- Viertelton
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Die Viertelton-Musik, basierend auf Mikrointervallen, entstand in der Zeit nach 1920 in Mitteleuropa als ein Zweig der Neuen Musik. Dabei wird ein Halbton unseres herkömmlichen Tonsystems nochmals halbiert, so dass einzelne Töne im Abstand von 50 Cent erzeugt werden. Somit gibt es in der Oktave 24 Tonstufen. Sie werden mit speziellen Vierteltonversetzungszeichen notiert.
Bei bundlosen Streichinstrumenten stellt die Erzeugung dieser Töne kein technisches Problem dar.
Bei den Klavieren verwendet man
- zwei separate Instrumente, die um 50 Cent verschoben gestimmt sind, oder
- ein spezielles Instrument mit übereinanderliegenden Tastaturen und den dazugehörigen Saiten. Solch ein Instrument befindet sich heute im Prager Nationalmuseum "Museum tschechischer Musik".
Bei Blechblasinstrumenten (außer Zugposaune) wird ein spezielles Ventil eingebaut, das die Rohrlänge um ca. 3% verändert (meistens verlängert).
Schwieriger ist die Realisierung bei Holzblasinstrumenten mit überwiegend Klappen. Im Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen existiert eine Klarinette für Viertelton-Musik: Bei dieser ist nach dem Instrumentenmundstück ein Umschaltventil eingebaut, das die Verwendung von 2 akustisch getrennten Luftsäulen mit den jeweils proportional richtig gebohrten Tonlöchern ermöglicht. Konstruktionsbedingt werden bei jeder Griffkombination immer beide Klappensysteme gleichermaßen betätigt.
Als Komponisten sind Alois Hába, Alexander Skrjabin, Iwan Alexandrowitsch Wyschnegradsky, Viktor Ullmann, Charles Ives oder György Ligeti bekannt.
Siehe auch
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