- Von Schwerin
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Inhaltsverzeichnis
Geschichtlicher Abriss
Schwerin ist der Name eines alten mecklenburgischen Adelsgeschlechts, das mit Bernardus dictus advocatus in Zverin, mit dem auch die direkte Stammreihe begann, in der Grafschaft Schwerin im Jahr 1178 erstmals urkundlich genannt ist, später aber in Pommern ausgedehnten Grundbesitz hatte und dort seit 1250 mit den Burgen Altwigshagen (heute Landkreis Uecker-Randow), Landskron (seit 1576) und Spantekow (heute Landkreis Ostvorpommern) zu den schlossgesessenen Geschlechtern gehörte. Die Familie ist seit 1357 Erbküchenmeister in Altvorpommern, was seit 1853 mit dem Besitz von Schwerinsburg (heute Ortsteil von Löwitz, Landkreis Ostvorpommern) verbunden ist.
Das Präsentationsrecht zum Preußischen Herrenhaus wurde der Familie am 12. Oktober 1855 verliehen.
Die Familie unterteilt sich in die Linien Allschwangen, Alt-Landsberg, bayerische Linie, Grellenberg, Löbenitz, Rehberg, Schwerinsburg, Stegeborg (Schweden) und Wopersnow (Schweden).
Als weitere Namensformen gibt es noch „Graf von Schwerin von Schwanenfeld“ (adelsrechtliche Nichtbeanstandung vom 23. März 1952) und „Graf Schwerin von Krosigk“ (adelsrechtliche Nichtbeanstandung vom 3. Juni 1951).
Stammwappen
In Silber eine rote Raute (Wecke); auf dem gekrönten offenen Helm drei Straussfedern, die mittlere rot ohne Raute, die beiden äußeren silbern und mit je einer roten Raute belegt. Helmdecken rot und silber.
Reichsgräfliches Wappen
Dreifeldriges Schild mit Mittelschild. Im roten Mittelschilde ein goldener, nach rechts gestellter Schlüseel (bezieht sich auf das Erb-Kämmereramt der Mark Brandenburg), oben rechts eine rote Raute (des Stammwappens) im silbernen Feld; oben links ein grüner Orangenzweig mit drei goldenen Früchten (bezieht sich wohl auf das erbliche Küchenmeister (Amt) des Herzogtum Pommern, das die Familie seit 1357 innehatte); im unteren silbernen Feld ein schwarzes Ross,das nach rechts galoppiert (bezieht sich auf die vermeintliche Herkunft der Schwerine aus Niedersachsen). Im Kleinod drei gekrönte Helme: der rechte trägt den schwarzen doppelköpfigen Adler des Heiligen Römischen Reiches mit Kaiserkrone; der linke den roten brandenburgischen Adler mit einem Orangenzweig im Schnabel; der mittlere die drei Straussfedern mit Rauten des Stammwappens. Helmdecken rechts rot und silbern, links blau und golden; Schildhalter: zwei vorwärtsschreitende goldene Löwen.
Namensträger
- Albert Julius Graf von Schwerin-Zieten (1835–1922), Gutsbesitzer und Mitglied des preußischen Staatsrats
- Christoph Andreas Graf von Schwerin von Schwanenfeld (1933–1996), deutscher Verleger, Journalist und Autor
- Friedrich Ernst von Schwerin (1863–1936), preußischer Beamter
- Fritz Graf von Schwerin (1856–1934) Dendrologe
- Gerhard Graf von Schwerin (1899–1980), Offizier und militärischer Berater
- Hans Graf von Schwerin-Löwitz (1847–1918), deutscher Offizier und Politiker
- Hans Bogislav Graf von Schwerin (1883–1967), deutscher Regierungsbeamter in Deutsch-Südwestafrika; Bauherr der Schwerinsburg und der Heynitzburg
- Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk (1887–1977), Jurist und Politiker (Reichsfinanzminister 1932–1945)
- Kurt Christoph Graf von Schwerin (1684–1757), preußischer Generalfeldmarschall
- Maximilian Graf von Schwerin-Putzar (1804–1872), Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
- Otto Freiherr von Schwerin (1616–1679), kurbrandenburg-preußischer Minister
- Otto Graf von Schwerin (1645–1705), kurbrandenburgisch-preußischer Diplomat
- Otto Magnus von Schwerin (1701–1777) preußischer General
- Ulrich Wilhelm Graf von Schwerin von Schwanenfeld (1902–1944), Offizier und Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944
- Ulrich von Schwerin (1500–1575), Großhofmeister in Pommern-Wolgast
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XIII, Band 128 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2002, ISSN 0435-2408
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