilfe VVaG (Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit) ihre Arbeit wieder auf. Neuer Firmensitz wurde Kassel. Auch die Evangelische Begräbnis-Unterstützungsvereinigung setzte ihre Arbeit in Goslar fort.

1952 wurde der Name der Evangelischen Begräbnis-Unterstützungsvereinigung in Evangelische Familienfürsorge abgeändert sowie die Rechtsform in einen großen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit umgewandelt. Neuer Firmensitz wurde Detmold. 1978 erfolgte die Gründung der Bruderhilfe Akademie in Kassel, die ihren Schwerpunkt in Aktivitäten für die Verkehrssicherheit hatte.

1989 gründeten die Bruderhilfe und die Familienfürsorge – zusammen mit der Pfarrerkrankenkasse – eine neue Vertriebsgesellschaft. Einige Jahre später verfolgt man offiziell das Ziel eines Gleichordnungskonzerns.

1995: Der Gleichordnungskonzern der Versicherer im Raum der Kirchen verfügt über gemeinsamen Vertrieb und Marketing.

2000 kam es zur Verschmelzung der Pax Krankenversicherung VVaG im Bereich der katholischen Kirche (Köln) mit der Familienfürsorge Krankenversicherung VVaG im Raum der Kirchen (Düsseldorf) zur Pax-Familienfürsorge Krankenversicherung auf Gegenseitigkeit mit Sitz in Düsseldorf.

2002 engagiert sich der strategische Partner HUK-Coburg finanziell bei der Familienfürsorge Lebensversicherung und erhält eine Minderheitenbeteiligung von 37,2 % an der VRK Holding.

Im Februar 2003 genehmigt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) die Neustrukturierung der Versicherer im Raum der Kirchen. Nach der Devise „Bewährtes erhalten - Neues gestalten“ soll die neue Konzern- und Unternehmensstruktur den bewährten Gedanken des Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit mit den aktuellen aufsichtsrechtlichen, marktgerechten und wirtschaftlichen Erfordernissen in Einklang bringen und in Form von Aktiengesellschaften die Zukunftsfähigkeit der Versicherer im Raum der Kirchen sicherstellen.

Im Dezember 2004 wird die strategische Partnerschaft mit der HUK-Coburg weiter ausgebaut. Die Versicherer im Raum der Kirchen werden Teilkonzern der HUK-Coburg Versicherungsgruppe. Diese übernimmt im Wege einer Kapitalerhöhung die Mehrheit von 65 % an der VRK Holding GmbH.

2007 wurde mit dem Umzug der Pax-Familienfürsorge Krankenversicherung von Düsseldorf nach Detmold die Neustrukturierung abgeschlossen.

Seit Mai 2007 gibt es eine neue Konzerngesellschaft in der HUK-Coburg Versicherungsgruppe[7]: Die IPZ Institut für Pensions-Management und Zusatzversorgung GmbH berät als Spezialist natürliche und juristische Personen zur betrieblichen Altersversorgung und zum Pensionsmanagement. Zielgruppen sind neben Arbeitgebern der privaten Wirtschaft und im Bereich des öffentlichen Dienstes insbesondere kirchliche und kirchennahe Institutionen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. An diesem Tag erfolgte die Gründung des Priester-Vereins zur Unterstützung schwer erkrankter Mitglieder, des Vorläufers der Pax-Familienfürsorge Krankenversicherung
  2. a b Geschäftsbericht 2010 der Bruderhilfe Sachversicherung AG
  3. a b Geschäftsbericht 2010 der Pax-Familienfürsorge Krankenversicherung AG
  4. a b Geschäftsbericht 2010 der Familienfürsorge Lebensversicherung AG
  5. a b c Geschäftsbericht 2010 des VRK VVaG
  6. Organigramm zur Konzernstruktur (PDF)
  7. Siehe Geschäftsbericht 2010 der HUK-Coburg, Abschnitt Beteiligungen.

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