- Visken
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Strukturformel Allgemeines Freiname Pindolol Andere Namen - (±)-Pindolol
- (RS)-Pindolol
- rac-Pindolol
- DL-Pindolol
- (±)-1-(1H-Indol-4-yloxy)-3-(1- methylethylamino)propan-2-ol
- (RS)-1-(1H-Indol-4-yloxy)-3-(1- methylethylamino)propan-2-ol
- DL-1-(1H-Indol-4-yloxy)-3-(1- methylethylamino)propan-2-ol
- rac-1-(1H-Indol-4-yloxy)-3-(1- methylethylamino)propan-2-ol
Summenformel C14H20N2O2 CAS-Nummer 13523-86-9 PubChem 4828 ATC-Code C07AA03
DrugBank DB00960 Arzneistoffangaben Wirkstoffklasse Fertigpräparate Visken®
Verschreibungspflichtig: ja Eigenschaften Molare Masse 248,32 g·mol−1 Schmelzpunkt Löslichkeit Wasser: 7880 mg·l−1 bei 25 °C [1]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Xn
Gesundheits-
schädlichR- und S-Sätze R: 22-36/37/38 S: 26-36 Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln LD50 WGK 3 (stark wassergefährdend) [2] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Pindolol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Betablocker und wird unter anderem zur Behandlung der arteriellen Hypertonie (Bluthochdruck)eingesetzt. Ebenfalls kann es in der Rettungsmedizin eingesetzt werden, zur Behandlung der supraventrikulären Tachykardie, die nach der Gabe von Glyceroltrinitrat auftreten kann.
Inhaltsverzeichnis
Pharmakologie
Pindolol gehört zur Gruppe der nichtselektiven Betablocker, da es nicht spezifisch an die β1-Rezeptoren bindet. Die relative Wirkstärke im Vergleich zum Propranolol beträgt 5. Pindolol weist eine intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) auf, ebenso wie die Betablocker Acebutolol und Oxprenolol. Im Gegensatz zu Betablockern ohne ISA weisen die Betablocker mit ISA keine günstige Wirkung beim Myokardinfarkt auf. Betablocker mit ISA sollen häufiger zu Schlafstörungen führen, als Betablocker ohne ISA.
Pharmakokinetik
Das fettlösliche Pindolol wird nach oraler Aufnahme gut resorbiert und hat eine Plasmahalbwertszeit von 3 bis 6 Stunden. Es unterliegt einem geringerem First-Pass-Effekt als das Propranolol, die Bioverfügbarkeit ist sehr variabel und schwankt zwischen 40 % bis 90 %. Die Plasmaproteinbindung des Pindolol beträgt 60 %. Das Pindolol wird in der Niere zu 40 % ausgeschieden.
Stereochemie
Der Bedeutung der Enantiomerenreinheit der synthetisch hergestellten Wirkstoffe wird zunehmend Beachtung eingeräumt, denn die beiden Enantiomeren eines chiralen Arzneistoffes zeigen fast immer eine unterschiedliche Pharmakologie und Pharmakokinetik. Das wurde früher aus Unkenntnis über stereochemische Zusammenhänge oft ignoriert.[3] Insofern ist es erwähnenswert, dass Pindolol als Racemat eingesetzt wird.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Pindolol bei ChemIDplus
- ↑ a b Angaben des Herstellers Sigma-Aldrich, 18. Juli 2008
- ↑ E. J. Ariëns, Stereochemistry, a basis for sophisticated nonsense in pharmacokinetics and clinical pharmacology, European Journal of Clinical Pharmacology 26 (1984) 663-668. PMID 6092093.
Literatur
- T. Karow / R. Lang-Roth: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 2003 S. 62 - S. 66
- G. Herold: Innere Medizin 2004
Weblinks
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