- Wachtang I. Gorgassali
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Wachtang I. Gorgassali (georgisch ვახტანგ I გორგასალი; * 440; † 502 in Udscharma, Iberien) war ein georgischer König aus der Dynastie der Chosroiden. Von 452 bis 502 n. Chr. herrschte er über das Königreich Iberien. Er führte einen Krieg gegen das Perserreich und gründete Tiflis, die heutige georgische Hauptstadt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er wurde als Sohn des iberischen Königs Mirdat V. und Königin Sagdut von Ran geboren.
Der Beiname Gorgassali ist eine Abwandlung des persischen Worts Gorgaslan, Gurgaslan bzw. Gorgasar (dt. Wolfskopf). Er erhielt es von den persischen Kriegsgegnern und bezieht sich auf die Form seines Helms.
Wachtang war mit einer persischen Fürstin verheiratet. Er schützte die nördlich Iberiens gelegenen Gebirgspässe durch den Großen Kaukasus, besiegte die Alanen und nahm von 455 bis 458 an den persischen Feldzügen gegen das Byzantinische Reich und Indien teil, vermutlich auch an den Kriegen Schah Peroz I. gegen die Hephthaliten von 474 bis 476.
Er fühlte sich von Persien in seiner politischen Unabhängigkeit beeinträchtigt. Deshalb bemühte er sich, seine Position zu stärken, indem er die Autokephalie der georgischen orthodoxen Kirche unterstützte, die zu Byzanz gehörigen westgeorgischen Länder Egrisi, Lasika und Abchasien unter seine Herrschaft brachte, die iberischen Festungen ausbaute, ein Bündnis mit den Armeniern schloss und Vorbereitungen zu einem großangelegten anti-persischen Aufstand traf.
482 ordnete er an, Warsken, den Vizekönig einer iberischen Provinz und treuen persischen Vasallen, zu töten. Der Legende nach soll Warsken seine Frau Schuschanik 475 in den Kerker geworfen haben, weil sie nicht den persischen Glauben annehmen wollte (siehe Martyrium der Heiligen Schuschanik). Wachtang heiratete Fürstin Helena von Byzanz und ersuchte Kaiser Zenon um Hilfe. Doch die Hilfe blieb aus. Der georgisch-armenische Aufstand von 482 wurde niedergeschlagen und das Land 483 und 484 von persischen Strafexpeditionen verwüstet.
Nach kurzem Exil in Lasika schloss er mit den Persern Frieden und kehrte 485 nach Iberien zurück. Er weigerte sich jedoch, sich einem weiteren persischen Kriegszug gegen Byzanz anzuschließen. Daraufhin griff Schah Kavadh I. Iberien 502 an. Obgleich die Perser dreifach überlegen waren, gelang es den Iberern ihre Grenzen in einer viertägigen Schlacht zu verteidigen.
Wachtang wurde am letzten Tag der Schlacht tödlich verletzt. Einer Legende zufolge erschoss ihn einer der königlichen Sklaven durch eine Öffnung seiner Rüstung an der Achsel. Seine Leibwächter brachten ihn in die befestigte Residenz Udscharma, wo er wenige Tage später verstarb. Er wurde in der Swetizchoweli-Kathedrale beerdigt.
Wachtang Gorgassali wurde ein georgischer Nationalheld. Seine Geschichte wurde im Laufe der Jahrhunderte mit Legenden umwoben. Er ist Inhalt verschiedener georgischer Volkslieder. Mehrere Jahrhunderte wurde die georgische Flagge nach seinem Beinamen Gorgasliani genannt. Heute ist der Orden Wachtang Gorgassali der höchste Orden Georgiens. Die Georgische Orthodoxe Apostelkirche hat ihn zum Heiligen ernannt. Seit 1967 grüßt das Reiterdenkmal König Wachtang I. die Besucher als ein Wahrzeichen der georgischen Hauptstadt.
Die Legende von Tiflis
Wachtang Gorgassali steht im Mittelpunkt der Legende über die Gründung von Tiflis: König Wachtang Gorgassali war auf der Jagd in einem Wald. Sein Falke erlegte einen Fasanen. Der Vogel fiel in eine Quelle heißen Wassers. Der König und seine Diener sahen, wie Dampf aus dem Wasser stieg. Überrascht vom Überfluss an heißem Wasser, gab Wachtang den Befehl, an dieser Stelle eine Stadt zu bauen und sie Tphilisi' (georgisch Tbilisi "Platz der warmen Quellen") zu nennen.
Literatur
- Sargis Kakabaje: Vaxtang Gorgasalis xana. Tbilisis Damoukidebeli Univ. [u.a.], Tbilisi 1994
- Vaxtang Goilaje: Vaxtang Gorgasali da misi istorikosi. Mecniereba, Tbilisi 1991, ISBN 5-520-00966-X
Vorgänger Amt Nachfolger Mirdat V. König von Georgien
452-502Datschi Weblinks
Commons: Wachtang I. Gorgassali – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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