Victor Band

Victor Band
Victor Band

Victor Band, auch Viktor Band, (* 4. Dezember 1897 in St. Leonhard (Gemeinde Grödig); † 31. Oktober 1973 in Wien) war Reichstagsabgeordneter der NSDAP.

Leben

Band besuchte von 1904 bis 1916 die Volksschule, die Unter-Mittelschule und die Infanterie-Kadettenschule in Wien-Breitensee. Ab 1916 war er als Fähnrich Teilnehmer des Ersten Weltkrieges. Zunächst beim k.u.k. Infanterie-Regiment Nr. 34, wurde er an der Front in Russland und Italien eingesetzt und dabei mehrfach verwundet. Nach dem Waffenstillstand schloss sich Band dem „Deutsch-Österreichischen Volkswehrbataillon XXII“ an, einer rechtsextremen paramilitärischen Truppe, aus der er Ende 1919 freiwillig als Oberleutnant ausschied.

Nach einem Studium an der Technischen Hochschule in Wien arbeitete Band als Diplom-Ingenieur in Österreich, den USA und der Sowjetunion. Ab 1929 wandte sich Band der NSDAP zu. Im nationalsozialistischen „Österreichischen Arbeitsdienst“ war er ab 1933 aktiv, ehe dieser 1934 von der österreichischen Regierung aufgelöst wurde. Nach dem Verbot der NSDAP in Österreich wurde Band als Führer der Wiener SA verhaftet und vom Wiener Militärgerichtshof am 25. Mai 1935 wegen Hochverrats zu lebenslänglichem schweren Kerker verurteilt.

Nach dem „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich wurde Band freigelassen. In der SA am 12. März zum Brigadeführer ernannt, erhielt er am 10. April 1938 ein Mandat im Reichstag, das er bis Kriegsende innehatte. Von 1939 bis 1945 war Band Arbeitsgauführer des Arbeitsgaus XXXV in Wien. Dabei hatte er zunächst den Rang eines Oberstarbeitsführers im Reichsarbeitsdienst, später wurde er bis zum Obergeneralarbeitsführer befördert.

Nach Kriegsende wurde Band im Lager Glasenbach bei Salzburg interniert. Ab dem 27. Juni 1947 war er zeitweise im Gefängnis des Landgerichts I in Wien inhaftiert. Band starb im Oktober 1973 in Wien.

Literatur

  • Joachim Lilla (Bearbeiter): Statisten in Uniform. Die Mitglieder des Reichstags 1933-1945. Droste Verlag, Düsseldorf 2004. ISBN 3-7700-5254-4.
  • Joachim Lilla: Die Vertretung Österreichs im Großdeutschen Reichstag. in: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs, 48, 2000.
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe: wer war was im 3. Reich. 2. Auflage, Arndt-Verlag, Kiel 1985. ISBN 3-88741-117-X.
  • Michael Rademacher: Handbuch der NSDAP-Gaue 1928 - 1945. die Amtsträger der NSDAP und ihrer Organisationen auf Gau- und Kreisebene in Deutschland und Österreich sowie in den Reichsgauen Danzig-Westpreußen, Sudetenland und Wartheland. Lingenbrink, Vechta 2000. ISBN 3-8311-0216-3.

Weblinks


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